Die Wirksamkeit des europäischen Konzerts und die Dauer der Wirksamkeit sind in der Forschung heftig diskutiert worden. Dabei ging besonders die historische Forschung davon aus, dass das europäische Konzert seine Wirksamkeit nach 1822 bereits weitgehend eingebüsst hatte. Demgegenüber teilen neuere Ansätze die Auffassung, das europäische Konzert habe seine Wirksamkeit zwar zum Teil eingebüsst, sie aber nicht vollständig verloren. Allgemein wird der Zeitraum von 1815 bis 1856 als die „klassische Zeit“ und die Jahrzehnte danach als die des langsamen Zerfalls des europäischen Konzerts angesehen. Die Wendemarke in den Beziehungen der Großmächte untereinander stellt der Krimkrieg von 1853-56 mitsamt dem Friedensvertrag von Paris aus dem Jahr 1856 dar. In dieser Arbeit soll nun zunächst in einem ersten Schwerpunkt dargestellt werden, wie die Grundsätze des europäischen Konzerts ausgesehen haben. Des Weiteren soll die orientalische Frage, das Kernthema der Außenpolitik des 19. Jahrhunderts, vorgestellt werden.
In einem zweiten Schwerpunkt sollen die Ereignisse um den Krimkrieg und den Friedenskongress von Paris aus dem Jahr 1856 im Zusammenhang mit der Frage betrachtet werden, inwieweit es gerechtfertigt ist, von diesem Zeitraum als einer Wendemarke der internationalen Beziehungen im 19. Jahrhundert zu sprechen. Ist dieser Krieg und der anschließende Frieden ein Indiz für das Funktionieren oder das Scheitern der Politik des europäischen Konzerts gewesen und wie sind die in Punkt II vorgestellten Grundsätze zur Anwendung gebracht worden? Die Jahre 1853 –1856 sollen also im Zentrum dieser Arbeit stehen. Ferner soll es darum gehen strukturelle Gegebenheiten aufzuzeigen und nicht eine ereignisgeschichtliche Abhandlung über das europäische Konzert zu liefern.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung und Hinführung zum Thema
- I.1. Die Rahmenbedingungen der internationalen Beziehungen in Europa nach dem Wiener Kongress
- I.2. Fragestellung und Anlage der Arbeit
- II. Gleichgewicht der Kräfte und europäisches Konzert
- II.1. Das Gleichgewichtsmodell nach 1815
- II.2. Grundsätze und Instrumente des europäischen Konzerts
- II.3. Die Akteure
- III. Der Kernpunkt der internationalen Beziehungen des 19. Jahrhunderts: die orientalische Frage
- III.1. Europa und das Osmanische Reich
- III.2. Der erwachende Nationalismus auf dem Balkan
- IV. Der Krimkrieg und der Friedenskongress zu Paris 1856
- IV.1. Der Krimkrieg 1853-1856
- IV.2. Der Friedenskongress zu Paris – Ergebnis und Bedeutung
- V. Fazit- die Jahre 1853 bis 1856 als Wendepunkt in den internationalen Beziehungen im 19. Jahrhundert?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Politik des europäischen Konzerts von 1815 bis 1870, fokussiert auf die Wirksamkeit und die Dauerhaftigkeit dieses Systems. Sie analysiert, wie die führenden Politiker auf die sich verändernden Rahmenbedingungen des 19. Jahrhunderts reagierten und welche Methoden sie anwendeten.
- Die Rahmenbedingungen der internationalen Beziehungen nach dem Wiener Kongress
- Das Gleichgewicht der Kräfte und die Prinzipien des europäischen Konzerts
- Die orientalische Frage als zentrales Thema der europäischen Außenpolitik
- Der Krimkrieg und der Friedenskongress von Paris 1856 als mögliche Wendemarke
- Strukturelle Gegebenheiten und ihre Auswirkungen auf die internationale Politik
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung und Hinführung zum Thema: Dieses Kapitel legt den Grundstein für die Arbeit, indem es die Rahmenbedingungen der internationalen Beziehungen nach dem Wiener Kongress beschreibt. Es beleuchtet die Gründung der Quadrupelallianz und deren Erweiterung zur Pentarchie, die regelmäßigen Konferenzen der Großmächte und die Herausforderungen, die durch divergierende innenpolitische Entwicklungen und die beginnende Industrialisierung entstanden. Der aufkommende Nationalismus und die zunehmende Bedeutung von Handel und Presse werden als wichtige Faktoren für die sich verändernde Dynamik des 19. Jahrhunderts hervorgehoben. Das Kapitel führt schliesslich zur zentralen Fragestellung der Arbeit über die Wirksamkeit des europäischen Konzerts.
II. Gleichgewicht der Kräfte und europäisches Konzert: Dieses Kapitel (dessen vollständige Ausarbeitung im vorliegenden Text fehlt) hätte vermutlich das Gleichgewichtsmodell nach 1815, die Grundsätze und Instrumente des europäischen Konzerts sowie die Rolle der beteiligten Akteure untersucht. Es wäre zu erwarten gewesen, dass hier die Mechanismen des Konzerts und deren Anwendung detailliert erläutert werden.
