Das Mittelalter besaß ein sehr enges und starres Rollenverständnis der Geschlechter. Dies kam natürlich auch in der mittelalterlichen Literatur zum Ausdruck. Und da diese in den allermeisten Fällen auch lehrhafte Literatur war, lassen sich aus den Inszenierungen der Geschlechter in mittelalterlichen Texten häufig Vorbilder und Beispiele dafür erkennen, welche Eigenschaften die Autoren für Männer und Frauen als erstrebenswert oder aber verwerflich ansahen.
Diese Arbeit soll die Inszenierung der Geschlechter im Eneasroman Heinrichs von Veldeke verdeutlichen und ausgehend von dieser Inszenierung die positiv und negativ bewerteten Attribute von Männern und Frauen herausstellen.
Zunächst werde ich auf die männlichen Protagonisten Eneas und Turnus eingehen, im Anschluss daran auf die weiblichen, Dido und Lavinia; auf letztere mit Bezug auf ihre Mutter, die bei der Darstellung der Lavinia eine bedeutende Rolle spielt.
Außerdem soll die in diesem Zusammenhang besonders interessante Figur der Camilla näher betrachtet werden, die offensichtlich im Eneasroman eine Verbindung zwischen den Geschlechtern herstellt.
Im letzten Teil der Arbeit werde ich dann versuchen, ein Gesamtbild der Inszenierung von Männlichkeit und Weiblichkeit und der daraus resultierenden Empfehlungen an die mittelalterlichen Rezipienten des Eneasromans Heinrichs von Veldeke zu entwerfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inszenierung von Männlichkeit: Eneas und Turnus
- Eneas
- Turnus
- Vergleich
- Inszenierung von Weiblichkeit: Dido und Lavinia
- Dido
- Lavinia und ihre Mutter
- Vergleich
- Camilla
- Darstellung und Bedeutung Camillas: Vereinigung beider Ideale?
- Camilla im Vergleich mit den anderen Figuren
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Inszenierung von Geschlechterrollen im Eneasroman Heinrichs von Veldeke. Sie analysiert die positiven und negativen Attribute von Männern und Frauen, die in der Darstellung der Figuren zum Ausdruck kommen.
- Inszenierung von Männlichkeit und Weiblichkeit im Eneasroman
- Analyse der Charaktereigenschaften von Eneas, Turnus, Dido und Lavinia
- Die Rolle von Camilla als Verbindung zwischen den Geschlechtern
- Die Bedeutung des höfischen Ideals und seiner Anwendung auf die Figuren
- Die Darstellung der Minne im Kontext der Geschlechterrollen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Text beleuchtet die Bedeutung des Rollenverständnisses der Geschlechter im Mittelalter und seine Darstellung in der mittelalterlichen Literatur. Der Fokus liegt auf der Analyse des Eneasromans Heinrichs von Veldeke als Beispiel für die Inszenierung von Geschlechterrollen.
- Inszenierung von Männlichkeit: Eneas und Turnus: Dieses Kapitel untersucht die Darstellung der beiden männlichen Protagonisten Eneas und Turnus. Es analysiert ihre Charaktereigenschaften, ihre Handlungen und ihre Rolle im Kontext des höfischen Ideals.
- Inszenierung von Weiblichkeit: Dido und Lavinia: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung der beiden weiblichen Figuren Dido und Lavinia, einschließlich der Rolle von Lavinias Mutter. Es betrachtet ihre Charaktereigenschaften und ihre Beziehungen zu den männlichen Protagonisten.
- Camilla: Dieses Kapitel befasst sich mit der besonderen Figur der Camilla, die eine Verbindung zwischen den Geschlechtern im Eneasroman herstellt. Die Darstellung und Bedeutung von Camilla werden im Kontext der anderen Figuren beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der Geschlechterinszenierung im Eneasroman Heinrichs von Veldeke. Wichtige Schlüsselwörter sind: Männlichkeit, Weiblichkeit, höfisches Ideal, Minne, Eneas, Turnus, Dido, Lavinia, Camilla, Mittelalter, Literatur, Rollenverständnis.
- Quote paper
- Kathrin Fehrholz (Author), 2005, Die Geschlechterinszenierung im Eneasroman Heinrichs von Veldeke, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77445