Bilder im Geschichtsunterricht


Term Paper, 2006

21 Pages, Grade: 1,3


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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Begriffsdefinition und Einordnung verschiedener Bildertypen
2.1 Definition
2.2 Bildgattungen nach Bergmann & Schneider

3 Bilder im Geschichtsunterricht
3.1 Grenzen
3.2 Funktionen
3.3 Bildinterpretation nach H.J. Pandel
3.4 Einsatzmöglichkeiten im Unterricht

4 Fazit

1 Einleitung

Bilder haben in unserer heutigen Zeit stark an Bedeutung zugenommen. Wir leben in einer Welt, die sich laufend in bisher unbekannt schnellem Tempo weiterentwickelt. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von Überreizungen und Überanstrengungen des menschlichen Auges und Gehirns durch all die rasant einfließenden Wahrnehmungen. Gerade ältere Generationen fühlen sich oft überfordert durch die Intensität, mit welcher Bilder durch Illustrationen in Zeitungen oder Zeitschriften, durch Film und Fernsehen oder auch in Form von riesigen Werbetafeln in allen größeren Städten auf einen hereinbrechen.[1]

Doch die Bedeutung der Relevanz von Bildern hat sich nicht nur in den Alltag geschlichen. Auch in der Geschichtswissenschaft hat sie ihren Platz gefunden und festigt ihn zunehmend. Während der Trend zunächst dahin ging, Geschichte – auch im Unterricht – am besten bunt zu bebildern, erfreut sich heute die Methode, Bilder im Unterricht als Quellen zu erschließen, zunehmender Beliebtheit. Dennoch sollte sich jeder, der diese Methode für den schulischen Unterricht nutzt, gewissen Schwierigkeiten und verschiedenen Anforderungen bewusst sein, die die Bildarbeit, womit hier nicht nur die Quelleninterpretation gemeint ist, an Unterricht, also an Lehrer und Schüler, stellt.

Im Folgenden soll zunächst der Begriff „Bild“ definiert werden. Außerdem sollen verschiedene Bildtypen vorgestellt werden, mit denen sich Geschichte vor allem in den Schulbüchern beschäftigt. Im selben Abschnitt soll geklärt werden, mit welchem Bilderbegriff in der vorliegenden Arbeit gearbeitet wird.

Danach komme ich zum eigentlichen Schwerpunkt dieser Hausarbeit – der Arbeit mit Bildern im Geschichtsunterricht. Im Umgang mit Bildern gibt es eine Fülle von Schwierigkeiten, die in der Anwendung zu beachten und möglichst auszuschließen sind. Nicht alles, was ein Bild zeigt, muss beispielsweise zwangsläufig der realen Situation entsprochen haben.

Auf diese und andere Tatsachen, die einen unüberlegten Bildereinsatz verhindern sollen, wird eingegangen. Danach sollen jedoch die Funktionen, die Bilder im geschichtlichen Unterricht erfüllen können, dargestellt werden. Im Anschluss daran soll zu guter Letzt ein kurzer Einblick gegeben werden, wie ein Bild beispielhaft im Unterricht zu den jeweiligen Phasen des Unterrichts verwendet werden kann.

2 Begriffsdefinition und Einordnung verschiedener Bildertypen

2.1 Definition

Um die allgemeine Zunahme der Relevanz von Bildern sowie die ihres Einsatzes zu verdeutlichen, möchte ich einen kurzen Vergleich der Definitionen zwischen zweier Lexika anstellen, deren Erscheinen mehr als 30 Jahre auseinander liegt. Noch im 1972 schrieb „Das moderne Lexikon – Bf-Cha“ kurz und einfach: „Bild, 1. O p t i k, […] – 2. K u n s t, Werk der Malerei.“[2] Sucht man jedoch Informationen in der freien Enzyklopädie „Wikipedia“ nach einer Definition, so stößt man heute auf ein weitaus umfangreicheres Ergebnis: „Der Begriff Bild (von althochdeutsch: bilidi: Nachbildung, Abbild; ursprünglich: Wunder bzw. Wunderzeichen) bezeichnet:

