Das derzeitig wichtigste Anwendungsgebiet natürlicher Sprachverarbeitung sind Spracherkennungs- und Sprachkommunikationssysteme, die besonders im Bereich der Telefonauskunft immer mehr Akzeptanz unter den Anwendern finden. In derartigen Systemen soll ein Dialogpartner durch eine Maschine ersetzt werden, die einer intelligenten Dialogführung mächtig ist und vom Dialogpartner Mensch als Gesprächspartner akzeptiert wird.
Doch die offensichtlichen Mängel und Schwächen in der Dialogführung deuten darauf hin, dass die bisherigen Modellierungen - aufbauend auf den Erkenntnissen aus der zwischenmenschlichen Kommunikation - nicht ausreichen, um zufrieden stellende natürlichsprachliche Dialogsysteme zu entwickeln. Noch immer arbeiten die meisten Systeme restringiert und kontrolliert, eine wirkliche freie, unbeschränkte Mensch-Maschine-Interaktion findet nicht statt.
Durch die Untersuchung verschiedener Charakteristiken und Mechanismen der sprachlichen Mensch-Maschine-Kommunikation sowie durch die Herausarbeitung des Benutzerverhaltens, der Benutzerbedürfnisse und -strategien kann die Entwicklung zukünftiger Systeme verbessert werden. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf die Modellierung der Dialogführung gerichtet werden - insbesondere auf die Organisation des Sprecherwechsels (turntaking) und der damit verbundenen Phänomene wie Pausen und Pausenfüller, Überlappungen und Unterbrechungen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Zielsetzung
- 1.2 Gliederung
- 2 Zwischenmenschliche Kommunikation
- 2.1 Zum Begriff der Kommunikation
- 2.1.1 Kommunikationssituation und Kommunikationsarten
- 2.1.2 Gesprächslinguistische Grundlagen – Dialog
- 2.1 Zum Begriff der Kommunikation
- 3 Mensch-Maschine-Kommunikation
- 3.1 Natürlichsprachliche Systeme
- 3.2 Dialogsysteme
- 3.2.1 Architektur
- 3.2.2 Verarbeitung
- 3.2.3 Klassifikation von Dialogsystemen
- 3.2.4 Evaluation von Dialogsystemen
- 3.3 Vor- und Nachteile natürlicher Sprache in Informationssystemen
- 3.4 Einige Systeme
- 4 Effekte von Dialogsystemen auf den Dialog
- 4.1 Partnermodellierung
- 4.1.1 Benutzermodellierung
- 4.1.2 Partnerbild Computer
- 4.1.3 Adaptives Verhalten
- 4.2 Computertalk
- 4.1 Partnermodellierung
- 5 Andere Studien - Related Work
- 6 Erhebung von Dialogdaten
- 6.1 Methoden
- 6.2 Der Wizard-and-Operator-Test
- 6.2.1 Versuchsaufbau
- 6.2.2 Versuchsplan und -durchführung
- 6.2.3 Im Experiment erhobene Dialogdaten
- 7 Auswertung
- 7.1 Dialoglänge
- 7.2 Dialogeffizienz
- 7.3 Pausen
- 7.4 Partikel
- 7.5 Überlappungen
- 7.6 Nonverbale Äußerungen
- 7.7 Types Tokens Worthäufigkeit
- 7.8 Syntax
- 8 Schlussbetrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit untersucht die Pragmatik sprachlicher Interaktion mit Dialogsystemen. Ziel ist es, durch die Analyse von Mensch-Maschine-Kommunikation Einfluss auf die Entwicklung zukünftiger Systeme zu nehmen. Die Arbeit beleuchtet die Benutzerbedürfnisse und -strategien, um Systeme zu entwickeln, die den Anforderungen gerecht werden. Die Forschung basiert auf einer fundierten Analyse und empirischen Daten.
- Pragmatik der Mensch-Maschine-Kommunikation
- Analyse von Benutzerbedürfnissen und -strategien
- Entwicklung zukünftiger Dialogsysteme
- Empirische Untersuchung mittels Wizard-and-Operator-Test
- Auswertung verschiedener Dialogmerkmale
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der zunehmenden Bedeutung von Computern und deren Interaktion mit Menschen ein. Sie begründet die Notwendigkeit vermehrter Forschung in der Mensch-Maschine-Interaktion, insbesondere im Bereich der sprachlichen Kommunikation, und skizziert die Ziele und den Aufbau der Arbeit. Die Arbeit hebt die Notwendigkeit hervor, Benutzerbedürfnisse und -strategien zu analysieren, um zukünftige Systeme zu verbessern, anstatt sich nur auf Vergleiche bestehender Systeme zu beschränken.
2 Zwischenmenschliche Kommunikation: Dieses Kapitel legt die grundlegenden theoretischen Grundlagen für die spätere Analyse der Mensch-Maschine-Kommunikation. Es definiert den Begriff der Kommunikation, beleuchtet verschiedene Kommunikationssituationen und -arten, und geht detailliert auf gesprächslinguistische Grundlagen wie Dialogdefinitionen, Dialogphasen, Dialogakte und Dialogführung ein. Diese theoretischen Grundlagen dienen als Vergleichsmaßstab für die spätere Analyse der Kommunikation mit Dialogsystemen.
3 Mensch-Maschine-Kommunikation: Dieses Kapitel konzentriert sich auf natürlichsprachliche Systeme und insbesondere auf Dialogsysteme. Es beschreibt die Architektur, Verarbeitung und Klassifikation von Dialogsystemen sowie deren Evaluation. Es werden Vor- und Nachteile natürlicher Sprache in Informationssystemen diskutiert und einige existierende Systeme genannt. Dieser Teil der Arbeit liefert den technischen Hintergrund für die spätere empirische Untersuchung.
