Kann es ein Denken geben ohne diesen Prozess? Gibt es vor- oder außersprachliches Denken und formt sich dann dieser Gedanke in einem zweiten Schritt in der Sprache den passenden Ausdruck? Ist also die Sprache nur der Formulator des Denkens, und wird die Sprache, die ja einem ständigen Veränderungsprozess unterworfen ist und vom Sprecher – innerhalb gewisser Grenzen - individuell geformt werden kann, dem Denken passgenau nachgeformt?
Oder ist es vielmehr andersherum und sind Gedanke und Wort oder Denken und Sprechen viel enger verknüpft und laufen gleichzeitig ab? Sind es vielleicht sogar die Grenzen der Sprache, die auch die Grenzen unseres Denkens, wenn nicht gar unserer Wahrnehmung darstellen, weil ja, was nicht formuliert werden kann, auch nicht gedacht werden kann?
Auch die Psycholinguistik, die sich ja mit den kognitiven und psychologischen Prozessen, die beim Sprechen im Sprecher ablaufen, beschäftigt , hat sich in diese Debatte eingeschaltet. Dabei beruhen die theoretischen Modelle der Psycholinguistik zwar auf Grundannahmen über den Zusammenhang zwischen Denken und Sprechen, diese scheinen aber eher implizite Voraussetzungen zu sein, als dass sie bei der Modellbildung reflektiert würden.
Diese Arbeit soll daher anhand eines zentralen Konzepts der Psycholinguistik, des mentalen Lexikons nämlich, untersuchen, welche Grundannahmen dieses Modell in seinem Bezug zum Denken und zum Sprechen prägen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Denken und Sprechen als Problem der Sprachphilosophie
- Denken und Sprechen als Problem der Linguistik
- Das mentale Lexikon
- Implikationen des mentalen Lexikons auf Denken und Sprechen
- Das mentale Lexikon definiert die Grenzen des Denkens
- Die Bandbreite des Denkens kann durch das Sprechen nicht dargestellt werden
- Ohne das Denken gäbe es gar kein mentales Lexikon und auch kein Sprechen
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem mentalen Lexikon und untersucht dessen Bedeutung im Spannungsfeld zwischen Denken und Sprechen. Ziel ist es, die Beziehung zwischen diesen beiden kognitiven Prozessen zu beleuchten und die impliziten Grundannahmen des mentalen Lexikons im Bezug auf Denken und Sprechen aufzudecken.
- Die Beziehung zwischen Denken und Sprechen
- Das mentale Lexikon als zentrales Konzept der Psycholinguistik
- Die Bedeutung des mentalen Lexikons für die Grenzen des Denkens
- Der Einfluss des mentalen Lexikons auf die sprachliche Formulierung von Gedanken
- Die Rolle des Denkens bei der Entstehung des mentalen Lexikons und des Sprechens
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorbemerkung: Die Einleitung stellt den Zusammenhang zwischen Denken und Sprechen als zentrales Thema der Arbeit vor und beleuchtet die verschiedenen Perspektiven auf diese Beziehung. Die Arbeit konzentriert sich auf das mentale Lexikon als ein zentrales Konzept der Psycholinguistik.
- Denken und Sprechen als Problem der Sprachphilosophie: Dieses Kapitel betrachtet die historische Entwicklung der Debatte über die Beziehung zwischen Denken und Sprechen in der Philosophie, beginnend mit Platon und Descartes. Es werden verschiedene Positionen und Theorien vorgestellt, die die Einheit oder Trennung von Denken und Sprechen betonen.
- Denken und Sprechen als Problem der Linguistik: Dieses Kapitel befasst sich mit der linguistischen Perspektive auf die Beziehung zwischen Denken und Sprechen. Es werden unterschiedliche Ansätze und Theorien innerhalb der Linguistik vorgestellt, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Sprache und Denken auseinandersetzen.
- Das mentale Lexikon: Dieses Kapitel widmet sich der Vorstellung des mentalen Lexikons, einem zentralen Konzept der Psycholinguistik. Es beschreibt die Funktionen und die Organisation des mentalen Lexikons, sowie die Rolle des Lexikons im Spracherwerb und in der Sprachproduktion.
Schlüsselwörter
Mentales Lexikon, Denken, Sprechen, Sprachphilosophie, Linguistik, Psycholinguistik, Sprachproduktion, Spracherwerb, kognitive Prozesse, Sprachliche Strukturen, Sprache als kognitives Instrument.
- Citation du texte
- Konstanze Wolgast (Auteur), 2006, Das mentale Lexikon im Spannungsfeld zwischen Denken und Sprechen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76060