In einem Kreuzzug kulminieren nicht nur die Spannungen zwischen Christen und Heiden, sondern er ist immer auch Ausdruck der konkurrierenden und sich ergänzenden Zielsetzungen von weltlichen und geistlichen Herrschern in Mitten der christlichen Welt.
In diesem Zusammenhang erweist sich die Militäraktion des sogenannten Wendenkreuzzugs norddeutscher Fürsten gegen die Slawen 1147 bis heute als ein umstrittenes Forschungsproblem. Handelt es sich bei dem Vorstoß in die Gebiete jenseits der Elbe um einen legalen Seitentrieb der Kreuzzugsbewegung oder um ein ideologisch verbrämtes Expansionsstreben machtgieriger Adliger? Dieser Fragestellung soll durch die Sichtung zeitgenössischer Quellenzeugnisse und der kritischen Betrachtung der verfügbaren Forschungsliteratur nachgegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Prolog
- Deutsch-wendische Beziehungen bis 1137
- Weltlicher Anspruch und geistliche Legitimation
- Teilnehmer und Zielsetzungen
- Die praktische Durchführung des Wendenkreuzzuges
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Wendenkreuzzug, einem umstrittenen historischen Ereignis im 12. Jahrhundert. Sie analysiert den Konflikt zwischen den christlichen Fürsten Norddeutschlands und den slawischen Völkern jenseits der Elbe, untersucht die Motivlage der Beteiligten und beleuchtet den Einfluss geistlicher und weltlicher Machtansprüche auf den Verlauf des Kreuzzugs.
- Die Verbindung zwischen Heidenkrieg und christlichen Ideen im Kontext der Kreuzzugsbewegung
- Die Rolle von Machtpolitik und Expansionsbestrebungen im Wendenkreuzzug
- Die Bedeutung der deutsch-wendischen Beziehungen im Vorfeld des Kreuzzugs
- Die Spannungen zwischen den Zielsetzungen der geistlichen und weltlichen Obrigkeit
- Die Auswirkungen des Wendenkreuzzugs auf die Christianisierung und Befriedung der Ostgrenzen
Zusammenfassung der Kapitel
- Prolog: Die Einleitung führt in die Problematik des Wendenkreuzzugs ein und erläutert die Forschungsfrage, ob es sich um einen legalen Seitentrieb der Kreuzzugsbewegung oder um ein ideologisch verbrämtes Expansionsstreben handelte. Der Zusammenhang zwischen weltlichen und geistlichen Motiven wird hervorgehoben.
- Deutsch-wendische Beziehungen bis 1137: Dieses Kapitel beleuchtet die historischen Beziehungen zwischen den Deutschen und den Wenden, die von kriegerischen Auseinandersetzungen, aber auch von Perioden der „friedlichen Koexistenz“ geprägt waren. Die Rolle der Christianisierung und die Entwicklung der Grenzgebiete werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Wendenkreuzzug, deutsch-wendische Beziehungen, Christianisierung, Heidenkrieg, Machtpolitik, geistliche Legitimation, weltlicher Anspruch, Ostpolitik, Expansionsstreben, Imperium Christianum, Pax Christiana.
- Arbeit zitieren
- Reinhard Keßler (Autor:in), 2004, Der Wendenkreuzzug - Legaler Seitentrieb der Kreuzzugsbewegung oder ideologisch verbrämtes Expansionsstreben?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75332