Ich schaue in mein Portemonai und sehe, dass sich eine Plastikkarte an die nächste reiht. Die Plastikkarten sind aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken.
Sie treten in den verschiedensten Formen auf. Aus dem Zahlungsverkehr kennt man insbesondere die ec-Karte, die Geldkarte, welche meist in die ec-Karte integriert ist, und die Kreditkarte. Insgesamt sind über 130.000.000 dieser Zahlungskarten in Deutschland im Umlauf. Davon sind über 33.000.000 Kreditkarten, die an über 470.000 Akzeptanzstellen zur Zahlung genutzt werden können. Weltweit sind rund 590 Millionen Kreditkarten im Umlauf. Dabei wurde allein in Deutschland letztes Jahr in 612.400.000 Transaktionen immerhin ein Wert von 46.700.000.000 € bewegt. Das sind fast doppelt so viele Transaktionen, wie noch vor vier Jahren.
Sicher sind diese Zahlen schwer zu fassen.
Um es kurz zu veranschaulichen:
Zählen sie bis fünf.
Ein kurzer Zeitraum?
Alle fünf Sekunden wird die Kreditkarte statistisch gesehen einhundert Mal benutzt. Allein in Deutschland. Tag und Nacht.
Stellt man sich vor, alle diese Transaktionen würden mit 500 € Scheinen bezahlt und ein Bündel davon hat eine ungefähre Dicke von gut einem Zentimeter, so entspräche das übereinander gelegt einem Stapel von ca. 10.000 Meter Höhe. Das ist immerhin zwanzig Mal so hoch wie das höchste Gebäude der Welt .
Bei diesen Dimensionen sollte man denken, dass rechtlich bereits alles geklärt sei. Aber ein Kreditkartengesetz gibt es in Deutschland nicht. Die Vertragsbeziehungen müssen zwischen den Vertragspartnern privatautonom ausgehandelt werden. Zumindest solange, bis ein Gericht die Privatautonomie stoppt. Erst kürzlich wieder hat der Bundesgerichtshof in die Vertragsbeziehungen zwischen Kartengesellschaft und Vertragsunternehmen eingegriffen. Das Thema hat mithin an Aktualität nicht verloren.
Ziel dieser Arbeit ist es, die praxisrelevanten zivilrechtlichen Problembereiche in den Vertragsbeziehungen der Beteiligten des kreditkartengestützten Zahlungsverkehrs darzustellen, zu analysieren und wo nötig dazu Stellung zu nehmen. Dabei wird ein besonderer Schwerpunkt auf die Beziehung zwischen Kartensystem und Vertragsunternehmen gesetzt. Da hier im Besonderen die Probleme keineswegs geklärt sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motiv für die Themenwahl
- Aufbau der Arbeit
- Einführung und theoretische Grundlagen
- Geschichte der Kreditkarte
- Erscheinungsformen der Kreditkarte
- Kundenkarte
- Universalkreditkarte
- Drei-Parteien-System
- Mehr-Parteien-System
- Ausgestaltungsformen von Kreditkarten
- Zahlungsfälligkeit
- Debit cards
- Charge cards
- Credit cards
- Prepaid cards
- Aussehen und Funktionen
- Sonderformen
- Rechtsnatur der Kreditkarte
- Die Rechtsverhältnisse
- Das Valutaverhältnis
- Rechtliche Grundlagen des Valutaverhältnisses
- Kontrahierungszwang
- Leistung eines Dritten
- Das Vollzugsverhältnis
- Grundlagen des Vollzugsverhältnisses
- Rechtliche Grundlagen des Akzeptanzvertrages
- Historischer Kern und heutige Relevanz
- Drei Ausgestaltungsformen
- Abstraktes Schuldversprechen
- Forderungskauf
- Garantie
- Meinungsstand
- Meinungsstand in der Literatur
- Meinungsstand in der Rechtsprechung
- Beurteilung des Streites
- Analyse
- Abstraktes Schuldversprechen
- Forderungskauf
- Garantie
- Stellungnahme
- AGB-rechtliche Bewertung und praktische Konsequenz
- Das Deckungsverhältnis
- Rechtliche Grundlagen des Deckungsverhältnisses
- Aufwendungsersatz und Saldoanerkenntnis
- Rechtsnatur der Erklärung
- Widerruf
- Anweisung
- Weisung
- Stellungnahme
- Missbrauch und Haftung
- Missbrauch der Kreditkarte bei Abhandenkommen
- Andere Missbrauchsfälle
- Rechtliche Grundlagen des Valutaverhältnisses, Kontrahierungszwang und Leistung eines Dritten
- Rechtliche Grundlagen des Vollzugsverhältnisses, Akzeptanzvertrag, Abstraktes Schuldversprechen, Forderungskauf, Garantie
- Rechtliche Grundlagen des Deckungsverhältnisses, Aufwendungsersatz, Saldoanerkenntnis, Widerruf, Missbrauch und Haftung
- Analyse verschiedener Ausgestaltungsformen der Kreditkarte
- AGB-rechtliche Bewertung und praktische Konsequenzen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen im Kreditkartengeschäft. Ziel ist es, die praxisrelevanten Problembereiche in den Vordergrund zu stellen und eine umfassende Übersicht über die Rechtsverhältnisse im Kreditkartenbereich zu liefern.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert eine Begründung für die Themenwahl und beschreibt den Aufbau der Arbeit. Anschließend werden die theoretischen Grundlagen des Kreditkartengeschäfts erläutert. Hier werden die Geschichte der Kreditkarte, die verschiedenen Erscheinungsformen und Ausgestaltungsformen sowie die Rechtsnatur der Kreditkarte behandelt.
Das dritte Kapitel analysiert die Rechtsverhältnisse im Kreditkartengeschäft. Im Mittelpunkt stehen das Valutaverhältnis, das Vollzugsverhältnis und das Deckungsverhältnis. Dabei werden die rechtlichen Grundlagen, die verschiedenen Streitpunkte und die aktuellen Rechtsprechungen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Kreditkartengeschäft, Rechtsverhältnisse, Valutaverhältnis, Vollzugsverhältnis, Deckungsverhältnis, Akzeptanzvertrag, Abstraktes Schuldversprechen, Forderungskauf, Garantie, AGB-rechtliche Bewertung, Missbrauch, Haftung.
- Quote paper
- Diplom Jurist, Diplom Betriebswirt (FH) Markus Schwudke (Author), 2004, Rechtsverhältnisse im Kreditkartengeschäft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77592