Auf der Grundlage dieser Anregung soll in dieser Arbeit der Frage nachgegangen werden, was die solidarischen Wurzeln der Europäischen Union sind und wie sich diese bis heute entwickelt haben, wie sich parallel der Kohäsionsbegriff ausgebildet hat und in welcher Form diese beiden Begriffe terminologisch miteinander korrespondieren.
Da auch nach ausführlichster Recherche keine Fachliteratur gefunden werden konnte, die die dargestellte Thematik bereits aufgegriffen hat, werden die beiden Kernbegriffe eingangs separiert in ihrer Einwicklung und ihrem Wesen auf der Grundlage der Fachliteratur betrachtet. In einem zweiten Schritt werden für Solidarität konstituierende Merkmale am Kohäsionsbegriff getestet. Nur wenn die Merkmale des Solidaritätsbegriff auch den Kohäsionsbegriff prägen, kann dieser ein aktives funktionales Äquivalent für Solidarität sein.
Inhaltsverzeichnis
- Solidarität als Leitbild der europäischen institutionellen Architektur
- Solidarität in der Europäischen Union
- Ein europäischer Begriff von Solidarität
- Merkmale von Solidarität
- Solidarität als europäisches Rechtsprinzip
- „Kohäsion“ in der Europäischen Union
- Politik des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts im Überblick
- Instrumente der Kohäsionspolitik
- „Kohäsion“ als funktionales Äquivalent für „Solidarität“
- Untersuchungsansatz
- Zu den Merkmalen europäischer Solidarität im Kohäsionsbegriff
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Beziehung zwischen dem ethisch-moralischen Konzept der Solidarität und dem funktionalen Begriff der Kohäsion in der Europäischen Union. Sie analysiert, inwieweit Kohäsion als Ersatz für Solidarität dient und ob die solidarischen Wurzeln der EU in der Kohäsionspolitik ausreichend berücksichtigt werden.
- Entwicklung des Solidaritätsbegriffs in der europäischen Geschichte
- Solidarität als Leitbild der europäischen Integration
- Der Kohäsionsbegriff in der EU-Politik
- Vergleich der Merkmale von Solidarität und Kohäsion
- Die Frage nach der funktionalen Äquivalenz von Solidarität und Kohäsion
Zusammenfassung der Kapitel
Solidarität als Leitbild der europäischen institutionellen Architektur: Dieses Kapitel betont die Bedeutung von Solidarität als einen der Grundpfeiler der Europäischen Union, neben Frieden und Freiheit. Es veranschaulicht dies anhand aktueller Beispiele aus der Außen- und Sicherheitspolitik, der Migrationspolitik und der Wirtschaftspolitik, die die weitreichenden Interdependenzen innerhalb und außerhalb Europas hervorheben. Die Umsetzung von Solidarität erfordert erhebliche finanzielle Ressourcen, was besonders im Kontext der europäischen Strukturpolitik deutlich wird, wo die Frage nach der gerechten Verteilung von Mitteln im Mittelpunkt steht. Der Begriff "Kohäsion" wird als ein funktionaleres Äquivalent zu "Solidarität" eingeführt, welches im folgenden untersucht wird.
Solidarität in der Europäischen Union: Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff der Solidarität historisch und philosophisch. Es beginnt mit einer Definition von Solidarität als Grundkonstante menschlichen Verhaltens und verfolgt die Entwicklung des Begriffs von seinen Wurzeln im römischen Recht bis hin zu den soziologischen Ansätzen von Leroux, Comte und Durkheim. Die Diskussion um die Bedeutung der wechselseitigen Verantwortlichkeit, die Notwendigkeit sozialer Kohäsion, und die Integration des Individuums in die Gesellschaft bilden zentrale Aspekte. Die jeweiligen Beiträge dieser Denker zur Ausformulierung des Solidaritätsbegriffs in modernen Gesellschaften werden im Detail analysiert.
Schlüsselwörter
Solidarität, Kohäsion, Europäische Union, Europäische Integration, Strukturpolitik, Finanzgerechtigkeit, Soziale Kohäsion, Rechtsprinzip, Funktionale Äquivalenz, Moral, Ethik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Solidarität und Kohäsion in der Europäischen Union
Was ist der Gegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit?
Die Arbeit untersucht das Verhältnis zwischen dem ethisch-moralischen Konzept der Solidarität und dem funktionalen Begriff der Kohäsion in der Europäischen Union. Im Kern wird analysiert, inwieweit Kohäsion als Ersatz für Solidarität dient und ob die solidarischen Grundlagen der EU in der Kohäsionspolitik ausreichend berücksichtigt werden.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter die historische Entwicklung des Solidaritätsbegriffs in Europa, Solidarität als Leitbild der europäischen Integration, der Kohäsionsbegriff in der EU-Politik, ein Vergleich der Merkmale von Solidarität und Kohäsion und die Frage nach der funktionalen Äquivalenz beider Konzepte. Konkrete Beispiele aus der Außen-, Sicherheits-, Migrations- und Wirtschaftspolitik der EU veranschaulichen die praktische Relevanz der untersuchten Konzepte.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu folgenden Themen: Solidarität als Leitbild der europäischen institutionellen Architektur; Solidarität in der Europäischen Union (inkl. europäischer Solidaritätsbegriff, Merkmale von Solidarität und Solidarität als europäisches Rechtsprinzip); „Kohäsion“ in der Europäischen Union (inkl. Überblick über die Politik des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts und Instrumente der Kohäsionspolitik); „Kohäsion“ als funktionales Äquivalent für „Solidarität“ (inkl. Untersuchungsansatz und Merkmale europäischer Solidarität im Kohäsionsbegriff); und schließlich ein Fazit.
Wie wird der Begriff der Solidarität in der Arbeit definiert und behandelt?
Die Arbeit beleuchtet den Solidaritätsbegriff historisch und philosophisch, beginnend mit einer Definition von Solidarität als Grundkonstante menschlichen Verhaltens. Sie verfolgt die Entwicklung des Begriffs von seinen Wurzeln im römischen Recht bis hin zu soziologischen Ansätzen von Leroux, Comte und Durkheim. Die Bedeutung der wechselseitigen Verantwortlichkeit, die Notwendigkeit sozialer Kohäsion und die Integration des Individuums in die Gesellschaft werden als zentrale Aspekte diskutiert.
Wie wird der Begriff der Kohäsion in der Arbeit definiert und behandelt?
Kohäsion wird als funktionaleres Äquivalent zu Solidarität eingeführt und im Kontext der EU-Politik des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts untersucht. Die Arbeit analysiert die Instrumente der Kohäsionspolitik und vergleicht die Merkmale von Kohäsion mit denen von Solidarität, um die Frage nach der funktionalen Äquivalenz zu beantworten.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Das Fazit der Arbeit wird im letzten Kapitel präsentiert und fasst die Ergebnisse der Analyse des Verhältnisses zwischen Solidarität und Kohäsion in der Europäischen Union zusammen. Es wird sich mit der Frage auseinandersetzen, inwieweit Kohäsion als Ersatz für Solidarität dient und ob die solidarischen Wurzeln der EU in der Kohäsionspolitik ausreichend berücksichtigt werden.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Solidarität, Kohäsion, Europäische Union, Europäische Integration, Strukturpolitik, Finanzgerechtigkeit, Soziale Kohäsion, Rechtsprinzip, Funktionale Äquivalenz, Moral und Ethik.
- Citation du texte
- Sascha Walther (Auteur), 2006, "Kohäsion" - Ein funktionales Äquivalent für "Solidarität"?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75400