Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Politisierung der deutschen Skinhead-Szene. Neben einer allgemeinen historischen Betrachtung dieser Subkultur werden die Schwerpunkte auf den Bereichen der körperlichen Gewaltausübung, der politischen Einflussnahme sowie der politischen Betätigung von Skinheads liegen. Ein besonderes Interesse liegt in der Frage, ob zwischen politischer Überzeugung und Gewaltanwendung ein Zusammenhang besteht. Diese Fragen sollen hauptsächlich auf solche Skinheads fokussiert werden, die dem rechten Spektrum zuzurechnen sind.
Die mediale Darstellung des Skinheads als Person weicht in großen Teilen von der Realität ab, wird dieser häufig als besonders aggressiv, gewalttätig und zudem rechtsextrem dargestellt. Das Bild eines kahlköpfigen, mit Armee-Springerstiefeln und Bomberjacke bekleideten jungen Mannes, dessen Verhalten nicht nur die elementarsten Höflichkeitsregeln vermissen lässt, sondern auch stets mit dem Gesetz kollidiert, prägt daher häufig die Vorstellung der Bevölkerung. Dass diese Jugend-Subkultur eine differenzierte innere Struktur aufweist, zahlreiche politische als auch unpolitische Strömungen beheimatet und nicht automatisch mit einer Zusammenrottung von xenophob denkenden Menschen gleichzusetzen ist, wird im Alltagsleben verkannt. Berichte über Angriffe rechter Skinheads auf hier lebende Ausländer haben den Nachteil, dass sie nicht nur die Komplexität einer Subkultur verkennen, sondern auch die unbeteiligten und dem rechten Spektrum nicht zugehörigen Skinheads als sog. „Nazi-Schläger“ regelrecht brandmarken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ursprünge der Skinheads
- Inhalte der Skinhead-Bewegung
- Spaltung der Bewegung
- Deutsche Skinhead-Szene vor 1989
- Skinhead-Szene in der alten BRD
- Rechte Skinheads in der alten BRD
- Skinhead-Szene in der DDR
- Rechte Skinheads in der DDR
- Skinhead-Szene in der alten BRD
- Deutsche Skinhead-Szene nach 1989
- Zusammenwachsen oder Teilung
- Rechte Skinheads
- Strukturen und Ideologien
- Einfluss rechtsextremer Musik
- Körperliche Gewaltausübung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Politisierung der deutschen Skinhead-Szene, insbesondere den Zusammenhang zwischen politischer Überzeugung und Gewaltanwendung bei rechtsextremen Skinheads. Die Arbeit betrachtet die historische Entwicklung der Subkultur, ihre inneren Strukturen und die Einflüsse externer Faktoren wie rechtsextreme Musik.
- Historische Entwicklung der Skinhead-Szene in Deutschland
- Zusammenhang zwischen Rechtsextremismus und Gewaltbereitschaft innerhalb der Szene
- Einfluss rechtsextremer Ideologien und Musik
- Strukturen und Organisation rechtsextremer Skinhead-Gruppen
- Differenzierung innerhalb der Skinhead-Subkultur
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung der Arbeit, welche die Politisierung der deutschen Skinhead-Szene und den Zusammenhang zwischen politischer Überzeugung und Gewaltanwendung untersucht. Sie hebt die mediale Fehlinterpretation der Szene hervor und betont die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung. Die Arbeit gliedert sich in drei Abschnitte: die Ursprünge der Skinhead-Bewegung, die Szene vor und nach 1989, mit einem Fokus auf rechtsextreme Gruppierungen und deren Einflussfaktoren. Die Definition von „Rechtsextremismus“ wird präzisiert.
Ursprünge der Skinheads: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung der Skinhead-Bewegung in Großbritannien nach dem Zweiten Weltkrieg. Es beschreibt den sozioökonomischen Kontext – wirtschaftliche Stagnation, Einwanderung, Zerfall des Empires und soziale Spannungen – der zur Entstehung dieser Jugendkultur beitrug. Die soziale Segregation von Einwanderern und die daraus resultierenden Konflikte in den Arbeitervierteln werden als wichtige Faktoren für die Entstehung der Skinhead-Bewegung dargestellt. Der Fokus liegt auf den ursprünglichen Idealen und Zielen der Bewegung, um einen Vergleich mit der heutigen Szene zu ermöglichen.
