In der Öffentlichkeit werden das Problem der Schattenwirtschaft und der daraus für eine Volkswirtschaft entstehende Schaden immer wieder breit diskutiert. Auch im Zuge der EU-Osterweiterung spielt die genaue Betrachtung der Schattenwirtschaft eine wichtige Rolle, denn Schattwirtschaft gilt gerade im Transformationsprozess eines Landes als wichtiger Einflussfaktor für gesellschaftliche und wirt-schaftliche Entwicklung. Unterschiedliche Gründe lassen es wichtig erscheinen, dass sich die Finanzpolitik ausführlich mit dem Thema Schattenwirtschaft befas-sen sollte:
-Durch Schattenwirtschaft werden offizielle Statistiken (z.B. zu Volkseinkommen, Konsum, Sozialprodukt, Arbeitslosigkeit oder Erwerbstätigkeit) verzerrt. Die dadurch verzerrte Problemwahrnehmung kann dann zu fehl-geleiteten wirtschaftspolitischen Maßnahmen führen.
-Aufgrund der Untergrabung der Sozialversicherungs- und Steuerbasis durch die Schattenwirtschaft geraten Staatshaushalt und Steuersätze unter immer stärkeren Druck.
-Anwachsende Schattenwirtschaft kann interpretiert werden als steigende Unzufriedenheit der Bürger mit ihrem Staat. Statt über demokratische Ein-flussnahme politische Veränderungen zu erreichen, wählen viele das Ab-tauchen in die inoffizielle Wirtschaft. Diese „Staatsverdrossenheit“ kann auf Dauer die gesellschaftliche Ordnung destabilisieren.
-Auch Effekte der Schattenwirtschaft auf die offizielle Wirtschaft sollten Beachtung finden, so werden z.B. mind. zwei Drittel des inoffiziell erzielten Einkommens in der offiziellen Wirtschaft ausgegeben und tragen somit zur Steigerung des Sozialproduktes bei.
Damit die Politik überhaupt sinnvolle Maßnahmen zur Bekämpfung von Schattenwirtschaft initiieren kann, ist es zunächst notwendig das Ausmaß der Schattenwirtschaft in einer Volkswirtschaft zu bestimmen. Hierfür gibt es in der Wissenschaft verschiedene Ansätze, die zu unterschiedlichen Ergebnissen und damit auch zu unterschiedlichen wirtschaftspolitischen Handlungsempfehlungen führen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problematik
- Vorgehensweise
- Messung der Schattenwirtschaft
- Definition der Schattenwirtschaft
- Methoden zur Messung von Schattenwirtschaft
- Überblick
- direkte Messmethoden
- indirekte Messmethoden
- Bargeldmethode (nach Schneider)
- Ansatz
- Ergebnisse für ausgewählte EU-Länder
- kritische Würdigungen
- Befragungen (nach Pedersen)
- Ansatz
- Ergebnisse für ausgewählte EU-Länder
- Kritische Würdigung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Problem der Schattenwirtschaft und den Herausforderungen ihrer Messung. Sie untersucht verschiedene Ansätze zur Bestimmung des Umfangs der Schattenwirtschaft und analysiert die Stärken und Schwächen der gängigen Methoden. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis der Schattenwirtschaft zu entwickeln und die Auswirkungen auf die offizielle Wirtschaft und die Politik aufzuzeigen.
- Definition und Bedeutung der Schattenwirtschaft
- Methoden zur Messung der Schattenwirtschaft
- Kritik an den gängigen Methoden
- Auswirkungen der Schattenwirtschaft auf die Wirtschaft und Politik
- Potentielle Lösungsansätze zur Bekämpfung der Schattenwirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel beleuchtet die Problematik der Schattenwirtschaft und ihre Bedeutung für die Volkswirtschaft. Es werden die Herausforderungen aufgezeigt, die sich aus der Untergrabung der Sozialversicherungs- und Steuerbasis ergeben.
- Messung der Schattenwirtschaft: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition der Schattenwirtschaft und den verschiedenen Methoden zur Messung. Es werden direkte und indirekte Messmethoden vorgestellt und ihre Vor- und Nachteile diskutiert.
- Bargeldmethode (nach Schneider): Hier wird die Methode von Schneider zur Messung der Schattenwirtschaft anhand der Bargeldmenge vorgestellt. Das Kapitel analysiert die Ergebnisse für ausgewählte EU-Länder und diskutiert die kritischen Würdigungen der Methode.
- Befragungen (nach Pedersen): Dieses Kapitel stellt die Methode von Pedersen zur Messung der Schattenwirtschaft mittels Befragungen vor. Es werden die Ergebnisse für ausgewählte EU-Länder präsentiert und die Methode kritisch beleuchtet.
Schlüsselwörter
Schattenwirtschaft, Messung, Methoden, Bargeldmethode, Befragungen, EU-Länder, kritische Würdigung, Wirtschaftspolitik, Sozialversicherungs- und Steuerbasis, Staatshaushalt, Volkseinkommen, Konsum, Sozialprodukt, Arbeitslosigkeit, Erwerbstätigkeit.
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- Dipl. Kfm. Nick Dimler (Author), 2007, Probleme bei der Ermittlung des Umfangs der Schattenwirtschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76689