Die Arbeit geht der Frage nach, was für einen Menschen der anonyme Autor im Volksbuch von Fortunatus am Übergang zur frühen Neuzeit porträtiert, welche Rolle Freude und Leid, Liebe, Hass und Angst in seinem Leben gespielt haben, welche Affekte ihm eigen waren und welche Mentalität diese ausbildeten. Zumindest partielle Projektionen der Wesenheit und Mentalität des Autors und der ihn umgebenden und damit auch prägenden Menschen wirken naturgemäß auch auf seinen Protagonisten ein. Innerhalb dieses Feldes ist das literarische Werk zu betrachten und sind soziokulturelle Konditionen zu berücksichtigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mentalitätsgeschichte: Eine Annäherung
- Fortunatus: Das Gerüst einer Mentalität
- Der Name des Helden: keine Verheißung
- Der Boden einer Mentalität: Angst
- Die Angst als Basisaffekt des jungen Fortunatus
- Der Hof zu Flandern
- London
- Wald
- Der Waldgraf
- Todesgefahr in der Höhle
- Der Wandel des Fortunatus: Von der Angst zur Dreistigkeit
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das anonyme Volksbuch des Fortunatus (1509) mit dem Fokus auf die Darstellung von Angst als einem charakteristischen Affekt der mittelalterlichen Mentalität. Die Arbeit untersucht, wie die Angst als Basisaffekt des jungen Fortunatus in verschiedenen Szenen und Situationen dargestellt wird und wie sich diese Angst im Laufe der Geschichte wandelt.
- Die Entstehung des Volksbuchs von Fortunatus und die Datierung der Entstehungszeit
- Die Bedeutung der Angst als mentalitätsgeschichtlicher Affekt im Mittelalter
- Die Rolle der Angst in der Darstellung des jungen Fortunatus
- Die Transformation des Fortunatus und die Ablösung der Angst durch Dreistigkeit
- Die Auswirkungen der Mentalität auf die literarische Figur des Fortunatus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Volksbuch von Fortunatus vor und beleuchtet die Herausforderungen bei der Datierung seiner Entstehung. Das zweite Kapitel führt in den Forschungsansatz der Mentalitätsgeschichte ein und beschreibt die Bedeutung von Denkformen, Empfindungsweisen und Dispositionen für die Untersuchung von Mensch und Gesellschaft.
Das dritte Kapitel untersucht die Darstellung von Angst im Volksbuch und analysiert, wie die Angst in der Figur des jungen Fortunatus verankert ist. Hier werden verschiedene Situationen und Szenen beleuchtet, in denen die Angst des Protagonisten deutlich zum Vorschein kommt.
Das vierte Kapitel widmet sich dem Wandel des Fortunatus und der Ablösung der Angst durch Dreistigkeit. Es wird analysiert, wie sich die Handlung auf die Entwicklung des Protagonisten auswirkt und welche Faktoren zu dieser Transformation führen.
Schlüsselwörter
Volksbuch, Fortunatus, Angst, Mentalitätsgeschichte, Mittelalter, Affekt, Mentalität, Transformation, Dreistigkeit, Handlung, Protagonist, Literatur, Geschichte, Entstehung, Datierung.
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- Matthias Mühlhäuser (Autor), 2006, Angst als mentalitätsgeschichtlicher Affekt im Volksbuch von Fortunatus (1509), Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75859