Unterrichtsentwurf zum Symbolwert des Begriffes "Brücke" unter Einbeziehung des Gleichnisses "Der verlorene Sohn" (Lk 15, 11-32)

4. Klasse


Unterrichtsentwurf, 2006

12 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


1. 1 Thema der Unterrichtsreihe

„Menschen bauen Brücken“: Eine Unterrichtsreihe zur ganzheitlichen Erschließung der Mehrdimensionalität des Symbols „Brücke“ mit den thematischen Schwerpunkten „Zerbrochene Brücken in Beziehungen“ sowie „Möglichkeiten zur Überwindung entstandener Schluchten“ unter vielfältiger Einbeziehung des Gleichnisses „Der verlorene Sohn“ (Lk 15,11-32).

1. 2 Ziele der Unterrichtsreihe

1. 2. 1 Schwerpunktziel der Unterrichtsreihe

Die Schüler/innen sollen das Symbol „Brücke“ insbesondere in ihren verbindenden Bezügen erfassen. Sie sollen über Beziehungen nachdenken und diese anhand der Brückensymbolik zum Ausdruck bringen, wobei sie besonders auf Gründe für Brüche in Beziehungen und Chancen zur Erneuerung aufmerksam werden und diese überdenken sollen.

1. 2. 2 Weitere Ziele der Unterrichtsreihe

Die Schüler/innen sollen sich darin üben, ihr Verstehen durch Rückfragen zu intensivieren und ihre Gefühle und Erfahrungen zu verbalisieren.

1. 3 Aufbau der Unterrichtsreihe

- „Brücken aus dem Alltag“: Einstieg in die Unterrichtsreihe durch freie Assoziationen zu dem Kernwort „Brücke“ anhand einer musikgestützten Bewegungsübung und der Cluster-Methode zur Aktivierung des Vorwissens und zur Anknüpfung an die Vorerfahrungen der Kinder. ( 1 Sequenz)
- „Brücken sehen“: Betrachtung verschiedener Brückenbilder, Auswahl eines Bildes und Schreibgespräch in Gruppen zur Verbalisierung von Gefühlen und eigenen Erfahrungen. (1 Sequenz)
- „Brücken erleben“: Ein Stationsbetrieb unter Berücksichtigung verschiedener Zugangskanäle zur Erweiterung der Erfahrungsmöglichkeiten mit „Brücken“ und ihren verbindenden Bezügen. (1 Sequenz)
- „Auch solche Brücken verbinden“: Eine halbgelenkte Fantasiereise als Imaginationshilfe für das Legen von Steinen zum Bau einer „zwischenmenschlichen Brücke“ und gemeinsame Gestaltung eines Brückenplakats. (1 Sequenz)
- „Brücken können zerbrechen“: Begegnung mit der Thematik „zerbrochene Beziehungen“ und Annäherung an das Gleichnis vom „Verlorenen Sohn“ (Lk 15,11-32) anhand einer Bildbetrachtung und verschiedener kreativer Verarbeitungsmöglichkeiten. (2 Sequenzen)
- „Brücken nachspüren“: Legen eines Bodenbildes zum Gleichnis vom „Verlorenen Sohn“ (Lk 15,11-32) unter besonderer Berücksichtigung der Brückensymbolik. (1 Sequenz)
- „Brücken-Szenen nachbauen“: Hineinversetzen in die Personen und ihr Verhalten anhand von Standbildern zu „Brücken-Szenen“ des Gleichnisses vom „Verlorenen Sohn“ (Lk 15,11-32). (1 Sequenz)
- „Möglichkeiten zur Erneuerung zerstörter Brücken“: Gemeinsame Gestaltung eines Brückenplakates mit „Schlucht-“ und „Erneuerungssteinen“ unter Anlehnung an das Gleichnis vom „Verlorenen Sohn“ und Erweiterung des Plakates um Steine aus dem Erfahrungsbereich der Kinder. (1 Sequenz)
- „Meine Brücken“: Meditative Musik und Impulswörter als Stimuli zur kreativen Ausgestaltung persönlicher Brückenbilder und zum Nachdenken über eigene Beziehungsgeflechte. (2 Sequenzen)

Anmerkungen:

Eine Sequenz entspricht 45 Minuten. Die Unterrichtsreihe ist fächerübergreifend angelegt. (Deutsch: Brückengedichte schreiben, „Brücke aus Worten“, Sachunterricht: Brückenarten).

2. Die Unterrichtsstunde

2. 1 Thema der Unterrichtsstunde

„Brücken nachspüren“: Legen eines Bodenbildes zum Gleichnis vom „Verlorenen Sohn“ (Lk 15,11-32) unter besonderer Berücksichtigung der Brückensymbolik.

2. 2 Ziele der Unterrichtsstunde

2. 2. 1 Schwerpunktziel der Unterrichtsstunde

Die Schüler/innen sollen den zwischenmenschlichen Beziehungen im Gleichnis vom „Verlorenen Sohn“ (Lk 15,11-32) nachspüren und anhand der Brückensymbolik zum Ausdruck bringen, indem sie das Gleichnis mit Materialien zu einem Bodenbild nachlegen und Brücken zwischen den Personen auf-, ab- oder umbauen.

