Schon allein die Zahl und Verschiedenartigkeit der Verwandtschaftsbezeichnungen
zeigt, daß im Mittelalter die Familienzugehörigkeit noch eine ganz andere
Rolle spielte, als sie dies heute tut.
Das große Beispiel ist im allgemeinen Wolframs Parzival mit seinem schon fast
als legendär zu bezeichnenden mehrseitigen Stammbaum.
Der Deutsche Malagis ist im Vergleich hierzu ein gänzlich anderer Text. Er ist ein
Zeugnis aus dem Spätmittelalter und zählt eher zum Bereich der Trivialliteratur.
Umso interessanter ist es daher, zu sehen, inwieweit die erarbeiteten Schemata
der Verarbeitung und Bewertung von Verwandtschaftsbezeichnungen im mittelalterlichen
Roman sich hier wiederfinden und wo möglicherweise Unterschiede
liegen und wie sich diese erklären.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Verwandtschaftsbezeichnungen im Text
- Die Hauptfiguren des Romans im Detail
- Und wenn die Welt voll Teufel wär. Malagis, Ritter, Zauberer und Dieb.
- Bruder, wo bist du? Vyviens Weg von Mombrant nach Egermont.
- Er ist ohne Vater, ohne Mutter, ohne Stammbaum nach seiner Familie
- Ein kurzer Blick auf weitere Figuren des Textes
- Die Genealogie des „Malagis”
- Spiets Suche
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Bedeutung von Verwandtschaftsbeziehungen im deutschen Malagis und setzt sie in Beziehung zu den komplexen Familiensystemen des Mittelalters. Sie befasst sich insbesondere mit dem Einfluss von Vaterfiguren, Geschwisterbeziehungen und der Suche nach den eigenen Wurzeln auf die Handlung des Romans.
- Die Rolle von Vaterfiguren im Malagis
- Die Bedeutung der Geschwisterbeziehung zwischen Malagis und Vyvien
- Das Motiv der Suche nach der eigenen Herkunft
- Die Verwendung von Verwandtschaftsbezeichnungen in der Romanhandlung
- Die Einordnung des Malagis in die Trivialliteratur des Spätmittelalters
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen ersten Einblick in die Bedeutung von Familienstrukturen im Mittelalter und setzt den „Malagis“ in Relation zu anderen mittelalterlichen Texten wie Wolframs Parzival. Das zweite Kapitel analysiert die Häufigkeit verschiedener Verwandtschaftsbezeichnungen im Text und interpretiert diese im Kontext der Romanhandlung. Es werden die wichtigsten Figuren des Romans vorgestellt und ihre Beziehung zu ihren Verwandten beleuchtet. Das dritte Kapitel widmet sich der Genealogie des „Malagis“ und untersucht, wie die Suche nach den eigenen Wurzeln die Handlung des Romans prägt. Spiets Suche nach seiner wahren Familie ist das Thema des vierten Kapitels.
Schlüsselwörter
Verwandtschaftsbeziehungen, Familienstrukturen, Mittelalter, Trivialliteratur, Spätmittelalter, Vaterfigur, Geschwisterbeziehung, Herkunft, Genealogie, Malagis, Vyvien, Spiet, Romanhandlung, Häufigkeitsanalyse, Wortindex.
- Quote paper
- Dr. Christoph Lange (Author), 2002, Die Verwandtschaftsverhältnisse in "Der deutsche Malagis", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75379