Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht in der Zeitung über einen Unternehmenskauf, -verkauf, eine Fusion, oder noch besser, über eine Mega-Fusion gelesen werden kann. Firmenzusammenschlüsse bzw. Firmenverkäufe wie Daimler – Chrysler, Degussa – Hüls, Dresdner Bank – Allianz und viele mehr stehen heutzutage auf der Tagesordnung des Weltwirtschaftsgeschehens. Kaum ein Geschäftszweig in Deutschland ist hiergegen immun. Die Palette reicht von Automobil-, Chemieindustrie, Rechtsanwaltskanzleien, Banken über Stromwirtschaft, Versicherungen bis hin zu Gewerkschaften. Ein neuer Trend? Jedenfalls konnte in Deutschland Ende der 90er Jahreein starker Anstieg der Fusions-tätigkeiten bzw. der Unternehmensübernahmen verzeichnet werden.
Müssen wir also bei diesen statistischen Zahlen befürchten, dass es in Zu-kunft nur noch eine grosse Bank oder nur noch einen einzigen Automobil-hersteller gibt? Was steckt hinter dieser Entwicklung? Schlagworte wie Kosteneinsparung, Globalisierung, Konzentration auf das Kerngeschäft und Ausnutzen von Synergieeffekten sind die am häufigsten genannten Gründe für Eigentumswechseln von Unternehmen.
Die meisten Erklärungsversuche bzgl. des Scheiterns von Unternehmensverkäufen und Fusionen betonen heutzutage die zwischenmenschlichen und kulturellen Aspekte als Hauptursache. Die Erkenntnis, die sogenannten Soft-Facts, und nicht etwa operative oder finanzielle Faktoren bei einem Eigentumswechsel stärker zu berücksichtigen, setzt sich heutzutage immer mehr durch. Unter Soft Facts lassen sich alle menschlichen und psychologischen Aspekte, also die Emotionen der Mitarbeiter, zusammenfassen.
Die Verfasserin hat selbst im Jahr 2001 bei diesem Unternehmen als Mitarbeiterin im Personalwesen miterleben können, wie ein eigenständiger Unternehmensteil in der Form eines MbO (Management Buyout) aus der Alstom–Gruppe ausgegründet wurde und unter einer Neufirmierung nun selbständig weiter am Markt besteht. Jetzt, ca. ein ¾ Jahr nach der formellen Umsetzung des MbO soll die Diplomarbeit aus betriebspsychologischer Sicht erarbeiten, welche Auswirkungen dieser Eigentumswechsel auf die Mitarbeiter des Unternehmens hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangssituation: Eigentumswechsel von Unternehmen
- Zielsetzung der Arbeit und Problemstellung
- Struktur der Diplomarbeit
- Vorgehensweise für die Interviews
- Befragter Personenkreis
- Themen
- Interviewverlauf
- Der Eigentumswechsel von Unternehmen
- Eigentumswechsel oder M&A
- Erklärung des Begriffes Management Buyout
- Phasen eines M&A - Prozesses
- Pre-Merger-Phase
- Merger-Phase
- Post-Merger-Phase
- Interviewergebnisse
- Empfindungen der Mitarbeiter und deren Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse
- Antworten der Mitarbeiter
- Veränderungsprozess der Reaktionen
- Psychologische Zusammenhänge
- Visionen
- Antworten der Mitarbeiter
- Frage der Notwendigkeit von Visionen
- Reflektion
- Unternehmenskultur
- Antworten der Mitarbeiter
- Unternehmenskultur als Schlüsselfaktor?
- Reflektion
- Identifikation mit dem „neuen“ Arbeitgeber
- Antworten der Mitarbeiter
- Exkurs: Veränderung des Wertesystems
- Reflektion
- Information/Kommunikation
- Antworten der befragten Personen
- Reflektion
- Was wollen die Mitarbeiter wissen?
- Erklärung des Begriffes Kommunikation
- Erwartungen der Mitarbeiter
- Antworten der befragten Mitarbeiter
- Reflektion
- Arbeitsmotivation
- Antworten der befragten Mitarbeiter
- Was ist Motivation?
- Reflektion
- Lösungsvorschlag für ein erfolgreiches M&A-Vorhaben
- Überzeugen Sie Ihre Mitarbeiter
- Schaffen Sie Akzeptanz
- Entwickeln Sie eine Vision
- Fördern Sie Ihre eigene Unternehmenskultur
- Gehen Sie auf die Erwartungen Ihrer Mitarbeiter ein
- Scheuen Sie sich nicht vor weiteren Veränderungen
- Hören Sie Ihren Mitarbeitern zu
- Unterstützen Sie die Kommunikation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Auswirkungen von Eigentumswechseln auf die Mitarbeiter in Unternehmen. Das Hauptziel ist es, ein besseres Verständnis für die Herausforderungen und Chancen zu entwickeln, die mit solchen Prozessen verbunden sind. Dabei werden die verschiedenen Phasen des M&A-Prozesses, die emotionale Reaktion der Mitarbeiter, die Bedeutung von Kommunikation und die Rolle der Unternehmenskultur beleuchtet. Die Arbeit basiert auf empirischen Daten aus Interviews mit betroffenen Mitarbeitern.
- Emotionale Reaktionen der Mitarbeiter auf Eigentumswechsel
- Bedeutung von Kommunikation und Transparenz im M&A-Prozess
- Rolle der Unternehmenskultur bei der Integration von Mitarbeitern
- Herausforderungen und Chancen für die Mitarbeiter im Kontext von M&A
- Entwicklung von Lösungsansätzen für ein erfolgreiches M&A-Vorhaben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den aktuellen Trend von Unternehmenskäufen und -fusionen dar und führt die Zielsetzung und Struktur der Arbeit ein. Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Begriff des Eigentumswechsels und beschreibt die verschiedenen Phasen eines M&A-Prozesses. Kapitel 3 präsentiert die Ergebnisse der Interviews mit Mitarbeitern, die Einblicke in deren Emotionen, Visionen, Erwartungen und Motivation nach einem Eigentumswechsel bieten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Eigentumswechsel, M&A, Unternehmenskultur, Mitarbeitermotivation, Kommunikation, Integration, Unternehmensübernahmen, Fusionen, psychologische Auswirkungen und Management Buyout.
- Citar trabajo
- Dipl. Betriebswirt VWA, Voll-Juristin Mareike Siewert (Autor), 2002, Eigentumswechsel von Unternehmen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75696