Vor dem Hintergrund ästhetische Erfahrungsprozesse bei Schülern in ihrem Wahrnehmen, Handeln und Denken zu initiieren, bilden die Auseinandersetzung sowie der praktische Umgang mit historischer und aktueller Kunst, aber auch mit ästhetischen Objekten im weiteren Sinne, einen elementaren Bestandteil im Kunstunterricht. Um Schülern diese Erfahrungen zu eröffnen und sie in diesem Prozess zu begleiten, wählen Kunstpädagogen im Unterricht Werke aus, die subjektive Zugangsmöglichkeiten anbieten, Lebensweltbezüge besitzen, Material- und Differenzerfahrungen ermöglichen, Handlungsanregungen stiften usw.
Die Frage, welches Bild der Kunst Schülern im Kunstunterricht vermittelt wird, wird vor diesem Zielhorizont in der kunstpädagogischen Diskussion jedoch allenfalls nur beiläufig angesprochen. Die vorliegende Arbeit möchte dieser Fragestellung nachgehen und untersuchen, welches Bild der Kunst im Kunstunterricht vermittelt wird.
Auf der Basis fachdidaktischer Ansätze der letzten Jahrzehnte, soll im empirisch - hermeneutischen Teil differenziert nach dem jetzigen Kunstparadigma im Kunstunterricht gefragt werden. Gleichermaßen soll aufgezeigt werden, welches Bild der Kunstgeschichte sich beim Analysieren von Kunstunterricht ergibt. Die Leitfragen betreffen u.a. die im Kunstunterricht angeführten kunstgeschichtlichen Epochen und Stilrichtungen, Künstler und Arbeitsgattungen und die Kontexte, in denen sie verwendet werden.
Zur Erhebung der Daten wurde im Rahmen dieser Studie auf die Zeitschrift KUNST + UNTERRICHT (Erscheinungsjahre 2003 - 2005) zurückgegriffen, in der exemplarischer Kunstunterricht beschrieben und ebenfalls konkretes, direkt für den Praxiseinsatz konzipiertes Unterrichtsmaterial bereitgestellt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- A) THEORETISCHER TEIL DAS BILD DER KUNST IN DER
―
GESCHICHTE DER KUNSTPÄDAGOGIK
- 1. Hans Meyers „Erziehung zur Formkultur“
- 1.1 Das Bild der Kunst in Hans Meyers Konzept
- 2. Reinhard Pfennigs „Gegenwart der bildenden Kunst – Erziehung zum
bildnerischen Denken“
- 2.1 Moderne Kunst und ihre Gestaltungsprinzipien – Erziehung zum bildnerischen Denken
- 2.2 Das Bild der Kunst in Reinhard Pfennigs Konzept
- 3. Gunter Ottos „Didaktik der ästhetischen Erziehung“
- 3.1 Inhalte und Ziele der „Didaktik der ästhetischen Erziehung“
- 3.2 Das Bild der Kunst in Gunter Ottos Konzept
- 4. Kunstpädagogik und Gegenwartskunst
- 1. Hans Meyers „Erziehung zur Formkultur“
- B) EMPIRISCH – HERMENEUTISCHE STUDIE ZUM KUNSTPARA-
DIGMA IM KUNSTUNTERRICHT
- 1. Forschungsgegenstand und Untersuchungsziel
- 1.1 Arbeitshypothesen
- 2. Forschungsansatz der Qualitativen Inhaltsanalyse zur Untersuchung
des Kunstparadigmas im Kunstunterricht
- 2.1 Untersuchungsanlage
- 2.2 Dokumentenanalyse / Materialauswahl / Die Zeitschrift K+U
- 2.3 Auswertungsmethodik: Qualitative Inhaltsanalyse
- 2.4 Inhaltsanalytische Gütekriterien
- 3. Konzeption und Erläuterung des Kategoriensystems
- 3.1 Bestandsaufnahme
- 3.2 Kategoriensystem: Bestandsaufnahme und Erläuterung
- 4. Ergebnisse der Studie
- 4.1 Kunstgeschichtliche Epochen und Stilrichtungen
- 4.1.1 Bündelung der im Unterricht angeführten Epochen in übergeordnete Phasen / Kompendienvergleich
- 4.1.2 Feindarstellung der im Unterricht angeführten Epochen und Stilrichtungen
- 4.1.3 Analyse der signifikanten Ergebnisse der Bestandsaufnahme
- 4.1.4 Verwendungsarten der Kunstwerke im Unterricht
- 4.1.4.1 Praktische Arbeiten
- 4.1.4.2 Ausführliche Werkanalysen
- 4.1.4.3 Werkvergleiche
- 4.1.4.4 Museumsbesuche
- 4.1.5 Epochen und Stilrichtungen des von K+U bereitgestellten
Unterrichtsmaterials
- 4.1.5.1 Kopiervorlagen
- 4.1.5.2 Bildkarten
- 4.1.5.3 DVD / CD-Roms
- 4.1.5.4 OHP-Folien
- 4.2 Gattung
- 4.3 Künstler
- 4.4 Resümee
- 4.1 Kunstgeschichtliche Epochen und Stilrichtungen
- 5 Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, welches Bild der Kunst im Kunstunterricht vermittelt wird. Dazu werden zunächst drei bedeutende fachdidaktische Ansätze der letzten Jahrzehnte vorgestellt und ihr Kunstverständnis beleuchtet. Anschließend wird eine empirisch-hermeneutische Studie anhand der Zeitschrift KUNST + UNTERRICHT (2003-2005) durchgeführt, um das Kunstparadigma im Kunstunterricht zu erforschen.
- Das Bild der Kunst in der Geschichte der Kunstpädagogik
- Das Kunstparadigma im Kunstunterricht
- Die Vermittlung von Kunstgeschichte im Kunstunterricht
- Die Verwendung von Kunstwerken im Unterricht
- Die Rolle der Zeitschrift KUNST + UNTERRICHT
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert den Forschungsgegenstand und die Forschungsmethodik.
- A) THEORETISCHER TEIL: Dieser Teil der Arbeit befasst sich mit dem Bild der Kunst in der Geschichte der Kunstpädagogik. Es werden drei wichtige Ansätze von Hans Meyer, Reinhard Pfennig und Gunter Otto vorgestellt und ihre jeweiligen Kunstverständnisse diskutiert.
- B) EMPIRISCH – HERMENEUTISCHE STUDIE ZUM KUNSTPARA- DIGMA IM KUNSTUNTERRICHT: Dieser Teil der Arbeit untersucht das Kunstparadigma im Kunstunterricht anhand der Zeitschrift KUNST + UNTERRICHT. Es werden die Methodik der qualitativen Inhaltsanalyse, das Kategoriensystem und die Ergebnisse der Studie präsentiert.
Schlüsselwörter
Kunstpädagogik, Kunstverständnis, Kunstparadigma, Kunstunterricht, Empirisch-hermeneutische Studie, Qualitative Inhaltsanalyse, KUNST + UNTERRICHT, Kunstgeschichte, Epochen, Stilrichtungen, Künstler, Gattungen, Verwendungsarten
- 1. Forschungsgegenstand und Untersuchungsziel
- Arbeit zitieren
- Matthias Frede (Autor:in), 2006, Das Bild der Kunst im Kunstunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77205