Die Balanced Scorecard. Ein Managementinstrument in Pflegeeinrichtungen


Exposé (Elaboration), 2006

30 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

1 Einführung

2 Die Balanced Scorecard als Instrument strategischer Unternehmensführung
2.1 Die Balanced Scorecard als Managementsystem
2.2 Die Perspektiven der Balanced Scorecard und ihre Interdependenzen
2.3 Die Balanced Scorecard als Kennzahlen- und Performance – Measurement - System

3 Rahmenbedingungen für Pflege in Deutschland
3.1 Finanzielle Einflussfaktoren
3.2 Einflussfaktor „Leistungsempfänger als Kunde“
3.3 Rahmenbedingungen für interne Prozesse
3.3 Rahmenbedingungen für Lernen und Entwicklung

4 Einführung der Balanced Scorecard in Pflegeeinrichtungen
4.1 Gesellschaftlicher Auftrag und Handlungsebenen
4.2 Die Implementierungsphasen
4.3 Strategische Ziele und Messgrößen in Pflegeeinrichtungen
4.3.1 Perspektive Finanzen
4.3.2 Perspektive kunde
4.3.3 Perspektive Prozesse
4.3.4 Perspektive Lernen und Entwicklung
4.4 Die Perspektiven und ihre Interdisziplinarität

5 Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Anhang: Beispiel einer Balanced Scorecard für Pflegeeinrichtungen

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Abbildung 1: Übersetzung der Mission in gewünschte Ergebnisse

Abbildung 2: Die Balanced Scorecard als Managementsystem

Abbildung 3: Mögliche Perspektiven auf ein Unternehmen: Die Balanced Scorecard

Abbildung 4: Ursachen-Wirkungskette in der Balanced Scorecard

Abbildung 5: Rollenkomplexität des Nachfragers von Gesundheitsdienstleistungen

Abbildung 6: Komplexität der Dienstleistungserstellung im Gesundheitswesen

Abbildung 7: Handlungssektoren der Pflege

Abbildung 8: Implementierungsschritte der Balanced Scorecard

Abbildung 9: Ausschnitt der BSC am Beispiel der Interdisziplinarität

Abbildung 10: Beispiel einer Balanced Scorecard für Pflegeeinrichtungen

Tabelle 1: Systematisierung von Messgrößen / Kennzahlen

Tabelle 2: Spannungen zw. dem Einzelnen und der Organisation

Tabelle 3: Unterschiede zw. privaten und öffentlichen Unternehmen

Tabelle 4: Beispiel Ziele & Messgrößen Finanz-Perspektive

Tabelle 5: Beispiel Ziele & Messgrößen Kunden-Perspektive

Tabelle 6: Beispiel Ziele & Messgrößen Prozess-Perspektive

Tabelle 7: Beispiel Ziele & Messgrößen Lernen und Entwicklung-Perspektive

1 Einführung

Marktwirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen zwingen Pflegeeinrichtungen zu Wirtschaftlichkeit und Qualität. Grundlegend dafür sind Anforderungen, die sich aufgrund finanzpolitischer, gesellschaftlicher, epidemiologischer, demografischer und technischer Entwicklungen ergeben.[1]

Allerdings werden heute noch vielfach Ökonomie und gesundheitliche Versorgung als zwei unvereinbare Welten angesehen.[2]

Dabei müssen Kosten, Zeit und Qualität kein Teufelskreislauf sein, sondern können komplementäre Ziele bilden.[3]

Managern und Führungskräften ist demgemäss aufgetragen, sich mit adäquaten Steuerungsmethoden auseinander zu setzten und sich ein diesbezügliches methodisches Know-how anzueignen.[4]

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, welches Managementsystem geeignet ist, eine Pflegeeinrichtung ganzheitlich, zukunftsorientiert und vernetzt unter den wesentlichen Aspekten von Qualität und Wirtschaftlichkeit zu steuern.[5]

Die von Robert S. Kaplan und David P. Norton entwickelte „Balanced Scorecard“ wird als ein Führungsinstrument für Organisationen propagiert, welches den oben genannten Anforderungen entspricht.[6]

Mit dieser Arbeit wird dargelegt, wie mittels der Balanced Scorecard (BSC) Pflegeeinrichtungen strategisch und operativ so gesteuert werden, dass die oben genannten Aspekte und Anforderungen berücksichtigt werden.

