Traditionelle Feste und Feiern
Wie sehr sich die Welt und die in ihr lebende Gesellschaft mit ihren Werten und Normen im Laufe der Zeit auch geändert haben mag, Feste gab es schon immer und wird es wohl auch immer geben.
Etymologische Bedeutung
Zu Beginn möchte ich erst einmal die etymologische Bedeutung der Worte Fest und Feier klären, bevor ich auf die unterschiedlichen Arten von Festen eingehen werde.
Das Fest (v. lat. festum für das Feiern vorgesehener Zeitabschnitt) ist ursprünglich ein besonderer herausgehobener vom Alltag unterschiedener Zeitraum. Verwandt damit ist das Wort „Feier“ (v. lat. feriae, urspr. fesiae-Tage, an denen keine Geschäfte vorgenommen werden). Beide Begriffe wurzeln in fanum: das Religiöse.
Beruhend auf das Religiöse soll an dieser Stelle Otto F. Bollnow angeführt werden, der in seinem Werk „Anthropologie des Festes“ die Unterscheidung der Begriffe „Fest“ und „Feier“ aufgeworfen und durchgeführt hat. Denn obwohl sie dieselbe Sprachwurzel haben und im allgemeinen Sprachgebrauch nebeneinander angewendet werden, meinen sie – nach Bollnow nicht dasselbe. Er führt drei Unterscheidungsmerkmale auf:
1. Eine Feier ist eine Veranstaltung die in einem organisierten und in bestimmter Form gestalteten Rahmen stattfindet. Sie geschieht in einem feierlichen Akt und endet mit diesem Akt.
Das Fest dagegen ist eine allumfassende Geselligkeit, die gekennzeichnet ist, durch ihre lockere Gelöstheit, zum Ausdruck gebracht durch Tanz und Musik, Getränke und Speisen, legere Kleidung und formlosen Unterhaltungen.
2. Bollnow sieht den zweiten Unterschied im sachlichen Gehalt einer Veranstaltung. Die Feier ist immer auf ein historisch-konkretes Ereignis bezogen, seien damit nun allgemeine oder auch individuelle Ereignisse gemeint.
Bei einem Fest hingegen geht es eher um etwas Abstraktes, um die „pure Lebensfreude“, wie Bollnow es ausdrückt
3. Im dritten Punkt geht es um die Art, wie gefeiert wird. Feiern werden bewusst zu bestimmten Anlässen veranstaltet, sie unterstehen also der menschlichen Willkür.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Traditionelle Feste und Feiern
- 1.1 Etymologische Bedeutung
- 1.2 Verschiedenartigkeit der Feste
- 2. Fastnacht, Fasching, Karneval
- 2.1 Etymologische Bedeutung
- 2.2 Historische Bedeutung
- 2.3 Verkleidung, Vermummung, Maskierung
- 2.4 Veraltete Fastnachtsbräuche
- 2.5 Das Spiel mit der Identität
- 2.6 Der rheinische Karneval
- 3. Außeralltäglichkeit
- 4. Literaturnachweis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von traditionellen Festen und Feiern, insbesondere im Kontext von Fastnacht, Fasching und Karneval. Die Arbeit untersucht die etymologischen Wurzeln dieser Begriffe, die historische Entwicklung von Festen und die Rolle, die sie in der Gesellschaft spielen.
- Die Bedeutung von Festen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt
- Die Rolle der Verkleidung und Maskierung bei traditionellen Festen
- Der Einfluss von traditionellen Festen auf die individuelle Identität
- Die Besonderheiten des rheinischen Karnevals
- Der Begriff der Außeralltäglichkeit im Kontext von Festen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die etymologische Bedeutung der Begriffe „Fest“ und „Feier“, und untersucht die verschiedenen Arten von Festen, die es gibt. Es wird auf die Unterscheidung zwischen Fest und Feier eingegangen, die von Otto F. Bollnow vorgeschlagen wurde.
Das zweite Kapitel widmet sich speziell den Festen Fastnacht, Fasching und Karneval. Es werden die etymologischen Wurzeln, die historische Entwicklung und die Bedeutung der Verkleidung und Maskierung beleuchtet. Des Weiteren werden veraltete Fastnachtsbräuche und das Spiel mit der Identität in diesem Kontext untersucht. Das Kapitel schließt mit einem Fokus auf den rheinischen Karneval ab.
Schlüsselwörter
Traditionelle Feste, Feiern, Fastnacht, Fasching, Karneval, Verkleidung, Maskierung, Identität, Außeralltäglichkeit, Gemeinschaft, Rituale, Geschichte, Etymologie, Rheinischer Karneval
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- Heike Doll (Author), 2004, Muster zur Herstellung von Außeralltäglichkeiten - Das traditionelle Fest: Fasching, Fastnacht, Karneval, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77564