Fragestellung
Die Kernfrage dieser Arbeit lautet: Haben Tage der Orientierung (noch) etwas mit Glaube, Religion und Kirche zu tun? Nun lässt sich diese Frage sicherlich nur zum kleinsten Teil durch einen Blick in die Konzepte der Veranstalter beantworten. Wie jede Art prozess-orientierter Veranstaltungen, die auf der Basis themenzentrierter Interaktion arbeiten, können auch TdO nur in der konkreten Seminarsituation und in der konkreten Betrachtung einer Gruppe erfasst werden. Dies bringt uns direkt zur nächsten Fragestellung: Welche Voraussetzungen an religiöser Erfahrung bringen die SchülerInnen mit? Zuletzt stehen TdO nicht isoliert für sich selbst, sondern sind eingebettet in ein komplexes Netzwerk von Schule, peer-group, Familie, (kirchlicher) Jugendarbeit und Medien. Ausgehend vom Wissen, dass in einer pluralistischen Gesellschaft Religiosität auch und gerade für junge Menschen Optionscharakter besitzt , müssen wir bei der Suche nach der religiösen Dimension von TdO auch folgender Frage nachgehen: Wie stellen sich ReferentInnen für Tage der Orientierung der Frage nach der religiösen Dimension?
Vorgehensweise
Zunächst wird anhand eines kurzen Rückblicks und einer Zusammenfassung der Grundlagen von TdO diese doch sehr spezielle Maßnahme genauer zu beschreiben sein, wobei ein Fokus auf die Jugend heute und ihren Zugang zu religiösen Inhalten zu setzen ist. Im Anschluss daran beschäftige ich mich damit, wie die verschiedenen Anbieter solcher Angebote der Frage nach der religiösen Dimension in ihren Konzeptionen begegnen. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit liegt schließlich auf der Auswertung von acht qualitativen Interviews , die mit SchülerInnen vor und unmittelbar nach ihrer Teilnahme an TdO durchgeführt wurden. Abschließend versuche ich, ausgehend von der Betrachtung der Interviews und unter Einbeziehung von einigen Meinungen von ReferentInnen für Tage der Orientierung, mich Antworten zur o.g. Fragestellung zu nähern und einen Ausblick zu wagen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Persönliche Gedanken
- Fragestellung
- Vorgehensweise
- Begrifflichkeiten und Grundlagen von Tagen der Orientierung
- Begriffe: Religion, Religiosität, Glaube und Kirche
- Begrifflichkeit im Wandel der Zeit – Vielfalt der Angebote
- Zielgruppe von TdO - Jugend und ihre Religiosität im Wandel
- Jugend und Religion in der Forschung
- Jugend und Religion heute
- Prinzipien der Arbeit auf Tagen der Orientierung
- Die Themenzentrierte Interaktion als Arbeitsprinzip
- Freiwilligkeit und Kontrakt
- Freie Themenwahl
- Prozessorientierung und reflektierte Gruppe
- Personales Angebot und lebendiges Lernen
- Rahmenbedingungen für Tage der Orientierung
- Schule und Lehrkräfte
- Zeitliche und räumliche Einschränkungen
- Ziele von Tagen der Orientierung
- Glaube und Religiosität in den Konzepten der Veranstalter
- Tage der Orientierung im Bistum Erfurt
- Tage der Orientierung mit dem Schülerinnen- und Schülerreferat Regensburg
- Besinnungstage mit dem SchülerInnenreferat Würzburg
- Tage der Orientierung mit der Fachstelle Jugend und Schule der Erzdiözese Freiburg
- Pfarreibezogene Besinnungstage für Hauptschüler in der Erzdiözese München und Freising
- Tage der Orientierung mit dem Schülerforum Würzburg
- Tage religiöser Orientierung im Schülerzentrum Schloss Fürstenried
- Tage der Orientierung mit dem Schülerinnen- und Schülerreferat Freiburg
- Tage der Orientierung mit dem SchülerInnenreferat München
- Aus der Arbeitshilfe Kreative Unterbrechung
- Auswertung der Interviews
- Erfassung der Daten
- Geltungsanspruch und Validität
- Die Interviews im Einzelnen
- Josef
- Victoria
- Anna
- Maximilian
- Dominique
- Sabine
- Vera
- Lisa
- Einige Meinungen von ReferentInnen für Tage der Orientierung
- Erfassung der Daten
- Die Meinungen im Einzelnen
- Matthias
- Rüdiger
- Verena
- Simone
- Stefanie
- Michael
- Fazit
- Die Bedeutung des äußeren Rahmens
- Die Diskrepanz zwischen Konzept und dem Empfinden der SchülerInnen
- Die Rolle der ReferentInnen hinsichtlich der religiösen Dimension
- Ausblick
- Persönliches Schlusswort
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Die Bedeutung der religiösen Dimension in TdO
- Die Perspektive der Jugendlichen auf Religion und Kirche in TdO
- Die Rolle von Referenten und Veranstaltern in Bezug auf die religiöse Dimension
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten der Integration religiöser Inhalte in TdO
- Die Relevanz von TdO für die religiöse Entwicklung von Jugendlichen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der religiösen Dimension von Tagen der Orientierung (TdO), einer pädagogischen Veranstaltung für Jugendliche. Sie untersucht die Konzepte und die Praxis von TdO und fragt nach dem Verhältnis von Religion, Glaube und Kirche in diesem Kontext. Die Arbeit basiert auf qualitativen Interviews mit Schülern und Referenten sowie einer Analyse von Konzepten verschiedener Veranstalter.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die persönliche Motivation und den Forschungsstand zum Thema dar. Kapitel 2 definiert wichtige Begriffe und analysiert die Zielgruppe von TdO, nämlich die Jugend und ihre Religiosität im Wandel. Kapitel 3 beleuchtet die unterschiedlichen Konzepte von TdO und ihren Veranstaltern. Kapitel 4 widmet sich der Auswertung der Interviews mit Schülerinnen und Schülern, während Kapitel 5 die Meinungen von Referenten zu TdO zusammenfasst. Das Fazit beleuchtet die Ergebnisse der Arbeit und stellt deren Bedeutung für die Praxis von TdO heraus.
Schlüsselwörter
Tage der Orientierung, Jugend, Religiosität, Glaube, Kirche, Bildung, Pädagogik, Qualitative Forschung, Interviews, Konzepte, Veranstalter, Referenten.
- Citation du texte
- Tobias Schreiner (Auteur), 2004, Die religiöse Dimension von Tagen der Orientierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77126