Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen der hochmittelalterlichen Städtebildung in Europa und mit dem Prozess der Kommunebildung, die die langsame aber unaufhaltsame Beteiligung von Bürgern am Stadtregiment zur Folge hatte. Unter den zahlreichen Exponenten dieser okzidentalen Freiheitsbewegung der Städte im Hochmittelalter spielt die Provinz Flandern aufgrund der relativ frühen Einflussnahme ihrer Bewohner auf die Politik eine besondere Rolle, die an den Ereignissen im Brügge der Jahre 1127/1128 näher beleuchtet werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Stadtentwicklung in Flandern
- Siedlungsgeschichte
- Die Ausbreitung der kommunalen Idee
- Geografische, ökonomische und politische Gegebenheiten.
- Die Kommunebildung in Brügge
- Die politische Situation
- Die Ereignisse in Brügge 1127/28
- Die Ermordung von Karl dem Guten - Graf von Flandern
- Vertretung und Willensbildung der Einwohner
- Die Privilegierung der Städte
- Das Bündnis gegen Wilhelm Clito
- Die Wahl von Dietrich vom Elsaß zum neuen Grafen
- Exkurs - Der Bürgerbegriff
- Brügge und seine Verbündeten.
- Zusammenfassung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entstehung von Städten im Hochmittelalter und den damit verbundenen Prozessen der Kommunebildung in Europa. Im Fokus steht die Analyse der Entwicklung von Brügge in Flandern, wobei der Schwerpunkt auf der Rolle der Bürger bei der Gestaltung der Stadtpolitik und der Entstehung der Kommunebewegung liegt.
- Analyse der Stadtentwicklung in Flandern und insbesondere in Brügge im Hochmittelalter.
- Untersuchung der Kommunebildung in Brügge im Kontext der politischen Situation der Zeit.
- Bewertung des Einflusses der Bürger auf die Stadtpolitik und die Entstehung der Kommunebewegung.
- Beurteilung der Rolle von Privilegien und „Coniurationes“ im Prozess der Stadtentwicklung.
- Erörterung des Bürgerbegriffs und seiner Bedeutung für die Entwicklung des städtischen Lebens.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Stadtentstehung und Kommunebewegung im Hochmittelalter ein und beleuchtet die Bedeutung dieses Phänomens für die Entwicklung des Abendlandes. Es werden verschiedene Theorien zur Kontinuität städtischen Lebens vom antiken Zeitalter bis zum Hochmittelalter dargestellt.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Stadtentwicklung in Flandern, speziell mit der Siedlungsgeschichte und der Ausbreitung der kommunalen Idee. Dabei werden wichtige Zentren wie Gent und Brügge im Kontext ihrer historischen Entwicklung betrachtet.
Das dritte Kapitel fokussiert auf die Kommunebildung in Brügge, die im Zusammenhang mit den politischen Ereignissen von 1127/28 und der Ermordung von Karl dem Guten steht. Es werden die Rolle der Bürger, die Privilegierung der Städte und die Bildung von Verbündeten im Kampf um politische Unabhängigkeit beleuchtet.
Im Rahmen dieses Kapitels wird außerdem der Bürgerbegriff in seinen verschiedenen Facetten erörtert, und es wird untersucht, wie sich die Kommunebildung auf die Gestaltung des städtischen Lebens auswirkte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Schlüsselthemen: Stadtentstehung, Kommunebildung, Hochmittelalter, Flandern, Brügge, Bürger, Privilegien, „Coniurationes“, Stadtpolitik, Selbstorganisation, städtisches Leben, politische Unabhängigkeit, historische Entwicklung, Rechtssicherheit.
- Citation du texte
- Dr. phil. Jürgen Schäfer (Auteur), 2001, Stadtentstehung und Kommunenbewegung am Beispiel von Brügge, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7469