1. Einleitung
Hospiz – weil Sterben ein Teil des Lebens ist. Dieser Gedanke ist tief greifend und für viele Menschen nur schwer nachvollziehbar. Sterben ist durch den gesellschaftlichen Wandel in den letzten hundert Jahren noch schwerer geworden, als es durch die existenzielle Bedrohung, durch die Vielfalt der Krisen und die Veränderung der Gesellschaft schon war. Hauptursachen sind jedoch nicht nur die Auflösung des Familienverbandes sondern auch die fühlbare psychische und physische Überforderung vieler Angehöriger mit der Pflege eines Sterbenden.
Die geplanten Veränderungen im Gesundheitswesen haben Unruhe und Verunsicherung ausgelöst. Besonders alte und schwerstkranke Menschen fragen sich, wie viel medizinische und pflegerische Leistung sie erwarten können, und welche Wertschätzung ihnen am Ende ihres Lebens noch entgegengebracht wird. Die Begleitung Schwerstkranker und Sterbender ist ein brisantes öffentliches Thema und eine große Herausforderung für die Verantwortlichen der Gesundheits- und Sozialpolitik. Unzählige Schlagzeilen in allen Medien handeln vom Sterben, Sterbehilfe, Hilfe beim Sterben und einem selbst bestimmten Lebensende. Menschen haben Angst vor diesem Sterben - haben Sorge, mit ihrem Leid, anderen ausgeliefert zu sein. Tod und Sterben gehören zum Leben und werden dennoch aus dem Leben ausgeblendet und verdrängt. Der medizinische Fortschritt und die Entwicklung immer effektiverer diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten fördern den Glauben an die Allmacht der Medizin – selbst in aussichtslosen Fällen.
In den letzten zwanzig Jahren hat die Hospizbewegung mit dazu beigetragen, dass sich ein nun spürbarer Wandel in der Einstellung vieler Menschen zu Sterben und Tod vollzieht. Fachleute und vor allem Laien engagieren sich zunehmend für eine menschenwürdige Sterbe- und Trauerbegleitung.
In der Arbeit wird ausführlich die Entwicklung und Veränderung der menschlichen Einstellung zu Sterben, Tod und Trauer, aber auch der Wandel der damit zusammenhängenden Krankenpflege, erläutert. Das Wissen um die geschichtliche Entwicklung ist notwendig, um die Entstehung der Hospizbewegung, das Spektrum der Hospizarbeit und ihre Chancen, nachvollziehen zu können. Es wird bewusst auf eine Diskussion über Möglichkeiten der Sterbehilfe verzichtet, da dieses komplexe Thema, den Rahmen der Arbeit sprengen würde.
Inhaltsverzeichnis
- Erklärungen
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungen
- Einleitung
- Krankheit, Tod und Sterben im Verlauf der Jahrhunderte
- Frühzeit bis Beginn des Christentums
- Ägypten
- Indien - Buddhismus
- China
- Griechenland
- Vorchristliches Rom
- Krankenpflege von Christi Geburt bis Mittelalter
- Klostermedizin im frühen Mittelalter
- Klostermedizin im mittleren und ausgehenden Mittelalter
- Tod und Sterben im Mittelalter
- Tod und Sterben im 19. und 20. Jahrhundert
- Wesentliche Entwicklungen der Krankenpflege Vom 18. Jahrhundert bis zum 21. Jahrhundert
- Frühzeit bis Beginn des Christentums
- Hospiz - Insel der Humanität
- Pionierinnen der Hospizarbeit
- Dr. Cicely Saunders
- Dr. Elisabeth Kübler-Ross
- Entwicklung der Hospizbewegung in Deutschland
- Umsetzung der Hospizidee
- Pionierinnen der Hospizarbeit
- Kennzeichen der Hospizarbeit
- Bedeutung der sozialen Dimension
- Struktur der körperlichen Dimension
- Erschöpfung und Müdigkeit
- Körperpflege
- Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme
- Schmerzen
- Bedeutung der psychischen Dimension
- Grundlagen der spirituellen Dimension
