1. Problemstellung und Vorgehensweise
Warum waren sowohl die Regierung wie auch die Bevölkerung Weissrusslands im Grunde „reformunwillig“? Welchen Einfluss auf die Ereignisse haben dabei die Ge-schichte des Landes, seine geographische Lage und die damit verbundene Rohstoffaus-stattung sowie das Wirken ihres aktuellen Präsidenten, Alexander Lukaschenko? Diese Fragen werden im Rahmen der Arbeit behandelt.
Zuerst wird ein kurzer Abriss über die Geschichte Belarus gegeben, da darauf im weite-ren Verlauf der Arbeit immer wieder zurückgegriffen wird. Aufgrund der Geschichte wird analysiert, ob es schon im Vorfeld der allgemeinen Transformationswelle der ehemaligen sowjetischen Staaten Gründe für eine Reformunwilligkeit in Belarus gege-ben hat. Nach einer chronologischen Betrachtung des Prozesses wird dargelegt, in wel-che Richtung sich Belarus entwickelt hat: in eine demokratische Republik oder in ein totalitäres System mit sozialistischer Wirtschaftsordnung. In einem weiteren Punkt wird untersucht, warum Belarus gerade diese Entwicklung genommen hat, inwieweit die Ge-schichte und eine damit verbundene eventuelle Reformunwilligkeit eine Rolle gespielt hat und ob bzw. welche anderen Gründe ausschlaggebend für diese Entwicklung waren oder ob der Transformationsprozess in Belarus maßgeblich durch zufällige Entwicklun-gen beeinflusst wurde. Abschließend wird ein kurzer Ausblick in die Zukunft gegeben sowie erörtert, wie die Transformation Belarus trotz allem noch gelingen kann und in-wieweit andere Länder unterstützend helfen können oder müssen.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung und Vorgehensweise
- Die Geschichte Weißrusslands
- Mögliche Faktoren der Reformunwilligkeit
- Fehlen eines Nationalstaates/einer gemeinsamen Kultur
- Fehlen einer Führungselite als Konsequenz aus der Geschichte
- Der II. Weltkrieg als sowjetisches Kollektivereignis
- Ein relativ hoher Lebensstandard als Transformationshemmnis
- Die Zeit des Umbruchs nach dem Zerfall der Sowjetunion
- Die Anfänge der Transformation vor Lukaschenko
- Rückwärtstrend durch Lukaschenko ab 1994
- Analyse der aktuellen Situation
- Diktatur als Herrschaftsform
- Marktsozialismus als Wirtschaftssystem
- Wirtschaftlicher Erfolg/Misserfolg als Ergebnis des Marktsozialismus
- Gründe für das Scheitern der Transformation
- Die Geschichte Weißrusslands
- Fehlende Transformationsimpulse durch die Lethargie der Bevölkerung
- Lukaschenko
- Kurzbiographie
- Mittel zur Erlangung und Festigung der Macht
- Die Wirtschaftspolitik
- Politische Isolation als Ergebnis und Ziel des Handelns
- Russlandorientierung als Stabilitätsfaktor
- Fazit, Ausblick und mögliche Ansätze zur Transformation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit den Transformationsproblemen in Weißrussland und untersucht die Gründe für die "Reformunwilligkeit" der Regierung und Bevölkerung. Dabei wird insbesondere auf die Rolle der Geschichte, der geographischen Lage, der Rohstoffausstattung und der Person Alexander Lukaschenkos eingegangen.
- Die Bedeutung der Geschichte Weißrusslands und deren Einfluss auf die Transformationsprozesse
- Die Analyse von möglichen Faktoren der Reformunwilligkeit, wie das Fehlen eines Nationalstaates, die Abwesenheit einer starken Führungselite und der Einfluss des Zweiten Weltkriegs
- Die Rolle Alexander Lukaschenkos als Schlüsselfigur im Transformationsprozess
- Die Analyse des aktuellen politischen und wirtschaftlichen Systems in Weißrussland, insbesondere die Diktatur als Herrschaftsform und der Marktsozialismus als Wirtschaftssystem
- Die Untersuchung der Gründe für das Scheitern der Transformation in Weißrussland, unter Einbezug der historischen, politischen und sozio-ökonomischen Faktoren
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit widmet sich der Geschichte Weißrusslands und erläutert, wie die wechselhafte Geschichte des Landes potenzielle Gründe für eine Reformunwilligkeit schafft. Es werden insbesondere die Folgen der sowjetischen Herrschaft, die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs und die Entwicklungen in der Zeit nach dem Zerfall der Sowjetunion betrachtet.
In der Analyse der aktuellen Situation werden die Besonderheiten der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Weißrussland beleuchtet. Der Fokus liegt dabei auf der Diktatur als Herrschaftsform und dem Marktsozialismus als Wirtschaftssystem, sowie deren Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung.
Die Arbeit analysiert die Gründe für das Scheitern der Transformation in Weißrussland. Hierzu werden die historische Entwicklung, die Lethargie der Bevölkerung und die Rolle Alexander Lukaschenkos mit seiner Politik und seinem Einfluss auf das Land beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Transformationsproblemen in Weißrussland, der Rolle Alexander Lukaschenkos, der Geschichte des Landes, der Diktatur als Herrschaftsform, dem Marktsozialismus als Wirtschaftssystem und den Gründen für das Scheitern der Transformation.
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- Diplom-Kaufmann Univ. Christian Ostermeier (Autor), 2006, Transformationsprobleme einer im Kern unwilligen Regierung: Das Beispiel Belarus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76427