Die Heidenmission und Gottes Initiative in Apg 11,1-18

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Struktur von Apg 11,1-18:
1.1 Kolometrische Schreibweise:
1.2 Rahmen und Struktur der Apostelgeschichte:
1.3 Eingliederung in die Apostelgeschichte:
1.4 Gliederung der Textstelle 11,1-18:

2 Inhalt:
2.1 Vorgeschichte:
2.2 Personenkonstellation:
2.3 Inhaltsanalyse:
2.4 V.1
2.5 VV. 2f .
2.6 V.4
2.7 VV. 5-16
2.8 V.17
2.9 V.18

3 Die Heidenmission und Gottes Initiative:
3.1 Heidenmission in der Korneliusgeschichte:
3.2 Initiative Gottes in Apg 11,1-18:

4 Der weitere Verlauf der Mission in der Apostelgeschichte:

5 Schluss:

6 Literaturverzeichnis:

Einleitung

Im Rahmen des Seminars „`Heils – Geschichtsschreibung´ in der Apostel­geschichte“ haben wir verschiedene Abschnitte der Apostelgeschichte behandelt. In meiner Seminararbeit werde ich mich nun mit der Textstelle 11,1 – 18 beschäftigen. Dabei möchte ich zuerst allgemein die Struktur der gesamten Apostelgeschichte analysieren und danach speziell auf den Inhalt meines Textabschnittes eingehen.

Als Schwerpunkt möchte ich die Frage nach dem Anfang der Heidenmission erörtern und welche Probleme Lukas empfindet, wenn es um die Mission unter Heiden geht.^[1] Dabei werde ich ein besonderes Augenmerk darauf legen, wie und wann Gott als Initiator des Geschehens auftritt und was der Verfasser damit bezwecken will.

1 Struktur von Apg 11,1-18:

1.1 Kolometrische Schreibweise:

Die Rechenschaft des Petrus vor der Gemeinde in Jerusalem: 11.1-18

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.2 Rahmen und Struktur der Apostelgeschichte:

Zur Apostelgeschichte allgemein lässt sich anfänglich sagen, dass der Verfasser hier alle Ereignisse, von denen er berichten wollte, in einen bestimmten Rahmen eingeordnet hat. Dieser reicht von der Aufnahme Jesu in den Himmel bis zur Ankunft des Paulus in Rom und seiner dortigen Christusverkündigung. Somit entsteht eine Gesamtkomposition, die mit ihrer besonderen Abfolge und Anordnung der einzelnen Szenen „im Dienst der Interpretation des aufgenommenen Überlieferungsgutes steht“.^[2]

Auffällig bei der Darstellung der Apostelgeschichte ist, dass sie nicht mit dem Pfingstgeschehen beginnt, sondern mit der Aufnahme Jesu in den Himmel, d.h. mit dem gleichen Ereignis, mit dem Lukas sein Evangelium beschließt. Offensichtlich will der Verfasser mit seinem zweiten Buch bewusst „die Evangelienberichte über Jesu Aufnahme in den Himmel hinaus fortführen“.^[3] Damit steht also alles Berichtete in einem Zusammenhang mit dem Vorangehenden und ist deshalb von der einmaligen Bezugnahme auf die historische Situation beim Kommen Jesu in diese Welt abhängig gemacht.^[4]

Zur Gliederung der Apostelgeschichte ist zu sagen, dass eine solche nicht direkt zu erkennen ist und sie deshalb erschlossen oder indirekt erfasst werden muss. Dabei findet man eine Fülle recht unterschiedlicher Aufteilungen, die von einer zwei- bis zu einer fünfteiligen Gliederung reichen. Bei der Zweiteilung werden in Petrus und Paulus die beiden zentralen Gestalten gesehen. Daher wird bei dieser Ansicht zwischen einem Petrus-Teil (1 – 12) und einem Paulus-Teil (13 – 28) unterschieden. Ein weiterer Vorschlag ist die Dreiteilung, der aus dem Wort des Auferstanden in 1,8 eine geographische Gliederung herleitet. Dabei ist 1,1–26 als Einleitung zu werten und gehört nicht zur eigentlichen Gliederung. Demnach wäre zu gliedern:

Das Christuszeugnis der Apostel in Jerusalem (2,1 – 5,42); Der Beginn der Mission in Judäa und Samaria und die Anfänge der Heidenmission (6,1 – 15,35); Das Christuszeugnis auf dem Weg „bis ans Ende der Erde“ (15,36 – 28,31).^[5]

[...]

^[1] Vgl. Jervell, Die Apostelgeschichte übersetzt und erklärt, S. 316

^[2] Zmijewski, Die Apostelgeschichte, S. 23

^[3] ebd., S. 23

^[4] Vgl. ebs., S. 23

^[5] Schneider, Die Apostelgeschichte, I. Teil, S.65f