„Wozu brauch ich das in meinem späteren Leben?“ „Was bringt mir das, wenn ich weiß, welches Reimschema das Gedicht XY hat?“ Mit solchen und ähnlichen Fragen wird ein Deutschlehrer tagtäglich konfrontiert, fehlende Motivation stellt dabei das größte Problem dar. Gerade im Literaturunterricht ist es schwer, die sowieso schon häufig desinteressierten Schüler dazu zu bewegen, sich mit Lyrik, Prosa oder Dramatik zu befassen. Schließlich leben wir heute in einer Gesellschaft, in der Medien wie Fernseher und Computer einen immer größeren Stellenwert einnehmen und das geschriebene beziehungsweise gedruckte Wort scheinbar immer mehr in Vergessenheit gerät. Statt ein Buch zu lesen, sieht der moderne Mensch bestenfalls noch dessen Verfilmung in bunten und bewegten Bildern oder legt eine Vertonung in Form eines Hörbuchs in den CD-Player.
Aufgabe des Lehrers ist es, den Schülern wieder ein Gefühl für die Literatur und deren Bedeutung zu vermitteln, er muss den Horizont erweitern, die Mauer des Desinteresses durchbrechen. Dabei soll es ihm auch gelingen, die Schüler in ihrer Entwicklung zu selbstständigen, solidaritätsfähigen und mitbestimmenden Menschen zu unterstützen und zu fördern, denn dies ist neben der Bildung ein weiterer Anspruch, der an die Schule gestellt wird. Alle Fächer sollten diesen Anspruch erfüllen, das Höchstmaß an Erziehungsunterricht wird jedoch vom Deutschunterricht erwartet. Doch ist das neben dem Unterrichtsstoff überhaupt zu schaffen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Produktive Verfahren im Literaturunterricht
- Begriffsklärung
- Theoretische Grundlagen des Konzeptes
- Ziele und Funktionen produktiver Verfahren im Literaturunterricht
- Methoden
- Das Thema „Der Mensch und die Stadt im Expressionismus“ als Schwerpunkt einer Unterrichtsreihe in der Sekundarstufe II
- Vorüberlegung zum Thema
- Zielstellung der Unterrichtsreihe
- Beschreibung der Unterrichtsreihe
- Die 3. und 4. Unterrichtsstunde
- Die 3. Unterrichtsstunde
- Die 4. Unterrichtsstunde
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Einbindung produktiver Verfahren in den Literaturunterricht, insbesondere im Kontext einer Unterrichtsreihe zum Thema „Mensch und Stadt im Expressionismus“. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen, Ziele und Methoden produktiver Verfahren zu beleuchten sowie die praktische Umsetzung in einer konkreten Unterrichtsreihe aufzuzeigen.
- Produktive Verfahren im Literaturunterricht als Gegenposition zur traditionellen Textanalyse
- Theoretische Grundlagen produktiver Verfahren: Rezeptionsästhetik, Differenztheorie, Konstruktivismus
- Gestaltungsmöglichkeiten und kreative Schülerarbeit im Literaturunterricht
- Die Bedeutung von „Mensch und Stadt“ im Expressionismus als Lernthema
- Praktische Umsetzung produktiver Verfahren in einer Unterrichtsreihe
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel dieser Arbeit führt in das Thema produktiver Verfahren im Literaturunterricht ein und erläutert die Problematik fehlender Motivation im Deutschunterricht, insbesondere im Umgang mit Literatur. Im zweiten Kapitel werden die theoretischen Grundlagen des Konzeptes der produktiven Verfahren dargelegt. Dabei wird der Fokus auf die Rezeptionsästhetik, die Differenztheorie und den Konstruktivismus gelegt. Es werden verschiedene Methoden und Ziele produktiver Verfahren vorgestellt, die den Schülern die Möglichkeit bieten, aktiv am Unterrichtsgeschehen teilzunehmen und die eigene Kreativität zu entfalten.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Konzeption einer Unterrichtsreihe zum Thema „Mensch und Stadt im Expressionismus“. Die Relevanz des Themas wird dargestellt und die Zielstellung der Unterrichtsreihe erläutert. Anschließend werden die dritte und vierte Unterrichtsstunde im Detail beschrieben, wobei die Anwendung produktiver Verfahren in diesen Stunden im Vordergrund steht.
Schlüsselwörter
Produktive Verfahren, Literaturunterricht, Rezeptionsästhetik, Differenztheorie, Konstruktivismus, Expressionismus, Mensch und Stadt, Unterrichtsreihe, Sekundarstufe II, Kreativität, Schülermotivation, Gestaltungsmöglichkeiten.
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- Juliane Kittelmann (Autor), 2007, Produktive Verfahren im Literaturunterricht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76470