In der Auseinandersetzung mit dem Internet und literaturtheoretischen Begriffen wie der Intertextualität liegt die Herausforderung in der Zusammenführung eines globalisierten kulturellen Phänomens und einem theoretischen Konstrukt nicht in der Schwierigkeit dieses Vorhabens, sondern in dessen scheinbarer Einfachheit. In der digitalen globalen Vernetzung, der ständigen Verfügbarkeit von Informationen und dem immensen Informationsangebot scheint die Intertextualität im Hypertext des Internets ihre Bestimmung gefunden zu haben.
Neben der Schrift erfahren auch das Bild und der Ton durch ihre Digitalisierung, ja sogar die Interaktivität selbst, die der Prozess, gleichsam der Motor des multimedialen Informationsaustausches ist, eine semiotische Neuordnung, in der Weise, dass sie auf dieselbe binäre Signifikantenstruktur verweisen und auf einer weiteren Ebene unmittelbar Bezeichnendes eines Signifikaten sind. Eben diese semiotische und strukturelle Homogenität der digitalisierten Medien ermöglicht die Konzipierung von Text-Bild-Ton-Konstellationen, die eine multisensorielle Rezeption der daraus resultierenden Werke verlangt.
Doch inwieweit erfüllen Text und Bild im Internet die semiotischen Anforderungen der Intertextualität/-medialität und können Text und Bild mit steigendem Grad der Intensivierung hypertextueller Möglichkeiten mit dem Intertextualitätskonzept vereinbart werden?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmung
- Internet – Plattform oder Medium?
- Intertextualität und Intermedialität
- Text
- Bild
- Intertextualität
- Bachtin
- Kristeva
- Genette
- Einzeltextreferenz, Systemreferenz und die „Bezogenheit auf eine Sache“
- Intermedialität
- Hypertextualität
- Idealer Hypertext und fehlende Kommunikation
- Hypertextuelle Intermedialität, die Homogenität und ihre Lesbarkeit
- Textualität und Bildlichkeit im Hypertext
- hyperlink
- Das Bild im Internet
- Elektronisches und digitales Bild
- Netzbild
- hyperimage
- hyperimages im Internet – Ein Beispiel
- Digitaler Text und Textformen im Internet
- Netzliteratur
- Hyperliteratur
- Inter-/Hypertextuelle Synthese von Text und Bild
- Netzkunst
- Hyperfiction
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht die Übertragbarkeit des Intertextualitätskonzepts auf hypertextuelle Text-Bild- und Bild-Text-Konstellationen im Internet. Dabei wird der mediale Status des Internets analysiert und die Begriffe Text und Bild im Kontext der Intertextualität und Intermedialität neu definiert.
- Klärung des medialen Status des Internets
- Analyse von Intertextualität und Intermedialität im digitalen Raum
- Untersuchung von Text-Bild- und Bild-Text-Hypertextkonzepten
- Bedeutung von Netzbild, hyperimage, Netzliteratur, Hyperliteratur, Netzkunst und Hyperfiction für die Intertextualität im Internet
- Überprüfung der Vereinbarkeit von Text und Bild mit dem Intertextualitätskonzept im Internet
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problematik der Magisterarbeit ein und erläutert die Notwendigkeit, den medialen Status des Internets zu klären, um das Intertextualitätskonzept auf das Internet zu übertragen. Das zweite Kapitel widmet sich der Begriffsbestimmung und definiert die Begriffe Internet, Text, Bild, Intertextualität und Intermedialität. Dabei werden verschiedene Theorien zur Intertextualität, insbesondere von Bachtin, Kristeva und Genette, vorgestellt und anhand von Beispielen erläutert. Das dritte Kapitel untersucht die Textualität und Bildlichkeit im Hypertext, wobei sich die Analyse auf den hyperlink, das Netzbild und das hyperimage konzentriert. Das vierte Kapitel geht auf die Inter-/Hypertextuelle Synthese von Text und Bild ein und beleuchtet die Bereiche der Netzkunst und der Hyperfiction. Es werden Beispiele von Netzkunstarbeiten und Hyperfiction-Projekten im Internet vorgestellt und deren intertextuelle Dimensionen analysiert.
Schlüsselwörter
Intertextualität, Intermedialität, Hypertext, Internet, Netzbild, hyperimage, Netzliteratur, Hyperliteratur, Netzkunst, Hyperfiction, Digitale Medien, Medienverbund, Homogenität, Multimedialität, Interaktivität, Unmittelbarkeit.
- Arbeit zitieren
- Matthias Andrzejewski (Autor:in), 2004, Intertextualität des Internets, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75436