- eine vorrangig den Gesichtssinn ansprechende und in Form eines Kunstwerks meist materiell zu gestaltende Kunstform; siehe bildende Kunst, Gemälde, Zeichnung, abstrakte Kunst
- im Computerbereich eine Computergrafik
- in der Fotografie oder in der geometrischen Optik eine optische Reproduktion der Wirklichkeit
- in der Erkenntnistheorie ein Abbild“[3]

um nur diejenigen zu nennen, die sich auf die hier zugrunde liegende Thematik beziehen. Alle haben gemeinsam, dass sie Dinge, Orte, Personen, Umstände bzw. Situationen oder Taten darstellen. Neben dem unbewegten Bild, das mit obigen Definitionen gemeint ist, unterscheidet man das bewegte Bild, welches beispielsweise im Fernsehen, auf Videos oder auf anderen Abspielgeräten genutzt werden kann.

In der vorliegenden Arbeit werde ich mich vor allem auf den Einsatz von Bildern der Gattung „Bildende Kunst“, also der Malerei in verschiedenen Formen, sowie auf Fotografien beziehen.

2.2 Bildgattungen nach Bergmann & Schneider

Bergmann und Schneider nehmen eine Auflistung der verschiedenen Bildgattungen vor, welche häufig in Schulbüchern genutzt werden, wobei Abbildungen, denen ganze Kapitel zugesprochen werden, außen vor bleiben[4]. Sie schlagen eine Unterteilung vor in

- Gemälde, Stiche, Radierungen und Zeichnungen, welche in den Bereich der jeweiligen zeitgenössischen Kultur fallen
- Buch- und Zeitungsillustrationen, die schon zur Zeit ihrer Entstehung erläutern oder schlicht bebildern sollten
- Zeitungsausschnitte, Bildpostkarten, Flugblätter, Plakate sowie Karikaturen, die dem politischen Bereich entstammen
- Relikte aus Verwaltungstätigkeiten, wie Pläne oder Karten
- Fotografien, die sowohl gegenständliche Quellen, Überreste von Bauten, Landschaften oder aber zeitgenössische Ereignisse, Zustände oder Personen zeigen können. Für den Geschichtsunterricht interessant erwiesen sich vor allem Amateurfotografien, die Bilder aus alltäglichen Situationen preisgeben und bei vielen Kindern zuhause verfügbar sind- also mitgebracht werden können.
- Industriebilder, die Szenen aus dem Arbeitsgeschehen zeigen. Hier muss unbedingt darauf geachtet werden, multiperspektivisch an die Bilder heranzugehen, da die Industriellen als Auftraggeber oft beschönigten
- Schaubilder, Graphiken und Modelle, die speziell für den Unterricht entwickelt und/oder hergestellt wurden
- Wand- und Anschauungsbilder, die in großer Darstellung historische Inhalte preisgeben, wobei häufig kritisiert wird, dass sie aufgrund ihres Präsentationsortes zu lehrerzentriert seien und damit den Frontalunterricht förderten

Schlägt man ein Schulbuch auf, so wird man selten Bilder anderer Gattungen neben den hier genannten finden.

[...]


[1] Vgl. Sauer, Michael: Bilder im Geschichtsunterricht, Seelze-Velber 2003. S. 7

[2] Lexikon Institut Bertelsmann (Hg.): Das moderne Lexikon. Bf-Cha, Gütersloh 1972, S. 27

[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Bild, Stand: 09.10.06

[4] Vgl. Bergmann, K./Schneider, G.: Das Bild, In: Pandel, H.-J./Schneider, G. (Hrsg.): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht. Schwalbach, 1999, S. 217f

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Details

Title
Bilder im Geschichtsunterricht
College
Carl von Ossietzky University of Oldenburg
Course
Erstunterricht Geschichte
Grade
1,3
Author
Year
2006
Pages
21
Catalog Number
V76192
ISBN (eBook)
9783638808316
File size
485 KB
Language
German
Notes
Kommentar der Dozentin: Eine sehr gute Arbeit, die logisch gegliedert und gut strukturiert ist. Alle wichtigen Aspekte wurden gut detailliert und verständlich erläutert. Teilweise kleine Ausdrucksfehler. Alle Rechtschreib- und Ausdrucksfehler wurden berichtigt!! Die Arbeit wurde komplett überarbeitet!
Keywords
Bilder, Geschichtsunterricht, Erstunterricht, Geschichte
Quote paper
Jessica de Boer (Author), 2006, Bilder im Geschichtsunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76192

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