Kinderarbeit im Wandel der Zeit


Trabajo de Seminario, 2006

17 Páginas, Calificación: 2,0


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Vergangenheit

3. Gegenwart

4. Zukunft

5. Schlussfolgerung

6. Literaturverzeichnis

7. Erklärung

1. EINLEITUNG

Wenn man von der Kinderarbeit spricht, hat man immer bestimmte Bilder vor Augen, die wir aus Geschichtsbüchern oder aus dem Fernsehen kennen: kleine Mädchen und Jungen transportieren schwere Lasten auf dem Kopf, knüpfen Teppiche in einem schlecht belichteten Raum, putzen Schuhe usw. In Wirklichkeit gehören diese Bilder nicht nur der Vergangenheit, sondern der heutigen Gegenwart und wahrscheinlich auch der Zukunft an. Dieser Wandel der Kinderarbeit wird in der nachfolgenden Arbeit betrachtet und analysiert.

Das Lexikon „Brockhaus“ definiert die Arbeit als einen „bewussten und zweckmäßigen Einsatz der körperlichen, geistigen und seelischen Kraft des Menschen zur Befriedigung seiner materiellen und ideellen Bedürfnisse“. Daraus würde folgen, dass Kinderarbeit also ein bewusstes und zweckmäßiges Handeln von Kindern (definiert als Mensch unter 14 Jahren) zur Befriedigung ihrer materiellen und ideellen Bedürfnisse ist. Kinderarbeit wird somit als der Einsatz von Kindern zur Erwerbsarbeit bezeichnet.

Kinderarbeit gibt es schon seit Menschengedenken, sie nahm allerdings besonders im 18. und 19. Jahrhundert in Europa und den USA gesundheitsschädigende und die Bildung beeinträchtigende Ausmaße an. Zur Zeit der Industrialisierung arbeiteten Kinder schon ab 4 Jahren als Hilfskräfte, Dienstboten, in der Textilindustrie, in Kohlegruben und Minen oft bis zu 16 Stunden am Tag.

Heute arbeiten nach Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation ungefähr 250 Millionen Kinder zwischen fünf und 14 Jahren um sich besondere Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen, um selbst zu überleben oder ihren Familien zum Überleben zu verhelfen. Im globalen Mittel gehen heute von 100 Kindern aus dieser Altersgruppe 20 einer Erwerbsarbeit nach, wovon 10 stundenweise und 10 ganztags arbeiten.

Die Armut ist die stärkste Kraft, die Kinder in lebensgefährliche und ausbeuterische Arbeitsverhältnisse treibt. Zu den treibenden Gründen gehören auch solche, wie die Vergrößerung des informellen Sektors oder die Abtragung traditioneller Familienwerte. Bekanntlich haben die arbeitenden Kinder nicht genug Zeit und Kraft eine Schule zu besuchen, da sie keine Bildung haben, bekommen sie später keinen qualifizierten Arbeitsplatz. Sie bleiben also immer „unten“ und später müssen sie ihre eigenen Kinder auch zur Arbeit schicken.

Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, haben sich verschiedene Aktionsgruppen, wie z.B. UNICEF (Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen) oder terre des hommes usw. gebildet, die für die Kinderrechte auf der ganzen Welt kämpfen und versuchen ausbeuterische Kinderarbeit zu beseitigen. Auf der ganzen Welt haben sich die Regierungen zusammengeschlossen und gemeinsam einen Plan entwickelt, wie sie die Kinderarbeit bekämpfen werden, denn die Folgen der Kinderarbeit sind enorm und wirken sich nicht selten auf das gesamte Leben des jeweiligen Kindes aus. Doch es haben sich auch Gegengruppen gebildet und zwar die Kinder selbst, die die Legalisierung der Kinderarbeit mit mehr Rechten fordern um unabhängig von den Eltern zu sein oder weil die Arbeit ihre einzige Chance zum Überleben ist.

2. Vergangenheit

Kinderarbeit gab es schon seit Menschengedenken und überall auf der Welt. Kinder, die Arbeit verrichteten, kamen meist aus armen Familien. Zu dieser unteren Klasse gehörten Diener, Handwerker, Bauern, Pächter, Tagelöhner, Bettler, kleine Handwerker und Händler. Für die Familie war die einzige Möglichkeit durchzukommen und zu überleben, indem die Kinder arbeiteten. Nur die Kinder von der oberen Klasse, also Adelige, Patrizier, hohe Beamte, reiche Kaufleute und Geistliche, mussten keine Arbeit verrichten. Die Kinderarbeit war immer und bleibt eine Klassenfrage.

