Narration ist ein Grundelement in den Medien. Besonders im Film spielt sie eine bedeutende Rolle. Der Film erzählt eine Geschichte, die zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort spielt und die wir meist in eine logische Abfolge bringen können. Laut Bordwell/Thompson ist Narration „a chain of events in cause-effect relationship occurring in time and space.“
Die Kausalität innerhalb einer Narration ergibt sich aus verschiedenen Faktoren, zu denen auch die Motivation gehört. Ein Charakter oder die Handlungsweise einer Figur wird durch bestimmte Ereignisse aus der Vergangenheit motiviert. Ein traumatisches Ereignis in der Backstory einer Figur, die Backstorywound, wird zum Argument für das Handeln derselben.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Narration in Orson Welles’ Citizen Kane und der Frage, ob im Fall der Figur Charles Foster Kane eine klassische Motivation im Sinne einer Backstorywound vorliegt. Erfüllt Citizen Kane die zuvor aufgeführten Kriterien oder ergeben sich Widersprüche? Kann ein Gegenstand aus der Kindheit des Protagonisten sein gesamtes weiteres Verhalten motivieren? Liegt des Rätsels Lösung sozusagen auf der Hand oder forscht die Filmwissenschaft seit Jahrzehnten nach etwas, das nicht existiert? Ist ‚Rosebud‘ der Schlüssel zu Kanes Leben oder nur ein künstlich kreiertes ‚plot gimmick‘?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung – Backstorywound als Narrationskonzept
- Narration im Film
- Story und Plot
- Kausalität, Zeit und Ort
- Backstory und Backstorywound
- Definition und Funktion
- Backstorywound als narrative Konvention
- Typische Backstorywounds
- Narration in Citizen Kane
- Story und Plot in Citizen Kane
- Kausalität, Zeit und Ort in Citizen Kane
- Kanes Backstory
- ,Rosebud - Backstorywound oder plot gimmick?
- Fazit ,Rosebud’ als Enigma
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Narrationskonzept der Backstorywound am Beispiel von Orson Welles' Citizen Kane. Sie befasst sich mit der Frage, ob im Fall von Charles Foster Kane eine klassische Motivation im Sinne einer Backstorywound vorliegt. Dazu werden zunächst die Prinzipien der Narration beleuchtet und das Konzept der Backstorywound im Kontext des klassischen Hollywoodkinos erläutert.
- Die Funktion der Narration im Film
- Das Konzept der Backstorywound
- Die narrative Struktur von Citizen Kane
- Die Rolle von "Rosebud" als Backstorywound
- Die Analyse der Enigma "Rosebud" im Kontext des Films
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Narrationskonzept Backstorywound und dessen Bedeutung im Film vor. Sie erklärt die Prinzipien der Narration und wie die Backstorywound als narrative Konvention funktioniert. Das zweite Kapitel diskutiert die spezifischen Aspekte der Narration im Film, insbesondere die Unterscheidung von Story und Plot, sowie die Rolle von Kausalität, Zeit und Ort in der filmischen Erzählung. Das dritte Kapitel widmet sich dem Konzept der Backstory und der Backstorywound. Es definiert die Begriffe und beleuchtet die Funktion der Backstorywound im klassischen Hollywoodkino. Das vierte Kapitel untersucht die Narration in Citizen Kane. Es analysiert die Story und den Plot des Films, beleuchtet die Bedeutung von Kausalität, Zeit und Ort, und untersucht Kanes Backstory im Detail. Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Frage, ob "Rosebud" als Backstorywound interpretiert werden kann. Es stellt die Rolle des "Rosebud"-Motivs im Kontext der filmischen Handlung und des Filmstils in Frage.
Schlüsselwörter
Narration, Backstorywound, Citizen Kane, Orson Welles, klassische Hollywoodfilm, Story, Plot, Kausalität, Zeit, Ort, Motivation, "Rosebud", Enigma, Filmmythos, Filmgeschichte, Filmtheorie.
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- Eva Tüttelmann (Author), 2007, Raising Rosebud - Das Narrationskonzept Backstorywound am Beispiel von Citizen Kane, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75803