Seit der Ausdehnung der Öffnungspolitik in den 1990er Jahren und insbesondere durch die Aufnahme Chinas in die WTO 2001 haben ausländische Direktinvestitionen (ADI) einen hohen Anteil an der dynamischen Wirtschaftsentwicklung Chinas. Diese wurden von der Zentralregierung zum Teil subventioniert und unter anderem dazu benutzt, regionale Disparitäten zu beseitigen und exportorientierte Industrien zu fördern.
Im Kontext der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen privaten oder multinationalen Unternehmen stellt sich die Frage, wie sich trotz unterschiedlichster kultureller Identitäten ADI auf dem emerging market China verwirklichen lassen.
Nach einem kurzen Überblick über die Bedeutung von Direktinvestitionen stellt der erste Hauptteil der Arbeit zunächst grundsätzliche systemtheoretische Überlegungen an, um auf den theoretischen Überbau hinzuweisen. Dabei werden Funktion und Reichweite von Nationalen Innovationssystemen thematisiert und in Zusammenhang mit interkultureller Zusammenarbeit gebracht. Im Vordergrund steht dabei die Veranschaulichung struktureller Operationen und einflussreicher Faktoren.
Da die Kraftfahrzeugbranche für die Volksrepublik China eine Säulenbranche darstellt und ihre „[...] Entwicklung entscheidend von deutschen Fahrzeugherstellern initiiert wurde [...]“ , werden im zweiten Hauptteil interkulturelle Phänomene von deutsch-chinesischen Kooperationen in der Automobilindustrie untersucht. Die Ergebnisse werden branchenübergreifend und verallgemeinernd dargestellt. Nach einer kurzen Einführung in den Wirtschaftsstandort China steht eine akteurszentrierte Perspektive im Vordergrund, die Schwierigkeiten und Chancen kultureller Unterschiede vorstellt.
Ausführende Gedanken fassen die wichtigsten Merkmale der theoretischen und praktischen Ausführungen zusammen. Die Arbeit soll auf Basis qualitativer Studien und einschlägiger Sekundärliteratur Wissen über interkulturelle Zusammenarbeit zusammentragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausländische Direktinvestitionen
- Nationale Innovationssysteme und wirtschaftliche Globalisierung
- Systemtheoretische Vorüberlegungen
- Institutionen als Handlungsorientierung einer Gesellschaft
- Technologien als Fertigkeitspotentiale einer Gesellschaft
- Wissen als Innovationsfaktor
- Kultur: Voraussetzung und Ergebnis erfolgreicher Kommunikation
- Lernprozesse
- Chinas Automobilbranche im interkulturellen Kontext
- Der chinesische Automobilmarkt: Ein Überblick
- Joint Ventures als Knotenpunkt kultureller Einflüsse
- Akteurszentrierungen
- Konflikte deutsch-chinesischer Zusammenarbeit
- Bikulturelle Chancen
- Abschließende Gedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Herausforderungen und Chancen von ausländischen Direktinvestitionen im Kontext kultureller Unterschiede, am Beispiel der chinesischen Automobilindustrie. Sie untersucht die Rolle nationaler Innovationssysteme im globalen wirtschaftlichen Kontext und beleuchtet die Bedeutung von Kultur für die erfolgreiche interkulturelle Zusammenarbeit.
- Ausländische Direktinvestitionen in China
- Nationale Innovationssysteme und Globalisierung
- Kultur als Erfolgsfaktor für interkulturelle Zusammenarbeit
- Die Automobilindustrie als Fallbeispiel
- Deutsch-chinesische Kooperationen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung von ausländischen Direktinvestitionen für die dynamische Wirtschaftsentwicklung Chinas dar. Sie beleuchtet die positiven und negativen Aspekte des chinesischen Wirtschaftswunders. Das zweite Kapitel widmet sich den ausländischen Direktinvestitionen als wichtigen Indikator der Standortattraktivität und diskutiert verschiedene Motive und Formen der Direktinvestitionstätigkeit.
Das dritte Kapitel behandelt die Rolle nationaler Innovationssysteme im globalen wirtschaftlichen Kontext. Es setzt sich mit systemtheoretischen Überlegungen, der Bedeutung von Institutionen und Technologien sowie der Rolle von Wissen und Kultur auseinander.
Der vierte Teil untersucht die Automobilbranche als ein wichtiges Beispiel für interkulturelle Zusammenarbeit in China. Er beleuchtet die Besonderheiten des chinesischen Automobilmarktes, die Rolle von Joint Ventures, die Herausforderungen und Chancen von deutsch-chinesischen Kooperationen sowie das Potential für bikulturelle Chancen.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit konzentriert sich auf die Themen Ausländische Direktinvestitionen, Nationale Innovationssysteme, Kultur, Interkulturelle Zusammenarbeit, Automobilindustrie, China, Deutsch-chinesische Kooperationen, Emerging Markets und Joint Ventures. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen und Chancen von Direktinvestitionen im Kontext kultureller Unterschiede, wobei der Fokus auf die Rolle von Kultur als Erfolgsfaktor für interkulturelle Zusammenarbeit liegt.
- Quote paper
- Tobias Deppler (Author), 2007, Wirtschaftsstandort China, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76887