Deutsche Skinhead-Szene vor 1989: Dieses Kapitel analysiert die Skinhead-Szene in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR vor dem Fall der Mauer. Es untersucht die Entwicklung der rechten Skinhead-Subkultur in beiden deutschen Staaten und beleuchtet bereits frühzeitig die externen politischen Einflüsse auf die Szene. Die verschiedenen Strömungen und Gruppierungen innerhalb der Szene werden angesprochen, aber ohne detaillierte Beschreibungen, um den Fokus auf die Gesamtsituation zu halten. Der Abschnitt legt den Grundstein für die spätere Betrachtung der Entwicklung nach 1989.
Deutsche Skinhead-Szene nach 1989: Dieser Abschnitt befasst sich mit der Entwicklung der deutschen Skinhead-Szene nach der Wiedervereinigung. Die zentrale Frage ist, ob sich eine einheitliche rechtsextreme Bewegung herausbildete und welchen Einflüssen diese unterliegt. Der Einfluss von Organisationen, die Rekrutierung neuer Mitglieder und die Dauerhaftigkeit dieser Bindungen werden untersucht. Die Rolle der rechtsextremen Musikszene und deren Einfluss auf die Gewaltbereitschaft von Skinheads wird kritisch analysiert. Abschließend wird der Zusammenhang zwischen rechtsextremer Überzeugung und Gewaltbereitschaft untersucht.
Schlüsselwörter
Skinhead-Szene, Rechtsextremismus, Politisierung, Gewalt, Jugendkultur, Deutschland, BRD, DDR, Wiedervereinigung, rechtsextreme Musik, Ideologie, Strukturen, Gewaltausübung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur deutschen Skinhead-Szene
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Politisierung der deutschen Skinhead-Szene, insbesondere den Zusammenhang zwischen politischer Überzeugung und Gewaltanwendung bei rechtsextremen Skinheads. Sie betrachtet die historische Entwicklung der Subkultur, ihre inneren Strukturen und den Einfluss externer Faktoren wie rechtsextreme Musik.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung der Skinhead-Szene in Deutschland, den Zusammenhang zwischen Rechtsextremismus und Gewaltbereitschaft, den Einfluss rechtsextremer Ideologien und Musik, die Strukturen und Organisation rechtsextremer Skinhead-Gruppen sowie die Differenzierung innerhalb der Skinhead-Subkultur. Sie umfasst die Entwicklung der Szene vor und nach der deutschen Wiedervereinigung (1989).
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu den Ursprüngen der Skinhead-Bewegung, der Szene in der BRD und DDR vor 1989, der Szene nach 1989 und einem Fazit. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse der jeweiligen Epoche und ihrer Besonderheiten. Die Einleitung definiert die Zielsetzung und die Methodik, während ein abschließendes Kapitel die Ergebnisse zusammenfasst.
Welche Bedeutung haben die Ursprünge der Skinhead-Bewegung?
Das Kapitel zu den Ursprüngen beleuchtet die Entstehung der Skinhead-Bewegung in Großbritannien nach dem Zweiten Weltkrieg im Kontext von wirtschaftlicher Stagnation, Einwanderung, dem Zerfall des Empires und sozialen Spannungen. Es analysiert die sozialen Konflikte in Arbeitervierteln und die ursprünglichen Ideale der Bewegung, um einen Vergleich mit der heutigen Szene zu ermöglichen.
Wie unterscheidet sich die Skinhead-Szene vor und nach 1989?
Die Arbeit analysiert die Skinhead-Szene in der BRD und DDR vor 1989, untersucht die Entwicklung rechter Skinheads in beiden Staaten und beleuchtet frühe politische Einflüsse. Der Abschnitt nach 1989 fokussiert auf die Entwicklung nach der Wiedervereinigung, die Frage nach einer einheitlichen rechtsextremen Bewegung und den Einfluss von Organisationen, Rekrutierung und rechtsextremer Musik auf die Gewaltbereitschaft.
Welche Rolle spielt rechtsextreme Musik?
Die Arbeit analysiert kritisch den Einfluss rechtsextremer Musik auf die Gewaltbereitschaft von Skinheads. Dieser Einfluss wird als ein wichtiger Faktor für die Radikalisierung und die Verbreitung rechtsextremer Ideologien innerhalb der Szene betrachtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Skinhead-Szene, Rechtsextremismus, Politisierung, Gewalt, Jugendkultur, Deutschland, BRD, DDR, Wiedervereinigung, rechtsextreme Musik, Ideologie, Strukturen, Gewaltausübung.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen und bietet eine umfassende Analyse der Politisierung der deutschen Skinhead-Szene und des Zusammenhangs zwischen rechtsextremer Ideologie und Gewaltanwendung. Es betont die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung der Skinhead-Szene und der komplexen Faktoren, die zu deren Entwicklung beigetragen haben.
- Quote paper
- Arkadius Neumann (Author), 2002, Politisierung der deutschen Skinhead-Szene, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7476