4 Effekte von Dialogsystemen auf den Dialog: Dieses Kapitel befasst sich mit den Auswirkungen von Dialogsystemen auf den Dialogpartner. Es analysiert die Partnermodellierung, insbesondere die Benutzermodellierung und das Partnerbild des Computers, sowie adaptives Verhalten und das Phänomen des "Computertalks". Diese Analyse untersucht die Auswirkungen der Technologie auf die Interaktion und Kommunikation.
5 Andere Studien - Related Work: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand im Bereich der Mensch-Maschine-Kommunikation. Es setzt die eigene Arbeit in den Kontext bereits existierender Studien und Forschungsergebnisse und dient der Einordnung der eigenen Ergebnisse.
6 Erhebung von Dialogdaten: In diesem Kapitel wird die Methodik der Datenerhebung detailliert beschrieben. Der Fokus liegt auf dem Wizard-and-Operator-Test, der als Methode zur Erfassung von Dialogdaten zwischen Mensch und (simuliertem) Dialogsystem eingesetzt wurde. Es werden der Versuchsaufbau, der Versuchsplan und die Durchführung erläutert, und die im Experiment erhobenen Dialogdaten werden beschrieben.
7 Auswertung: Dieses Kapitel präsentiert die Auswertung der im vorherigen Kapitel beschriebenen Dialogdaten. Es analysiert verschiedene Aspekte der Dialoge, wie Dialoglänge, Dialogeffizienz, Pausen, Partikel, Überlappungen, nonverbale Äußerungen, Wortfrequenz und Syntax. Diese detaillierte Auswertung liefert die Grundlage für die Schlussbetrachtung.
Schlüsselwörter
Mensch-Maschine-Kommunikation, Dialogsysteme, Pragmatik, Benutzermodellierung, Partnermodellierung, Wizard-and-Operator-Test, Dialoganalyse, Computertalk, natürlichsprachliche Systeme, Interaktionsdesign.
Häufig gestellte Fragen zur Magisterarbeit: Pragmatik sprachlicher Interaktion mit Dialogsystemen
Was ist das Thema der Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit untersucht die Pragmatik sprachlicher Interaktion mit Dialogsystemen. Der Fokus liegt auf der Analyse der Mensch-Maschine-Kommunikation und deren Einfluss auf die Entwicklung zukünftiger Systeme. Es werden Benutzerbedürfnisse und -strategien beleuchtet, um Systeme zu entwickeln, die den Anforderungen besser gerecht werden.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, durch die Analyse von Mensch-Maschine-Kommunikation die Entwicklung zukünftiger Dialogsysteme zu beeinflussen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Systeme durch Berücksichtigung von Benutzerbedürfnissen und -strategien. Die Forschung basiert auf einer fundierten Analyse und empirischen Daten.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Pragmatik der Mensch-Maschine-Kommunikation, Analyse von Benutzerbedürfnissen und -strategien, Entwicklung zukünftiger Dialogsysteme, empirische Untersuchung mittels Wizard-and-Operator-Test und Auswertung verschiedener Dialogmerkmale.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Datenerhebung erfolgt hauptsächlich mittels eines Wizard-and-Operator-Tests. Dieser simuliert einen Dialog zwischen Mensch und Dialogsystem. Die Auswertung umfasst die Analyse verschiedener Dialogmerkmale wie Dialoglänge, Dialogeffizienz, Pausen, Partikel, Überlappungen, nonverbale Äußerungen, Wortfrequenz und Syntax.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in acht Kapitel gegliedert: Einleitung, Zwischenmenschliche Kommunikation, Mensch-Maschine-Kommunikation, Effekte von Dialogsystemen auf den Dialog, Andere Studien (Related Work), Erhebung von Dialogdaten, Auswertung und Schlussbetrachtung und Ausblick. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte der Mensch-Maschine-Kommunikation und der Dialoganalyse.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Mensch-Maschine-Kommunikation, Dialogsysteme, Pragmatik, Benutzermodellierung, Partnermodellierung, Wizard-and-Operator-Test, Dialoganalyse, Computertalk, natürlichsprachliche Systeme und Interaktionsdesign.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse der Auswertung der Dialogdaten werden in Kapitel 7 präsentiert. Sie umfassen detaillierte Analysen verschiedener Dialogmerkmale, die Aufschluss über die Interaktion zwischen Mensch und Dialogsystem geben.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussfolgerungen und der Ausblick werden in Kapitel 8 präsentiert. Hier werden die Ergebnisse zusammengefasst und ihre Bedeutung für die Entwicklung zukünftiger Dialogsysteme diskutiert. Mögliche zukünftige Forschungsrichtungen werden ebenfalls aufgezeigt.
Was sind die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit?
Die Arbeit liefert wichtige Erkenntnisse über die Pragmatik der Mensch-Maschine-Kommunikation, die Benutzerbedürfnisse und -strategien im Umgang mit Dialogsystemen und die Auswirkungen von Dialogsystemen auf den Dialog. Die Ergebnisse können zur Verbesserung des Designs und der Funktionalität zukünftiger Dialogsysteme beitragen.
Wo finde ich weitere Informationen?
Das vollständige Inhaltsverzeichnis und detaillierte Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel sind im HTML-Dokument enthalten.
- Quote paper
- Manja Baudis (Author), 2003, Untersuchungen zur Pragmatik der sprachlichen Interaktion mit Dialogsystemen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75319