Menschen eignen sich ihre Lebenswelten an, um ihren Alltag kompetent gestalten zu können. In einer immer rasanteren Entwicklung durchdringen Medien die Lebenswelten und gestalten diese mit. Lebenswelten werden dadurch zu einem Teil auch Medienwelten. Dazu gehören auch medial- inszenierte Lebenswelten, wie Soap Operas, im Fernsehmedium. Medial- inszenierte Lebenswelten der Soap Operas, nehmen besonders für jugendliche aber auch für ältere Zuschauer, quanti-tativ und qualitativ eine wichtige Position in ihren sozialen Lebenswelten ein.
Je nach theoretischer Orientierung, beurteilt die sozialpädagogische Praxis die Bedeutung der medial- inszenierten Lebenswelten von Soap Operas sehr unterschiedlich. Entweder werden Soap- Operas als inhaltlich manipulative `Werbeveranstaltungen` für einen bestimmten `Lifestyle` oder als mögliche `Ressource` der Orientierungshilfe im `Dschungel` der eigenen Lebenswelt angesehen.
Durch eigene Erfahrungen als interessierter Fernseh- und Soap Opera- Nutzer, bin ich zur Überzeugung gekommen, dass medial- inszenierte Lebenswelten vielfäl-tigste Bedeutungen für die Alltagsgestaltung haben können. Dabei ist diese Bedeutung der Fernsehmedien und ihrer real- oder fiktiv- inszenierten Lebenswelten im Kontext der Rezipienten und ihrer individuellen sozialen Lebenswelt zu be-rücksichtigen.
Diese Arbeit setzt sich mit der Fragestellung auseinander, welche Bedeutung eine medial- inszenierte Lebenswelt, wie eine Soap Opera, für ihre Rezipienten und deren Alltagsgestaltung haben kann. Im Bewusstsein des entscheidenden Kontextes von Rezipient und seiner sozialer Lebenswelt, muss nach möglichen Wechselwirkungen der medial- inszenierten Lebenswelten und der sozialen Lebenswelten der Rezipienten gefragt werden. Dabei ist wichtig auch nach der individuellen Art und Weise der Bedeutungszuschreibung einer Soap Opera, seitens der Rezipienten für den Alltag zu fragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen zu den Beziehungen medial- inszenierter- und sozialer Lebenswelten
- Forschungsansätze zu Beziehungen medial inszenierter- und sozialer Lebenswelten
- Überblick zu Medium- und Rezipienten- orientierten Forschungsansätzen
- Die Cultural Studies
- Der Sozialökologische Ansatz nach Uri Bronfenbrenner
- Der Medienökologische Ansatz nach Dieter Baacke
- Zu den Merkmalen medial inszenierter Lebenswelten und ihre Wirkung
- Die medial- inszenierten Lebenswelten als Produkt
- Die medial- inszenierten Lebenswelten als textuelle Präsentation im Fernseh- Medium
- Die medial- inszenierten Lebenswelten als Genre
- Zusammenfassung
- Zu den Merkmalen sozialer Lebenswelten und ihrer Wirkung bei der Rezeption medial- inszenierter Lebenswelten
- Die Merkmale sozialer Lebenswelten nach dem sozialökologischen Ansatz im Vergleich mit dem medienökologischen Ansatz
- Der Alltag als Gestaltungsstrategie in den sozialen Lebenswelten
- Zusammenfassung
- Mögliche Bedeutungen medial- inszenierter Lebenswelten für die Alltagsgestaltung ihrer Rezipienten
- Zusammenfassung
- Untersuchung der Bedeutung medial- inszenierter Lebenswelten für ihre Rezipienten im Kontext ihrer sozialen Lebenswelten-am Beispiel der Soap Opera `GZSZ`
- Untersuchungsmethode
- Untersuchungsgegenstand
- Untersuchungsfrage
- Ausgangshypothese
- Diskussion und Auswahl geeigneter Methoden
- Methodenverfahren
- Untersuchung der Merkmale der medial- inszenierten Lebenswelt von `GZSZ`
- Die medial- inszenierte Lebenswelt von `GZSZ` in ihrer Produktion und ihre textuelle Präsentation im Fernseh- Medium
- Die medial- inszenierte Lebenswelt von `GZSZ` in ihrer Erzählung als `Genre`
- Die medial- inszenierte Lebenswelt von` GZSZ`
- Die medial- inszenierten Lebensweltthemen in `GZSZ`
- Untersuchung der Merkmale der Rezipienten und ihrer sozialen Lebenswelt
- Untersuchung Anne und ihrer sozialen Lebenswelt
- Untersuchung Tilo und seiner sozialen Lebenswelt