- Qualitätsmerkmale der Hospizarbeit
- Sterbende und ihr soziales Umfeld
- Unterstützende Begleitung
- Ehrenamtliche Helfer
- Teamarbeit
- Kontinuität der Begleitung
- Unterstützendes Ehrenamt
- Palliativversorgung Schwerstkranker und Sterbender
- Palliativmedizin
- Palliative Care
- Organisationsformen der stationären und teilstationären Betreuung
- Palliativstation
- Stationäres Hospiz
- Tageshospiz
- Kinderhospiz
- Organisationsformen der häuslichen Betreuung
- Aufbau ambulanter Hospizarbeit
- Ziele der ambulanten Hospizarbeit
- Zusammenfassung und abschließende Gedanken
- Quellen-/Toolverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit befasst sich mit dem Wandel der Einstellungen zum Sterben und Tod im Laufe der Geschichte und gibt eine Einführung in die Hospizarbeit. Sie beleuchtet die Bedeutung von Mitgefühl und Unterstützung für Sterbende und deren Angehörige sowie die Entwicklung und Umsetzung der Hospizidee. Die Arbeit zielt darauf ab, ein besseres Verständnis für die Hospizbewegung zu schaffen und neue Freunde für diese wichtige Initiative zu gewinnen.
- Geschichtliche Entwicklung der Einstellungen zum Sterben und Tod
- Entstehung und Entwicklung der Hospizbewegung
- Kennzeichen und Prinzipien der Hospizarbeit
- Bedeutung von Mitgefühl und Unterstützung für Sterbende und deren Angehörige
- Verschiedene Formen der Hospiz- und Palliativversorgung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Gibt einen kurzen Überblick über die Thematik und die Zielsetzung der Arbeit.
- Kapitel 2: Krankheit, Tod und Sterben im Verlauf der Jahrhunderte: Beschreibt die Entwicklung des Umgangs mit Krankheit, Tod und Sterben von der Frühzeit bis ins 20. Jahrhundert.
- Kapitel 3: Hospiz - Insel der Humanität: Stellt die Pionierinnen der Hospizarbeit, Cicely Saunders und Elisabeth Kübler-Ross, vor und beleuchtet die Entwicklung der Hospizbewegung in Deutschland. Außerdem werden die Umsetzung der Hospizidee und die Entstehung von Hospizeinrichtungen thematisiert.
- Kapitel 4: Kennzeichen der Hospizarbeit: Beschreibt die sozialen, körperlichen, psychischen und spirituellen Dimensionen der Hospizarbeit.
- Kapitel 5: Qualitätsmerkmale der Hospizarbeit: Erörtert die wichtigsten Qualitätsmerkmale der Hospizarbeit, wie die Unterstützung von Sterbenden und ihren Angehörigen, die Einbindung von ehrenamtlichen Helfern und die Teamarbeit.
- Kapitel 6: Unterstützendes Ehrenamt: Behandelt die Bedeutung von ehrenamtlicher Arbeit in der Hospizbewegung.
- Kapitel 7: Palliativversorgung Schwerstkranker und Sterbender: Erläutert die Konzepte der Palliativmedizin und Palliative Care.
- Kapitel 8: Organisationsformen der stationären und teilstationären Betreuung: Beschreibt verschiedene Organisationsformen der stationären und teilstationären Hospiz- und Palliativversorgung, wie Palliativstationen, Hospize, Tageshospize und Kinderhospize.
- Kapitel 9: Organisationsformen der häuslichen Betreuung: Behandelt die ambulante Hospizarbeit, deren Aufbau und Ziele.
Schlüsselwörter
Hospiz, Palliativversorgung, Sterben, Tod, Krankheit, Mitgefühl, Unterstützung, Entwicklung, Geschichte, Ehrenamt, soziale Dimension, körperliche Dimension, psychische Dimension, spirituelle Dimension, Palliativmedizin, Palliative Care, stationäre Betreuung, teilstationäre Betreuung, ambulante Hospizarbeit.
- Arbeit zitieren
- Barbara Mayerhofer (Autor:in), 2006, Hospiz - weil Sterben ein Teil des Lebens ist, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74865