Die Pisa-Studie verweist auf die Bedeutung der sozialen Herkunft und der familiären Lebensverhältnisse für den Schulerfolg. Als deutlicher Befund zeigt sich, dass Kinder und Jugendliche aus Familien mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem weit weniger erfolgreich sind als Kinder und Jugendliche, die bereits in Deutschland geboren und deren Eltern ebenfalls in Deutschland aufgewachsen sind (Schümer 2004, S. 131). Dadurch erhalten solche Kinder und Jugendliche im späteren Lebenslauf wesentlich schlechtere Bedingungen und was sich als Beispiel „folglich in den späteren Einkommens¬verhältnissen widerspiegelt“ (Giddens 1999, S. 455).
Die Pisa-Studie hat vor allem das Interesse der Medien und der Bevölkerung geweckt. Die Befunde der Pisa-Studie haben gezeigt, dass Kinder und Jugendliche mit einer Migrationsgeschichte über Landesgrenzen hinaus generell mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit schwächere Schulleistungen erbringen als Kinder und Jugendliche gleichen Alters ohne Migrationshintergrund (BMBF 2003, S. 196). Der Unterschied wurde zudem sehr deutlich, wenn beide Elternteile im Ausland geboren sind und zusätzlich verstärkt, wenn der Schüler oder die Schülerin selbst ebenfalls im Ausland geboren ist.
Im Folgendem werden drei Länder schemenhaft, in ihren Bestrebungen jugendliche Zuwanderer in ihr gehöriges Schulsystem zu integrieren, vorgestellt. Hierbei werden zuerst die Ergebnisse der jeweiligen Zielgruppe skizziert, daran anschließend die Bemühungen der einzelnen Staaten die Schülerinnen und Schüler zu integrieren (vgl. Kapitel 3).
Die Auswahl der Länder –Kanada, Frankreich und Finnland- basiert auf zwei wesentlichen Aspekten. Das erste Auswahlkriterium sind die Positionen der Länder im Pisa-Vergleich. Mit Kanada und Finnland haben wir Länder, die im Länderranking (Deutsches Pisa-Konsortium 2001, S. 533-535) Spitzenpositionen einnehmen, wo hingegen Frankreich eher im oberem Mittelfeld rangiert, aber immer noch über dem OECD-Durchschnitt liegt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Bedeutung der Schule für Gesellschaft und Individuum
- 3. Darstellung der Länder Kanada, Finnland und Frankreich
- 3.1. Kanada
- 3.2. Finnland
- 3.3. Frankreich
- 4. Ergebnisse und Befunde
- 5. Fazit
- 6. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung analysiert die Ergebnisse der Pisa-Studie hinsichtlich der länderspezifischen Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Kanada, Finnland und Frankreich. Im Fokus stehen die Unterschiede in den Leistungen dieser Schülergruppen sowie die spezifischen Integrationsstrategien der drei Länder.
- Die Bedeutung der sozialen Herkunft und familiären Lebensverhältnisse für den Schulerfolg
- Die Leistungen von Schülern mit Migrationshintergrund in den drei Fokusländern im Vergleich zum OECD-Durchschnitt
- Die Integrationsstrategien der drei Länder im Kontext der Pisa-Ergebnisse
- Die Bedeutung der Institution Schule für die Gesellschaft und das Individuum
- Die Rolle der Migrationsbewegungen in der Entwicklung von Integrationsstrategien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Pisa-Studie und ihre zentralen Befunde vor, die auf die Bedeutung der sozialen Herkunft und der familiären Lebensverhältnisse für den Schulerfolg hinweisen. Besonders deutlich wird der Zusammenhang zwischen Migrationshintergrund und Schulleistung. Die Studie zeigt, dass Schüler mit Migrationshintergrund in Deutschland deutlich schlechtere Leistungen erbringen als ihre einheimischen Altersgenossen. Das zweite Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Institution Schule für die Gesellschaft und das Individuum. Die Schule erfüllt nicht nur Erziehungs- und Sozialisationsaufgaben, sondern auch die Aufgabe der Qualifikation und der Selektion von Bildungs- und Lebenschancen.
Kapitel 3 stellt die drei Fokusländer Kanada, Finnland und Frankreich vor. Es werden die jeweiligen Ergebnisse der Schüler mit Migrationshintergrund in diesen Ländern skizziert und die Integrationsstrategien der einzelnen Staaten dargestellt. Kanada und Finnland zeichnen sich durch hohe Leistungen im Pisa-Vergleich aus, während Frankreich im oberen Mittelfeld rangiert. Die Auswahl der Länder basiert auf ihrer Position im Pisa-Ranking sowie ihrer spezifischen Migrationsgeschichte. Kanada und Frankreich sind traditionell Einwanderungsländer, während Finnland eine eher geringe Einwanderungsbewegung aufweist.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Ausarbeitung sind: Pisa-Studie, Migrationshintergrund, Schulerfolg, Integration, Kanada, Finnland, Frankreich, Sozialstruktur, Bildungssystem, Integrationsstrategien, Einwanderungsländer.
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- Tim Rosendahl (Autor), 2006, Länderspezifische Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75991