- Untersuchung Pauline und ihrer sozialen Lebenswelt
- Untersuchung einer möglichen Bedeutung der medial- inszenierten Lebenswelt `GZSZ` für ihre Rezipienten und deren Alltagsgestaltung
- Untersuchung der Bedeutung von `GZSZ` für Anne
- Untersuchung der Bedeutung von `GZSZ` für Tilo
- Untersuchung der Bedeutung von `GZSZ` für Pauline
- Zusammenfassung
- Bedeutung von medial- inszenierten Lebenswelten für die Alltagsgestaltung ihrer Rezipienten
- Die Rolle der Soap Opera `GZSZ` als mediale Ressource für ihre Rezipienten
- Analyse der Wechselwirkungen zwischen medial- inszenierter Lebenswelt und sozialer Lebenswelt der Rezipienten
- Die Rezeption von `GZSZ` im Kontext der individuellen Lebensweltthemen und der Alltagsgestaltung
- Bedeutung von Stereotypen, Beziehungskonflikten und gesellschaftlichen Themen in `GZSZ` für die Rezipienten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Bedeutung von medial- inszenierten Lebenswelten, wie beispielsweise Soap Operas, für die Alltagsgestaltung ihrer Rezipienten. Am Beispiel der Soap Opera `GZSZ` soll geklärt werden, welche Bedeutungen die Serie für die Alltagsgestaltung ihrer Rezipienten hat und wie sich die medial- inszenierte Lebenswelt mit der sozialen Lebenswelt der Rezipienten überschneidet. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie die Rezipienten die Serie nutzen und welche Relevanz sie für den Alltag besitzt.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel legt die theoretische Grundlage für die Untersuchung und beleuchtet verschiedene Forschungsansätze, die das Verhältnis von medial- inszenierten Lebenswelten und den sozialen Lebenswelten der Rezipienten untersuchen. Dabei werden Theorien der Cultural Studies sowie des sozial- und medienökologischen Ansatzes vorgestellt. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Merkmalen medial- inszenierter Lebenswelten im Kontext ihrer Rezipienten und ihrer sozialen Lebenswelten. Es werden die medialen Lebenswelten als Produkt, textuelle Präsentation und Genre beschrieben. Außerdem wird der Alltag als Gestaltungsstrategie in den sozialen Lebenswelten erläutert. Das dritte Kapitel untersucht die Bedeutung der Soap Opera `GZSZ` für die Alltagsgestaltung ihrer Rezipienten. Es werden die Merkmale der Serie und die Rezipienten in ihren jeweiligen sozialen Lebenswelten betrachtet. Abschließend werden mögliche Bedeutungen von `GZSZ` für die Rezipienten und ihre Alltagsgestaltung erörtert. Das vierte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung und fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen. Es werden die Merkmale der medial- inszenierten Lebenswelt, die die Rezipienten anzogen, sowie die Rezipienten und ihre sozialen Lebenswelten im Vergleich vorgestellt. Schließlich wird die Bedeutung der Soap Opera `GZSZ` für die Rezipienten und deren Alltagsgestaltung im Detail analysiert. Das fünfte Kapitel beleuchtet die Relevanz der Ergebnisse für die soziale Arbeit. Es werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Erkenntnisse der Untersuchung in die Praxis der Sozialarbeit implementiert werden können. Das sechste Kapitel fasst die Ergebnisse der Diplomarbeit zusammen und diskutiert die Bedeutung der Erkenntnisse für die Forschung und Praxis.
Schlüsselwörter
Die Diplomarbeit befasst sich mit den Themen medial- inszenierte Lebenswelten, Soap Opera, `GZSZ`, Rezeption, Alltagsgestaltung, soziale Lebenswelt, Cultural Studies, sozialökologischer Ansatz, medienökologischer Ansatz, Stereotypen, Beziehungskonflikte, Gesellschaftsthemen, Bedeutungszuschreibung, utilitaristische Synthese, norminative Bereichsabgrenzung, Wirklichkeitsgestaltung, Wirklichkeitsmodulation, Alltagsstrukturierung, Medienkompetenz, soziale Arbeit.
- Citation du texte
- Marco Poßdack (Auteur), 2006, Lebenswelt im Fernsehen - Lebenswelt am Fernsehen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74917