Analyse der demographischen, sozialen und ökonomischen Entwicklung ausgewählter Karibik-Staaten


Seminar Paper, 2001

15 Pages, Grade: 2


Excerpt


Inhaltsverzeichnis:

1. Die ökonomische Entwicklung in der Karibik
1.1 Klassifizierung der Länder nach Einkommen
1.2 Landwirtschaft
1.3 Industrie
1.4 Dienstleistungssektor
1.5 Wachstumsraten der Wertschöpfung im Vergleich

2. Die demographische und soziale Entwicklung in der Karibik
2.1 Bevölkerungsdichte
2.2 Lebensqualität: Bevölkerungsstruktur
2.3 Lebensqualität: Infrastruktur/soziale Aspekte

Literaturverzeichnis

1. Der ökonomische Entwicklungsstand in der Karibik

1.1 Klassifizierung der Länder nach Einkommen

Bei der Analyse der wirtschaftlichen Situation der karibischen Staaten erscheint es sinnvoll, zunächst eine Klassifizierung der Volkswirtschaften bezüglich der Einkommen vorzunehmen. Hauptkriterium hierbei ist das Bruttosozialprodukt (BSP) pro Kopf.[1] Es sind bei den verschiedenen Staaten große Abweichungen festzustellen. Während Haiti zu den Staaten mit niedrigem Einkommen gezählt wird ($ 760 oder weniger), zählen die Dominikanische Republik, Jamaika und Kuba zur unteren Kategorie der mittleren Einkommensgruppe ($ 761 bis $ 3.030). Barbados, Grenada, Puerto Rico, St. Lucia und Trinidad und Tobago befinden sich in der oberen Kategorie des mittleren Einkommens ($ 3.031 bis § 9.360), während Aruba, die Bahamas und Martinique als Länder mit hohem Einkommen zu bezeichnen sind (§ 9.361 und mehr). In nachstehender Tabelle werden die Daten ausgewählter Länder graphisch veranschaulicht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.2 Landwirtschaft

Deutlich zu erkennen ist in Abb. 1 die Sonderstellung Haitis. Mit einem unter der Armutsgrenze lebenden Bevölkerungsanteil von etwa 75 % gehört Haiti zu den ärmsten Ländern der Welt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Etwa zwei Drittel der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, welche 31 % zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt. Aufgrund ungünstiger klimatischer Verhältnisse (randtropisches Klima mit sommerlicher Regenzeit und winterlicher Trockenzeit[2] ) ist die landwirtschaftliche Produktion jedoch nicht sehr ertragreich. Bis auf Kaffee wird fast ausschließlich für den Eigenbedarf angebaut. Kaffee stellt das wichtigste landwirtschaftliche Exportgut dar. Da bei diesem bereits vergleichsweise kleine Flächen eine umfangreiche Plangage bilden[3], ist Haiti mit seiner gebirgigen (70 % der Gesamtoberfläche) und somit ungünstigen Oberflächenstruktur hierfür geeignet. Allerdings sinkt der Anteil des Kaffees am Export aufgrund fallender Weltmarktpreise. Der Anteil der Kulturfläche an der Gesamtfläche blieb seit 1980 nahezu unverändert bei rund 13 %.

Ähnlich ist die Situation Kubas, das aufgrund seiner einseitigen Ausrichtung sehr stark von Schwankungen der Weltmarktpreise abhängig ist. „Die Zuckerindustrie stellt die Grundlage der Wirtschaft dar; die Plantagen nehmen 40 % des gesamten Ackerlandes ein.“[4] Wichtig für die kubanische Wirtschaft ist ferner der Anbau von Zitrusfrüchten, Kaffee und Tabak Aufgrund des sozialistischen Wirtschaftssystems besteht hier sowie auch in Genossenschaftsbetrieben die Gefahr, dass es bei sog. Dauerkulturen wie Zuckerrohr aufgrund mangelnder Rotation zu einer Überalterung der Pflanzungen kommt, was sich negativ auf die Erträge auswirkt.[5]

Wie in Kuba, so belastet auch der Verfall des Weltmarktpreises für Zucker die Wirtschaft der Dominikanischen Republik. Rund ein Drittel der Erwerbstätigen ist in der Landwirtschaft beschäftigt und erwirtschaftet mit Zuckerrohr 22 % des Ausfuhrerlöses.[6] Ferner werden für den Export Kaffee, Tabak und Kakao angebaut.

Eine geringere Rolle spielt die Landwirtschaft in Jamaika. Auch hier werden für den Export Zuckerrohr und Bananen, aber auch Kokosnüsse und Kaffee angebaut. Der Anbau von Mais, Maniok und Yamsknollen ist für den Eigenbedarf bestimmt.

In Trinidad und Tobago wird zwar auch – wie auf den meisten karibischen Inseln – Zuckerrohr angebaut, jedoch spielt hier die Landwirtschaft mit einem Anteil am BIP von 2 % im Vergleich zur stark ausgeprägten Industrie (vgl. 1.3) kaum eine Rolle. Ähnlich ist die Situation auf den Bahamas. Hier werden aufgrund schlechter Bodenverhältnisse und schwierigen Bewässerungsmöglichkeiten nur etwa 10 % des kultivierbaren Bodens genutzt.[7]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.3 Industrie

Der sekundäre Sektor besitzt bei Trinidad und Tobago immer noch einen relativ hohen Anteil, obwohl er seit 1980 zugunsten des tertiären Sektors Verluste zu verzeichnen hat. Grund dafür war der Einbruch der internationalen Ölpreise in den 80er Jahren, welcher die Wirtschaft Trinidads zerrüttete.[8] Die wirtschaftliche Grundlage dieses hoch industrialisierten Staates sind jedoch immer noch die reichen Erdöl- und Erdgasvorkommen. „Anfang der 90er Jahre stellten Erdöl und seine Derivate zwei Drittel der Exportgüter. Große Bedeutung hat auch die petrochemische Industrie (14 %). Dazu trägt unter anderem das größte Asphaltvorkommen der Welt, der Pitch Lake im Südosten von Trinidad, bei.“[9]

[...]


[1] vgl. Weltentwicklungsbericht 1999/2000, S. 341

[2] vgl. Meyers Großes Taschenlexikon, Bd. 9, S. 138

[3] vgl. Borcherdt, S. 138

[4] vgl. Weltländerlexikon 1996

[5] vgl. Borcherdt S. 139

[6] vgl. Weltländerlexikon 1996

[7] vgl. Weltländerlexikon 1996

[8] vgl. Wirtschaftswoche Atlas S. 140

[9] Weltländerlexikon 1996

Excerpt out of 15 pages

Details

Title
Analyse der demographischen, sozialen und ökonomischen Entwicklung ausgewählter Karibik-Staaten
College
Catholic University Eichstätt-Ingolstadt  (Mathematisch-Geographische Fakultät)
Course
Proseminar Kulturgeographie I
Grade
2
Author
Year
2001
Pages
15
Catalog Number
V7729
ISBN (eBook)
9783638148870
ISBN (Book)
9783638756921
File size
524 KB
Language
German
Keywords
Entwicklung, Karibik-Staaten, Proseminar, Kulturgeographie, Entwicklungsländer, Karibik, Demographie, Geographie
Quote paper
Wolfgang Kulzer (Author), 2001, Analyse der demographischen, sozialen und ökonomischen Entwicklung ausgewählter Karibik-Staaten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7729

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