2. 2. 2 Weitere Ziele der Unterrichtsstunde

Die Schüler/innen sollen ihre Sozialkompetenz festigen und ggf. erweitern, indem sie sich an vereinbarte Regeln halten.

Außerdem sollen sie ihre Fähigkeiten im mündlichen Sprachbereich, insbesondere im verstehenden Zuhören, im sachbezogenen und demokratischen Sprechen gemäß ihrem individuellen Lernstand festigen und ggf. weiterentwickeln.

2. 3 Legitimation

Der Lehrplan für katholische Religionslehre NRW sieht vor, dass die Schüler/innen
eine Fragehaltung und das Suchen nach Antworten auf „die grundlegenden Fragen des Menschen [...] entwickeln und [...] vertiefen“.[1]

Zu diesen grundlegenden Fragen kann die Thematik „zwischenmenschliche Beziehungen“ zugeordnet werden, da diese einen äußerst wichtigen Stellenwert im Leben einnehmen. Das Zerbrechen von Beziehungen kann in diesem Zusammenhang einhergehend mit der persönlichen Betroffenheit eine grundlegende Fragehaltung herbeiführen, die sich auf die Gründe des Bruchs und des Verlassenseins sowie auf die Möglichkeiten beziehen, eine Bindung erneuern zu können.

Vor allem im Bereich der Möglichkeiten zur Erneuerung von Beziehungen kommen als Orientierungshilfe für die Kinder „Maßstäbe christlichen Lebens“ zum Tragen, welche im Lehrplan vorgeschrieben sind, wie beispielsweise unter dem Aspekt „Möglichkeiten des Verzeihens und Versöhnens“.[2] In der geplanten Sequenz soll diese Orientierungshilfe anhand des Gleichnisses vom „Verlorenen Sohn (Lk 15,11-32) ermöglicht werden.

In der Unterrichtsreihe wird auf die Grunderfahrungen der Schüler/innen eingegangen, Lebenssituation und Interesse der Kinder nehmen einen besonderen Stellenwert ein.[3] Berührungspunkte mit der tatsächlichen Lebenswelt der Kinder ergeben sich insofern, als dass sie vielfältige Erfahrungen im Bereich „Beziehungen“ gemacht haben bzw. täglich machen:

Die Kinder knüpfen neue Kontakte und begegnen neuen Menschen, z. B. durch den Beitritt in einen Verein oder die Teilnahme an einer schulischen Arbeitsgemeinschaft. Sie schließen Freundschaften, bestehende Verbindungen zerbrechen kurzzeitig oder langfristig aus verschiedenen Gründen. Die Beziehung zu ihren Eltern verändert sich. In manchen Fällen entfernen sich andere von ihnen, etwa aufgrund von Streitigkeiten, Interessenskonflikten, einem Umzug oder einem Klassenwechsel. Es ergeben sich daher bei dieser Thematik vielseitige Anknüpfungspunkte.

Besonders für diese Lerngruppe besitzt das Thema eine besondere Bedeutung: Die Eltern eines Jungen dieser Klasse sind geschieden. Aufgrund dieser Tatsache hat sich das Verhältnis zu seinem Vater so verschlechtert, dass er mittlerweile kaum noch Kontakt zu ihm hat. Weiterhin lässt sich anführen, dass ein Junge aus der Parallelklasse in diese Lerngruppe wechselte. Ihm fiel es schwer, sich in die Gruppe zu integrieren und er war vor allem zu Beginn häufig in Konflikte verwickelt. In der Regel wurde ihm die Verursachung dieser Konflikte zugeschrieben, sodass er Schwierigkeiten hat, Freundschaften zu schließen bzw. zu halten oder diese zu erneuern.

[...]


[1] Vgl. Lehrplan für katholische Religionslehre NRW. S. 152.

[2] Vgl. ebd. S.165.

[3] Vgl. ebd. S.154.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Unterrichtsentwurf zum Symbolwert des Begriffes "Brücke" unter Einbeziehung des Gleichnisses "Der verlorene Sohn" (Lk 15, 11-32)
Untertitel
4. Klasse
Hochschule
Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung, Gelsenkirchen; ehem. Studienseminar für Lehrämter an Schulen Gelsenkirchen
Note
2,7
Autor
Jahr
2006
Seiten
12
Katalognummer
V74875
ISBN (eBook)
9783638883481
Dateigröße
390 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Eine Sequenz entspricht 45 Minuten. Die Unterrichtsreihe ist fächerübergreifend angelegt. (Deutsch: Brückengedichte schreiben, „Brücke aus Worten“, Sachunterricht: Brückenarten).
Schlagworte
Menschen, Brücken, Eine, Unterrichtsreihe, Erschließung, Mehrdimensionalität, Symbols, Schwerpunkten, Brücken, Beziehungen“, Schluchten“, Einbeziehung, Gleichnisses, Sohn“
Arbeit zitieren
Melanie Lappe (Autor:in), 2006, Unterrichtsentwurf zum Symbolwert des Begriffes "Brücke" unter Einbeziehung des Gleichnisses "Der verlorene Sohn" (Lk 15, 11-32), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74875

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