Im 17.und Anfang 18. Jahrhundert mussten die Kinder in der Landwirtschaft, Haushalten, Handel und Handwerk, dann in Zeiten der Früh- und Hochindustrialisierung in Manufakturen, Arbeits- und Weisenhäusern, Fabriken und Bergwerken arbeiten. In der Landwirtschaft hatten die Kinder Pflanzen, Getreide, Obst und Gemüse angebaut und geerntet. Zur ihrer Arbeit gehörte auch die Zucht und Haltung von Vieh. Die Mädchen mussten die übliche Hausarbeit, wie putzen, waschen, kochen erledigen und auf die kleineren Geschwister aufpassen. In Fabriken, Manufakturen und Weisehäusern stellten die Kinder Waren für die gestiegene Nachfrage nach Massenproduktion, wie Textilien, Glas und Lederwaren. In den Bergwerken mussten kleine Kinder in engen feuchten Gängen die schweren Steine schleppen. Zur dieser Zeit galt Arbeit als ein Mittel der Erziehung, denn spielende Kinder sind der Gefahr ausgesetzt auf krumme Gedanken zu kommen.[1]

Als in Mitteleuropa zur Zeit der Industrialisierung im 18. und 19. Jahrhundert die Bevölkerung stark anwuchs (in Deutschland z.B. wuchs die Bevölkerung innerhalb von 100 Jahren um 162%), fanden viele Menschen keine Arbeit mehr in der Landwirtschaft. In der Folge zogen viele Menschen in die Städte. Bald drängten sich vor den Fabriken mehr Arbeitswillige, als es Arbeitsplätze gab. Durch dieses Überangebot konnten die Fabrikanten und Unternehmer die Löhne sehr niedrig halten. In Familien reichte das Geld nicht mehr aus. Um zu überleben waren die Eltern gezwungen ihre Kinder zur Arbeit zu schicken. Die Kinder wurden von den Fabrikbesitzern gerne eingestellt, da sie weniger Lohn erhielten.

Es gab kaum eine Tätigkeit, die nicht auch von Kindern verrichtet wurde. Die Arbeitgeber, die oft als Wohltäter bezeichnet wurden, da sie Arbeitsplätze für Kinder hatten, setzten die Kinder vor allem in den Fabriken und in Kohle- und Erzbergwerken als billige und vor allem gehorsame Arbeitskräfte ein. In den Textilfabriken halfen sie beim Öffnen und Reinigen der Baumwolle, reinigten die Maschinen, kehrten Abfall zusammen aus und knüpften abgerissene Fäden an. In den Glasfabriken mussten sie mehrere Stunden unter erhöhter Temperatur arbeiten und mit bloßen Augen in die Flammen starren. Den Kindern, die in Kohle- und Erzbergwerken beschäftigt waren, erging es noch schlimmer, als den Kindern, die in den Fabriken gearbeitet haben. Dort wurden sie gebraucht, um das losgebrochene Material von der Bruchstelle nach dem Hauptschacht zu transportieren. Die kleinsten Kinder saßen oft täglich 12 Stunden lang einsam in einem engen und meist feuchten Gang im Dunkeln, um die Schachttür vor den Kohlewagen zu öffnen. Zum Transport der Kohle und des Eisensteins wurden ältere Jungen und herangewachsene Mädchen genommen.[2]

In welcher Hinsicht die Kinder geschädigt wurden, hingt prinzipiell von ihrer jeweiligen Tätigkeit ab. Viele Kinder und Jugendliche erkrankten, weil sie den unmenschlichen Arbeitsbedingungen nicht gewachsen waren. Andere zogen sich lebenslange Schäden zu. Schwindsucht, Tuberkulose, Katarrhe der Augen, Nasen, Kehlköpfe und der Lungen, sowie Geschwüre an den Beinen waren häufige Berufskrankheiten. Die Kinder, die in einer Textilfabrik arbeiteten, waren immer dem Lärm und der großen Verletzungsgefahr an den rohen und unverkleideten Maschinen ausgesetzt. In einer Glasfabrik waren Augenschäden in Verbindung mit dem stetigen Anstarren der Flammen keine Seltenheit. Auch Verbrennungen und Verletzungen durch die Glassplitter gehörten oft dazu. Diejenigen, die in Bergwerken arbeiten mussten, bekamen später oft Rückenprobleme wegen niedriger Gänge, verstopfte Atemwege oder graue Haut, die sie kaum der Sonne ausgesetzt war. Doch am gravierenden waren die Lungenerkrankungen, die nicht selten zum Tod führten. Doch neben den physischen Schäden spielten die seelischen eine vielleicht noch viel bedeutendere Rolle. Da die Kinder keine Zeit und Kraft hatten solche Dinge auszuüben, die für sie eigentlich in dem Alter normal wären , keine Schule besuchen konnten und im Allgemeinen nicht Kind sein durften. 1819 ergab sich nach einer Untersuchung in Berlin: „Von 715 Arbeiter – Kindern können nur 234 ein wenig rechnen; 351 können nur ein wenig schreiben; 455 können lesen; Religionskenntnisse besitzen 38.“[3]

[...]


[1] Vgl. H. M. Große – Oetringhaus und F. Nuscheler. Kinderhände, S. 21 ff.

[2] Vgl. www.wikipedia.de und „Kinderarbeit. Gezielt gegen das Unerträgliche“, 1998, Internationales Arbeitsamt Genf, S. 19

[3] H. M. Enzensberger, Klassenbuch 1, S. 111

Final del extracto de 17 páginas

Detalles

Título
Kinderarbeit im Wandel der Zeit
Universidad
Berlin School of Economics
Curso
Seminar
Calificación
2,0
Autor
Año
2006
Páginas
17
No. de catálogo
V74706
ISBN (Ebook)
9783638719957
ISBN (Libro)
9783638770095
Tamaño de fichero
459 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Kinderarbeit, Wandel, Zeit, Seminar
Citar trabajo
Ludmilla Dell (Autor), 2006, Kinderarbeit im Wandel der Zeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74706

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