Das Ende der 20er Jahre und der Anfang der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts waren geprägt von den Erschütterungen der Weltwirtschaftskrise. Die ökonomischen Bedingungen jener Zeit führten zu großen sozialen und politischen Verwerfungen auf beiden Seiten des Atlantiks. Die weitreichenden Konsequenzen jenes Desasters auf den internationalen Finanz- und Gütermärkten bestimmten in nicht zu unterschätzender Weise den Verlauf der Geschichte. Der Einbruch der Konjunktur verursachte eine enorme Arbeitslosigkeit und stellte die noch recht jungen Industriegesellschaften vor bislang nie gekannte Probleme.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Arbeitslosigkeit und Maßnahmen ihrer Eindämmung in Deutschland und in den Vereinigten Staaten von Amerika in den Jahren von 1929 bis 1941. Ziel dieser Arbeit soll sein, die Gründe, den Verlauf und den Erfolg der Konjunkturpolitik aufzuzeigen, die zur Zeit der großen Depression immer auch Arbeitsmarktpolitik war. Insbesondere die Rüstungspolitik und ihre politischen Implikationen haben in der ökonomischen Bewältigung der großen Krise eine herausragende Rolle gespielt und bilden einen Schwerpunkt dieser Arbeit.
Die Konzepte einer modernen ökonomischen Theorie, beeinflusst insbesondere durch John Maynard Keynes, begannen sich erst langsam durchzusetzen und Deutschland wie auch die USA reagierten mit staatlich finanzierten Arbeitsbeschaffungsprogrammen und kreditfinanzierten Investitionen zunächst in die zivile, dann in die militärische Infrastruktur, um die Konjunktur zu beleben und die Arbeitslosigkeit abzubauen. Der Zeitgeist der großen Depression und der daraus resultierende innenpolitische Druck schien als Konsequenz den Rückzug aus weltweiten ökonomischen Verflechtungen erzwingen zu wollen. Bei der Betrachtung der wirtschaftspolitischen Konzepte zur Überwindung der Krise ergeben sich auf den ersten Blick erstaunliche Ähnlichkeiten. Erst die nähere Betrachtung aber eröffnet den Blick auf die doch grundsätzlichen, in den Strukturen der Systeme und der unterschiedlichen Weltanschauung begründeten Unterschiede.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Situation in der Weltwirtschaftskrise 1929 – 1933
- Der schwarze Freitag\" und die Folgen
- Geschichte der Konjunkturpolitik
- Wirtschaftspolitik am Ende der Weimarer Republik
- Wirtschaftspolitik der Hoover Administration
- Machtwechsel und Sofortprogramme
- Der Nationalsozialismus und die Ökonomie
- Ideologie
- Arbeitsmarktpolitik in Deutschland
- Die Roosevelt Administration und „The New Deal Order”
- Krisenmanagement in der Demokratie
- Auswirkungen am Arbeitsmarkt
- Der Nationalsozialismus und die Ökonomie
- Der Weg zur Kriegswirtschaft
- Merkantilismus versus Freihandel
- Deutschland: Konjunkturpolitik als Rüstungspolitik
- USA: Rüstungspolitik als Konjunkturpolitik
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der Arbeitslosigkeit und die Maßnahmen zur Eindämmung derselben in Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika in den Jahren 1929 bis 1941. Die Arbeit zielt darauf ab, die Gründe, den Verlauf und den Erfolg der Konjunkturpolitik aufzuzeigen, die während der großen Depression immer auch Arbeitsmarktpolitik war. Insbesondere die Rüstungspolitik und ihre politischen Implikationen spielen in der ökonomischen Bewältigung der großen Krise eine wichtige Rolle und stehen im Mittelpunkt dieser Arbeit.
- Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf Deutschland und die USA
- Die Unterschiede in der Wirtschaftspolitik von Deutschland und den USA
- Die Rolle der Rüstungspolitik in der Überwindung der Depression
- Die politischen Implikationen der Rüstungspolitik
- Die Unterschiede in der Gestaltung der Politik in einer Diktatur und einer Demokratie
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Situation in den 1920er und frühen 1930er Jahren dar, die durch die Weltwirtschaftskrise geprägt war. Sie beleuchtet die Auswirkungen der Krise auf Deutschland und die USA und betont die gegensätzlichen Ansätze von Adolf Hitler und Franklin Delano Roosevelt im Umgang mit der Krise.
- Situation in der Weltwirtschaftskrise 1929 – 1933: Dieses Kapitel beschreibt die Folgen des "Schwarzen Freitags" am 25. Oktober 1929, einschließlich der Deflation und der Folgen für Deutschland und die USA. Es untersucht die politischen und wirtschaftlichen Reaktionen auf die Krise und stellt die Unterschiede in den Ansätzen der jeweiligen Regierungen heraus.
- Machtwechsel und Sofortprogramme: Dieses Kapitel analysiert die Reaktion des Nationalsozialismus in Deutschland und der Roosevelt-Administration in den USA auf die Wirtschaftskrise. Es geht auf die jeweiligen Ideologien, Arbeitsmarktpolitiken und die Auswirkungen auf die Gesellschaften ein.
- Der Weg zur Kriegswirtschaft: Dieses Kapitel beleuchtet die Strategien zur Überwindung der Krise durch Deutschland und die USA. Es stellt die Unterschiede in den Ansätzen, Merkantilismus versus Freihandel, und die Bedeutung der Rüstungspolitik als Konjunkturpolitik in beiden Ländern heraus.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Arbeitslosigkeit, Arbeitsmarktpolitik, Weltwirtschaftskrise, Konjunkturpolitik, Rüstungspolitik, Nationalsozialismus, Roosevelt-Administration, "New Deal", Merkantilismus, Freihandel, und den Auswirkungen der politischen und wirtschaftlichen Systeme auf die Bewältigung der Depression.
- Quote paper
- Dr. phil. Jürgen Schäfer (Author), 2001, Arbeitslosigkeit und Arbeitsmarktpolitik im Deutschen Reich und in den Vereinigten Staaten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7470