Der vorliegende Essay widmet sich der Reichsakademie für Jugendführung in Braunschweig, einer Einrichtung der Hitlerjugend (im Folgenden auch als HJ abgekürzt). Das Beispiel der Akademie soll Charakteristika nationalsozialistischer Pädagogik und hierbei insbesondere des Führungsstils in der HJ und des Ausleseverfahrens zur Eliteförderung darstellen. Zu Beginn des Essays ist jedoch vorgesehen, einen Einblick in die Konzeption der Reichsakademie und in ihre Nutzung durch die HJ zu geben. Die spezifische Baugeschichte des Gebäudes in Braunschweig findet schließlich in einem dritten Kapitel Beachtung.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Struktur, Konzeption und Nutzung der Akademie für Jugendführung
- Die Akademie als „höchste Schule“ der Hitlerjugend
- Die „Entwicklung von der Führerschaft zum Korps“
- Die „Ausbildungsordnung für das Führerkorps der Hitler-Jugend“
- Die Akademie im Zweiten Weltkrieg
- 2. Pädagogische Grundsätze und Aspekte des Ausleseverfahrens der Akademie
- Der Beruf des Jugendführers und die „Führererziehung“
- Die „elitäre Selbstgefühl“ des Führerkorps
- Das Ausleseverfahren: Ideologie, Abstammung, Leistung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert die Reichsakademie für Jugendführung in Braunschweig als Institution der Hitlerjugend (HJ). Im Fokus steht die Darstellung der Struktur, Konzeption und Geschichte dieser Einrichtung. Der Essay beleuchtet, wie die Akademie zur Ausbildung von Führungskräften der HJ und zur Förderung einer nationalsozialistischen Elite konzipiert war. Darüber hinaus werden die pädagogischen Prinzipien und das Ausleseverfahren der Akademie untersucht.
- Die Rolle der Reichsakademie für Jugendführung in der Hitlerjugend
- Die pädagogischen Prinzipien und der Führungsstil in der HJ
- Das Ausleseverfahren und die Eliteförderung in der nationalsozialistischen Jugendbewegung
- Die Geschichte der Akademie und ihre Nutzung im Zweiten Weltkrieg
- Die Bedeutung der Akademie im Kontext der nationalsozialistischen Pädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einleitung
Dieser Essay befasst sich mit der Reichsakademie für Jugendführung in Braunschweig als Institution der Hitlerjugend. Er soll die nationalsozialistische Pädagogik und insbesondere den Führungsstil in der HJ sowie das Ausleseverfahren zur Eliteförderung beleuchten.
1. Struktur, Konzeption und Nutzung der Akademie für Jugendführung
Die Reichsakademie, die 1936 in Braunschweig eröffnet wurde, diente als höchste Schule der Hitlerjugend und sollte junge Männer für eine hauptberufliche Führerschaft ausbilden. Das Ziel war die Sicherung des Führernachwuchses und die Ausbildung eines Führerkorps, das die Erziehung der kommenden Generation sichern sollte. Die Ausbildung umfasste politische, wirtschaftliche, kulturelle, natur- und geisteswissenschaftliche Belange sowie einen Schwerpunkt auf Pädagogik. Mit dem Kriegsbeginn 1939 wurden die Schulungen unterbrochen und die Akademie diente während des Krieges verschiedenen Zwecken, u.a. als Lazarett.
2. Pädagogische Grundsätze und Aspekte des Ausleseverfahrens der Akademie
Die Ausbildung an der Akademie orientierte sich an den Prinzipien der „Führererziehung“ und sollte weniger Theorie als vielmehr praktische Fähigkeiten vermitteln. Ein besonderer Fokus lag auf der Vermittlung der nationalsozialistischen Ideologie, die ein „elitäres Selbstgefühl“ im Führerkorps erzeugen sollte. Die Auswahl der Akademie-Schüler erfolgte anhand strenger Kriterien, die sowohl ideologische Reinheit, Abstammung, körperliche und geistige Leistungsfähigkeit als auch ein „einwandfreies“ Verhalten in der HJ voraussetzten.
Schlüsselwörter
Reichtsakademie für Jugendführung, Hitlerjugend, Nationalsozialismus, Pädagogik, Führungsstil, Eliteförderung, Ausleseverfahren, Führererziehung, Ideologie, Kriegszeit, HJ-Führer.
- Quote paper
- Florian Reifenrath (Author), 2006, Die Braunschweiger Reichsakademie für Jugendführung - Zur Struktur, Konzeption und Geschichte einer Institution der Hitlerjugend, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76369