Dazu verschafft das zweite Kapitel einen Überblick über die grundsätzliche Funktionsweise und Idee der Balanced Scorecard.

Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den für Pflegeeinrichtungen bedeutsamen Einflussfaktoren. Sie zu kennen ist Grundvoraussetzung für das Management, um das Unternehmen „Pflege“ ganzheitlich, zukunftsorientiert und vernetzt unter den wesentlichen Aspekten von Qualität und Wirtschaftlichkeit zu steuern.

Im vierten Kapitel wird dargelegt, welche Aspekte bei der Einführung einer Balanced Scorecard zu berücksichtigen sind, welche strategischen Ziele beispielhaft von Pflegeeinrichtungen verfolgt werden könnten und welche Messzahlen / Kennzahlen eine leistungsmessende Steuerung ermöglichen.

Im fünften Kapitel erfolgt eine kurze Bewertung der Balanced Scorecard als Managementsystem in Einrichtungen der Pflege.

2 Die Balanced Scorecard als Instrument strategischer Unternehmensführung

Die Ursprünge der BSC liegen in einer 1990 von Kaplan und Norton in mehreren Unternehmen angelegten Studie zum Thema "Performance-Measurement in Unternehmen der Zukunft". Die Grundannahme dieser Arbeit war, dass die bloße Konzentration auf monetäre Größen nicht ausreicht, um die Leistung eines Unternehmens zu messen. Es wurde vorgeschlagen, dass die Betrachtung auf vier Perspektiven ausgeweitet werden muss: Finanz-, Interne Prozess-, Kunden- und Innovationsperspektive. In einer 1993 veröffentlichten Studie mit dem Titel "Putting the Balanced Scorecard to Work" wurde darauf hingewiesen, wie nützlich der Umgang mit der BSC bei der Umsetzung von Strategien sein kann. In den darauf folgenden Jahren wurde die BSC in zahlenreichen Unternehmen praktisch umgesetzt und entwickelte sich vom Kennzahlensystem zum Führungssystem. Seither gilt die BSC als ein geeignetes Mittel zur Umsetzung von Strategien und als Messinstrument zur Strategieerfolgsmessung.[7]

2.1 Die Balanced Scorecard als Managementsystem

Ein Unternehmen kann nur Erfolg haben, wenn es weiß, was es will. Es benötigt also eine Vorstellung über die Zukunft und darüber, was es darstellen will und wohin es gehen soll. Nur so können zielführende Wege beschritten werden. Dazu muss Klarheit betreffend der das Unternehmen immanenten Mission, Vision und dazu abgeleiteten Strategien bestehen.

Eine Mission drückt aus, was das Unternehmen darstellen will oder wie es von anderen gesehen werden soll. Was das Unternehmen erreichen will, beschreibt die Vision. Die daraufhin gerichteten Wege fassen wir als Strategie zusammen.[8]

Die BSC ermöglicht dabei die Übersetzung die aus der Mission und Vision eines Unternehmens abgeleiteten Strategie in ein übersichtliches System von Zielen mit integrierter Leistungsmessung.[9] Sie bedient sich dazu eines auf der Mission und Vision aufbauenden Systems von Kennzahlen, Vorgaben und Maßnahmen.[10]

In diesem Kontext impliziert die BSC folgende Intensionen:

- Komplexität des Betriebsgeschehens erfassen und auf für alle Mitarbeiter transparente Teilaspekte reduzieren.
- Visionen und daraus abgeleitete strategische Ziele messbar machen.
- Jedem Mitarbeiter diese strategischen Ziele nahe bringen.
- Strategien im Unternehmensalltag verankern (z.B. Budgets, Maßnahmen).
- Strategien den sich ändernden Lebensumständen anpassen.[11]

Quelle: In Anlehnung an Kaplan, R. S., Norton, D., Die strategiefokussierte Organisation, 2001, S. 67.

Abbildung 1: Übersetzung der Mission in gewünschte Ergebnisse

Die BSC beeinflusst somit, das wird auch aus der nachfolgenden Abbildung deutlich, in einem zirkulären Prozess mit Rückkoppelungsschleife die Entwicklung und Umsetzung sowie die Anpassung von Strategien.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: In Anlehnung an: Müller, A.; Strategisches Management mit der Balanced Scorecard,2005, S. 134.

