Der Begriff Insel weckt in unseren Köpfen zahlreiche Assoziationen, Phantasien, Wünsche, Träume, Gefühle, aber auch Ängste. Schon seit der Antike existieren Inseln in verschiedenen Sagenkreisen. Die Inseln werden als schönstmögliche Orte dargestellt. Die Beschreibung von diesen Orten setzt sich aus stereotypischen Merkmalen, wie grüne, saftige Wiesen, Bäume voller Früchte und klare Quellen mit reinem Wasser, zusammen. Auf diesen Inseln gibt es kein Leiden, keinen Hunger und Durst, keine Krankheiten und keinen Tod; alles scheint vollkommen.
Inseln verfügen immer über eine besondere Symbolkraft. Sie können als Urraum bezeichnet werden. Schon immer haben diese Orte eine magische Wirkung auf die Menschen besessen. Wie eine Insel auf ihren Betrachter wirkt, hängt sowohl von der jeweiligen Perspektive des Betrachters ab, wie auch vom historischen Kontext. Im Mittelalter galt die Insel als ein öder Ort von Verlassenheit und Verbannung, von Gefangenschaft und sozialer Ausgrenzung. Zu dieser Zeit hatte daher die Insel als Motiv der Literatur kaum Bedeutung. Die Insel, die im Mittelalter als Symbol für Buße galt, wirkte in diesem Zusammenhang noch bis in die Zeit des Barock. Heute hingegen löst die Vorstellung von einer einsamen, ruhigen Insel oftmals starkes Fernweh bei uns aus.
Inseln gelten als in sich geschlossene Gegenwelten. Auch räumlich sind sie durch das Wasser von der Außenwelt abgeschirmt.Neben diesen real- existierenden Inseln gibt es in der Literatur zahlreiche fiktive Inseln, welche über keine genauen geographischen Angaben verfügen und oftmals nur in unserer Phantasie existieren.
Hinsichtlich des Inselmotivs innerhalb der Kinder. und Jugendliteratur beschäftigt sich diese Arbeit in besonderem Maße mit dem Motiv „Die Insel als Ort für Rückzug und Zuflucht, als Wunsch- und Freiraum“, welches an dem Beispiel “Delfinensommer“ von Katherine Allfrey genauer untersucht wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inselmotive in der Kinder- und Jugendliteratur
- Die Insel als kleines Glück und bergendes Zuhause
- Die Insel als Gefängnis und Ort der Bewährung
- Die Insel als utopisches Gesellschaftsmodell
- Die Insel als Schauplatz von Abenteuern
- Die Insel als Ort von Konfrontation und fremden Begegnungen
- Die Insel als Ort für Rückzug und Zuflucht, als Wunsch- und Freiraum
- Die Insel als Ort des Rückzugs und der Zuflucht: Katherine Allfrey: Delfinensommer
- Inhalt
- Kalonysos
- Hyria
- Einordnung in das Motiv
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Motiv der Insel in der Kinder- und Jugendliteratur und untersucht, welche Bedeutung die Insel für die Protagonisten hat und wie sie die Handlung beeinflusst. Dabei werden verschiedene Inselmotive und ihre typischen Eigenschaften beleuchtet.
- Die vielfältigen Bedeutungen und Funktionen der Insel in der Literatur
- Die Insel als Ort des Glücks, des Zufluchts und der Freiheit
- Die Insel als Ort der Gefangenschaft und der Bewährung
- Die Insel als Schauplatz von Abenteuern und Konfrontationen
- Die Insel als utopisches Gesellschaftsmodell
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erörtert die vielfältigen Assoziationen, die mit dem Begriff „Insel“ verbunden sind, und beleuchtet die historische Entwicklung des Inselmotivs in der Literatur. Es wird gezeigt, wie die Insel als Symbol für Paradies, Jenseits und Ort der Transzendenz fungiert, aber auch als Ort der Verbannung und des Gefängnisses wahrgenommen werden kann.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit den verschiedenen Inselmotiven in der Kinder- und Jugendliteratur. Die Insel als kleines Glück und bergendes Zuhause, als Gefängnis und Ort der Bewährung, als utopisches Gesellschaftsmodell, als Schauplatz von Abenteuern, als Ort von Konfrontation und fremden Begegnungen sowie als Ort für Rückzug und Zuflucht werden im Detail vorgestellt und mit Beispielen aus der Literatur illustriert.
In Kapitel 3 wird die Bedeutung der Insel als Ort des Rückzugs und der Zuflucht anhand des Romans „Delfinensommer“ von Katherine Allfrey untersucht. Der Inhalt des Romans wird zusammengefasst und die beiden Inseln Kalonysos und Hyria als Orte der Ruhe, der Einsamkeit und der Selbstfindung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Inselmotive, Kinder- und Jugendliteratur, Paradies, Jenseits, Verbannung, Gefängnis, Glück, Zuflucht, Freiheit, Bewährung, Abenteuer, Konfrontation, fremde Begegnungen, Rückzug, Utopie, Gesellschaftsmodell.
- Citation du texte
- Kim-Christin Janßen (Auteur), 2005, Inselmotive in der Kinder- und Jugendliteratur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75683