III. Der Kernpunkt der internationalen Beziehungen des 19. Jahrhunderts: die orientalische Frage: Dieses Kapitel (ebenfalls unvollständig im gegebenen Text) hätte voraussichtlich die Beziehungen Europas zum Osmanischen Reich und den Einfluss des aufkeimenden Nationalismus auf dem Balkan behandelt. Die Komplexität der "orientalischen Frage" und deren Bedeutung für die europäische Politik wären hier vermutlich im Detail analysiert worden.
IV. Der Krimkrieg und der Friedenskongress zu Paris 1856: Dieses Kapitel (teilweise vorhanden) beschreibt den Krimkrieg (1853-1856) und den darauffolgenden Friedenskongress in Paris. Es wäre eine detaillierte Analyse des Krieges, seiner Ursachen und Folgen sowie der Ergebnisse und Bedeutung des Friedenskongresses zu erwarten. Der Fokus läge vermutlich darauf, ob der Krieg und der Frieden als Wendepunkt in den internationalen Beziehungen des 19. Jahrhunderts betrachtet werden können und wie die Grundsätze des europäischen Konzerts während dieser Zeit angewendet wurden.
Schlüsselwörter
Europäisches Konzert, Wiener Kongress, Gleichgewicht der Kräfte, Orientalische Frage, Nationalismus, Krimkrieg, Friedenskongress Paris 1856, Großmächte, Internationale Beziehungen, 19. Jahrhundert, Industrialisierung.
Häufig gestellte Fragen zum Text: "Europäisches Konzert und Orientalische Frage"
Was ist der Gegenstand des Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über die internationalen Beziehungen in Europa im 19. Jahrhundert, insbesondere im Zeitraum von 1815 bis 1870. Der Fokus liegt auf dem "Europäischen Konzert" als System des Kräftegleichgewichts und dessen Wirksamkeit angesichts der "Orientalischen Frage" und des Krimkriegs.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung und Hinführung zum Thema; Gleichgewicht der Kräfte und europäisches Konzert; Der Kernpunkt der internationalen Beziehungen des 19. Jahrhunderts: die orientalische Frage; Der Krimkrieg und der Friedenskongress zu Paris 1856; Fazit - die Jahre 1853 bis 1856 als Wendepunkt in den internationalen Beziehungen im 19. Jahrhundert?
Was sind die zentralen Themen des Textes?
Die zentralen Themen sind das europäische Konzert nach dem Wiener Kongress, das Gleichgewicht der Kräfte, die Orientalische Frage (die Beziehungen Europas zum Osmanischen Reich und der Balkannationalismus), der Krimkrieg, der Friedenskongress von Paris 1856 und die Frage nach der Wirksamkeit und Dauerhaftigkeit des europäischen Konzertsystems im Angesicht der sich verändernden internationalen Bedingungen des 19. Jahrhunderts.
Welche Zielsetzung verfolgt der Text?
Der Text untersucht die Politik des europäischen Konzerts von 1815 bis 1870, fokussiert auf die Wirksamkeit und die Dauerhaftigkeit dieses Systems. Er analysiert die Reaktionen der führenden Politiker auf die sich verändernden Rahmenbedingungen des 19. Jahrhunderts und die von ihnen angewandten Methoden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Textinhalt?
Schlüsselwörter sind: Europäisches Konzert, Wiener Kongress, Gleichgewicht der Kräfte, Orientalische Frage, Nationalismus, Krimkrieg, Friedenskongress Paris 1856, Großmächte, Internationale Beziehungen, 19. Jahrhundert, Industrialisierung.
Wie werden die Kapitel zusammengefasst?
Die Zusammenfassung der Kapitel beschreibt die beabsichtigten Inhalte jedes Kapitels. Die Einleitung beschreibt die Rahmenbedingungen nach dem Wiener Kongress. Kapitel II (unvollständig) sollte das Gleichgewichtsmodell und das Funktionieren des Konzerts erläutern. Kapitel III (unvollständig) sollte die Orientalische Frage und den Balkannationalismus behandeln. Kapitel IV beschreibt den Krimkrieg und den Friedenskongress von Paris. Kapitel V soll die Bedeutung der Ereignisse von 1853-1856 für die internationalen Beziehungen beurteilen.
Welche Quellen werden im Text verwendet?
Der bereitgestellte Textauszug enthält keine expliziten Quellenangaben. Die Informationen basieren vermutlich auf Sekundärliteratur zur Geschichte der internationalen Beziehungen im 19. Jahrhundert.
Für wen ist der Text bestimmt?
Der Text ist aufgrund seines akademischen Ansatzes und der detaillierten Inhaltsangabe vor allem für Studierende und Wissenschaftler im Bereich der Geschichte, Politikwissenschaft oder Internationalen Beziehungen relevant.
Ist der Text vollständig?
Nein, der Text ist unvollständig. Teile der Kapitel II und III fehlen, was die Gesamtinterpretation einschränkt.
Wo finde ich den vollständigen Text?
Die Quelle des vollständigen Textes ist im gegebenen Kontext nicht genannt. Weitere Informationen wären notwendig, um den vollständigen Text zu finden.
- Quote paper
- Tobias Thiel (Author), 2004, Die Politik des europäischen Konzerts von 1815 bis 1870, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76070