Abbildung 2: Die Balanced Scorecard als Managementsystem

2.2 Die Perspektiven der Balanced Scorecard und ihre Interdependenzen

„Die Kollision zwischen dem Zwang zur Schaffung von Wettbewerbsvorteilen und dem unverrückbaren Ziel eines an historischen Werten orientierten Rechnungswesenmodells hat eine neue Synthese hervorgebracht – die Balanced Scorecard.“[12] Die BSC betont zwar auch die finanziellen – lediglich die Vergangenheit reflektierenden Ergebnisse-, aber eben nicht allein, sondern untersucht gleichgewichtet die sogenannten Leistungstreiber, also die Indikatoren, die für die Erbringung dieser, sich in finanziellen Kennzahlen niederschlagenden Faktoren, ursächlich und verantwortlich sind.[13]

Die Schöpfer der BSC – Robert S. Kaplan und David P. Norton, haben vier grundlegende Perspektiven vorgeschlagen:

- Die Finanzperspektive
- Die Kundenperspektive
- Die interne Geschäftsperspektive
- Die Lern- und Entwicklungsperspektive[14]

Dabei ist das Grundmodell der BSC mit vier Perspektiven keine Zwangsjacke. Je nach Unternehmensform und Unternehmensstrategie sind diese substituierbar und ergänzbar.[15] Welche Perspektiven u.a. möglich sind, zeigt die nachfolgende Abbildung.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Friedag, H. R., Schmidt, W., Balanced Scorecard – mehr als ein Kennzahlensystem, 2000, S. 29.

Abbildung 3: Mögliche Perspektiven auf ein Unternehmen: Die Balanced Scorecard

[...]


[1] Vgl. Fischbach, P., Spitaler, G., Balanced Scorecard in der Pflege, 2004, S. S. 14.

[2] Vgl. ebd.

[3] Vgl. Weber, J., Schäffer, U. Balanced Scorecard & Controlling, 2000, S. 254 ff..

[4] Vgl. Fischbach, P., Spitaler, G., Balanced Scorecard in der Pflege, 2004, S. S. 14.

[5] Vgl. ebd., sowie o.V., Mit der Balanced Scorecard den Zielhafen erreichen – Balanced Scorecard als effizientes Managementinstrument in Pflegeeinrichtungen, o.J., S. 1 (Internet).

[6] Vgl. ebd.

[7] Vgl. Kaplan, Robert S., Norton, David P., Balanced Scorecard, 1997, S. VII – X.

[8] Vgl. Friedag, H. R., Schmidt, W., Balanced Scorecard – mehr als ein Kennzahlensystem, 2000, S. 22.

[9] Vgl. Morganski, B., Balanced Scorecard – Auf dem Weg zum Klassiker, 2003, S. 17.

[10] Müller, A.; Strategisches Management mit der Balanced Scorecard,2005, S. 77.

[11] Vgl. Friedag, H. R., Schmidt, W., Balanced Scorecard – mehr als ein Kennzahlensystem, 2000, S. 23.

[12] Kaplan, R. S., Norton, P. D., Balanced Scorecard, 1997, S. 7.

[13] Vgl. Ebd. S. 7/8 sowie Morganski, B., Balanced Scorecard – Auf dem Weg zum Klassiker, 2003, S. 17.

[14] Vgl. Friedag, H. R., Schmidt, W., Balanced Scorecard – mehr als ein Kennzahlensystem, 2000, S. 28.

[15] Vgl. Friedag, H. R., Schmidt, W., Balanced Scorecard – mehr als ein Kennzahlensystem, 2000, S. 28.

Fin de l'extrait de 30 pages

Résumé des informations

Titre
Die Balanced Scorecard. Ein Managementinstrument in Pflegeeinrichtungen
Université
University of Applied Sciences Braunschweig / Wolfenbüttel
Cours
Pflegeorganisation
Note
1,0
Auteur
Année
2006
Pages
30
N° de catalogue
V76224
ISBN (ebook)
9783638811286
ISBN (Livre)
9783638812030
Taille d'un fichier
731 KB
Langue
allemand
Mots clés
Balanced, Scorecard, Managementinstrument, Pflegeeinrichtungen, Pflegeorganisation
Citation du texte
Dipl. Kfm. (FH) Jens-Holger Otto (Auteur), 2006, Die Balanced Scorecard. Ein Managementinstrument in Pflegeeinrichtungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76224

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