Der in dieser Arbeit untersuchte Aspekt der Bildungsökonomik betrifft die Frage nach einer Lösung des offenbaren Finanzierungsproblems des Staates, so wie es im Titel der Arbeit heißt. Es ist zu klären, ob und unter welchen Bedingungen freier Wettbewerb zwischen den deutschen Hochschulen bzw. mehr Wettbewerb eine Lösung schaffen
kann.
Zuerst wird jedoch im ersten Kapitel geklärt werden, wie ein 'Finanzierungsproblem' begründet werden kann. Das zweite Kapitel beschreibt das 'Instrument' für die 'Lösung', den Wettbewerb. Wettbewerb um die Nutzung knapper Güter oder Dienstleistungen ist eng verbunden mit den Begriffen Markt und Konkurrenz. Deshalb wird es Aufgabe des zweiten Kapitels sein, die auf dem Hochschulmarkt gehandelten Güter zu charakterisieren, denn ein Markt kann unter bestimmen Annahmen über die auf ihm ausgetauschten Güter Fehlfunktionen aufweisen, die staatlicher Eingriffe bedürfen. In Vorausschau auf die Hochschulleistungen werden beide Beeinträchtigungen, Marktversagensgründe und
Staatseingriffe, auf ihre Rechtfertigungsgrundlagen hin untersucht.
Das deutsche Hochschulsystem befindet sich in einem beständigen Prozess und ist dadurch
permanenten Anpassungen und Änderungen unterworfen. Die im dritten Kapitel
folgende Bestandsaufnahme ist daher nur eine schlaglichtartige Beleuchtung der bestehenden
wettbewerblichen Elemente als auch Defizite, die nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Dort soll ein ungefährer Status quo gezeichnet werden, um zu belegen, dass freier Wettbewerb nicht bereits existiert und damit die Titelfrage dieser Arbeit gerechtfertigt ist. Im zweiten Teil des Kapitels folgt die Darstellung, wie die Ergebnisse
aus den vorangegangenen Kapiteln zusammengefügt werden können und welche Maßnahmen eine Verbesserung der Finanzsituation der Hochschulen herbeizuführen.
Inhaltsverzeichnis
- Struktur der Untersuchung
- 1 Das Finanzierungsproblem
- 2 Wettbewerb und dessen Beeinträchtigung
- 2. 1 Wettbewerbsmerkmale
- 2.2 Funktionen und Effekte des Wettbewerbs
- 2.3 Hochschulleistungen
- 2.3.1 Das Gut 'Bildung'
- 2.3.2 Das Gut 'Forschung'
- 3 Die Lösung des Finanzierungsproblems
- 3.1 Die bisherige Organisation des Hochschulsystems und dessen Bewertung
- 3.1.1 Der Wettbewerb unter den Anbietern
- 3.1.2 Der Wettbewerb unter den Nachfragern
- 3.2 Wettbewerbsfördernde Maßnahmen im Hochschulwesen
- 3.2.1 Autonomie und Wirtschaftlichkeit
- 3.2.2 Konkurrenz unter den Hochschulen
- 3.2.3 Finanzierungsquellen
- 3.1 Die bisherige Organisation des Hochschulsystems und dessen Bewertung
- Fazit, Kritik und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Möglichkeit, das Finanzierungsproblem des Staates im deutschen Hochschulsystem durch freien Wettbewerb zwischen den Hochschulen zu lösen. Es wird analysiert, ob und unter welchen Bedingungen Wettbewerb eine effektive Lösung bieten könnte.
- Das Finanzierungsproblem des deutschen Hochschulsystems, welches sowohl durch absolute Unterfinanzierung als auch durch Ineffizienz gekennzeichnet ist.
- Die Funktionsweise und Effekte von Wettbewerb, insbesondere im Kontext von knappen Ressourcen und der Bereitstellung von öffentlichen Gütern.
- Die Eigenschaften von Hochschulleistungen, insbesondere Bildung und Forschung, und die damit verbundenen Herausforderungen für die Marktkoordination.
- Die aktuelle Organisation des deutschen Hochschulsystems und die bestehenden wettbewerblichen Elemente sowie deren Defizite.
- Konkrete Maßnahmen zur Förderung von Wettbewerb im Hochschulwesen, um die Finanzierungssituation zu verbessern.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Die Arbeit legt zunächst dar, dass das 'Finanzierungsproblem' des Staates im deutschen Hochschulbereich sowohl auf einen Mangel an Ressourcen als auch auf Ineffizienzen bei der Ressourcenallokation zurückzuführen ist.
Kapitel 2: Dieses Kapitel beschreibt das Instrument des Wettbewerbs, seine Merkmale und Effekte, sowie die besonderen Herausforderungen, die sich aus der Bereitstellung von Hochschulleistungen, die teilweise Eigenschaften von öffentlichen Gütern aufweisen, ergeben.
Kapitel 3: Es wird eine Bestandsaufnahme des aktuellen deutschen Hochschulsystems vorgenommen. Dabei werden sowohl die bestehenden wettbewerblichen Elemente als auch die Defizite in Bezug auf Wettbewerb aufgezeigt. Im zweiten Teil des Kapitels werden Maßnahmen zur Förderung von Wettbewerb im Hochschulwesen diskutiert, um die Finanzierungssituation zu verbessern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen des Finanzierungsbedarfs und der Finanzierungssituation der deutschen Hochschulen, dem freien Wettbewerb als möglicher Lösung für das Finanzierungsproblem, den Eigenschaften von Hochschulleistungen (Bildung und Forschung) im Kontext von Marktversagen, der Organisation des deutschen Hochschulsystems, wettbewerblichen Elementen und Defiziten, sowie Maßnahmen zur Förderung von Wettbewerb im Hochschulwesen.
- Quote paper
- Christian Bacher (Author), 2004, Freier Wettbewerb unter deutschen Hochschulen - eine Lösung des Finanzierungsproblems des Staates?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75539