Rechtliche Rahmenbedingungen zur Risikoberichterstattung: Rechtliche Rahmenbedingungen, Informationen der Rechnungslegung um eine risikospezifische Komponente zu ergänzen, setzte die Einführung des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG). Durch das KonTraG ergänzte der Gesetzgeber die Anforderungen an den Lagebericht, indem er §§ 289 Abs.1 HGB, 315 Abs.1 HGB um den Teilsatz ergänzte: „ferner ist im (Konzern-) Lagebericht die voraussichtliche Entwicklung mit ihren wesent-lichen Chancen und Risiken zu beurteilen und zu erläutern“. Auch Versicherun-gen sind zur Aufstellung eines Lageberichtes, und folglich zur Erstellung einer Risikoberichterstattung verpflichtet . Aufgabe des Lageberichtes ist die Komp-rimierung der im Jahresabschluss enthaltenen Informationen zur Finanz-, Vermögens- und Ertragslage sowie dessen zeitliche und sachliche Ergänzung. Der herausragende Zweck eines Lageberichtes ist demnach die Informationsfunktion. Die Risikoberichterstattung dient der Ergänzung des Lageberichts. Ziel der Risikoberichterstattung ist es, den Adressaten des Jahresabschlusses einen möglichst zutreffenden Eindruck der wirtschaftlichen Lage zu vermitteln . Dem-nach kann es nicht ausreichend sein, Risiken lediglich zu erwähnen. Risiken müssen erläutert, deren Eintrittswahrscheinlichkeiten und Konsequenzen dargestellt sowie (möglichst) quantifiziert werden. In geltendem Recht fand sich bislang keine Konkretisierung, was unter „Risiken künftiger Entwicklung“ zu verstehen ist. Daraufhin verabschiedete der Deutsche Standardisierungsrat für Rechnungslegung (DSR) zur Risikoberichterstattung den Deutschen Rechnungslegungsstandard (DRS). Aus ihm folgen Vorgaben zur Erstellung von Risikoberichten für Unternehmen und Geschäftsjahre ab dem 31.12.2000. Für Banken und Versicherungen wurden diese (allgemeinen) Richtlinien durch die branchenspezifischen Standards DRS 5-10 und DRS 5-20 erweitert. Asymmetrische Informationen und Gefahr des Marktversagens: Ist ein Marktteilnehmer besser informiert als der entsprechende Akteur der Marktgegenseite, spricht man von asymmetrischer Informationsverteilung. Ungleiche Informationsverteilung kann zum Marktversagen führen...
Inhaltsverzeichnis
- Notwendigkeit einer Risikoberichterstattung
- Rechtliche Rahmenbedingungen zur Risikoberichterstattung
- Asymmetrische Informationen und Gefahr des Marktversagens
- Empirische Untersuchungen zur Risikoberichterstattung
- Untersuchung des Aufsatzes von Kraft und Nolte
- Problemstellung und Vorgehensweise
- Stichprobe der Untersuchung
- Bewertungsschema
- Untersuchungsergebnisse
- Formale Anforderungen
- Inhaltliche Anforderungen
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Kritische Betrachtung des Aufsatzes von Kraft und Nolte
- Fortführung der Untersuchung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Risikoberichterstattung von Versicherungsunternehmen. Der Fokus liegt auf der Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen, der asymmetrischen Informationsverteilung und deren Auswirkungen auf den Markt, sowie auf der empirischen Untersuchung von Risikoberichten im Kontext des Aufsatzes von Kraft und Nolte.
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Risikoberichterstattung
- Asymmetrische Informationsverteilung und deren Auswirkungen auf den Versicherungsmarkt
- Empirische Untersuchung der Qualität von Risikoberichten
- Kritische Analyse des Aufsatzes von Kraft und Nolte
- Möglichkeiten zur Verbesserung der Risikoberichterstattung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Notwendigkeit einer Risikoberichterstattung und erläutert die rechtlichen Rahmenbedingungen, die durch das KonTraG und den DRS geschaffen wurden. Es beleuchtet die Bedeutung der Risikoberichterstattung als Instrument zur Steigerung der Transparenz und zur Reduzierung von Informationsasymmetrien.
Kapitel Zwei beschäftigt sich mit dem Problem der asymmetrischen Informationen und der Gefahr des Marktversagens. Es zeigt auf, wie ungleiche Informationsverteilung zu adverser Selektion führen kann und welche Auswirkungen dies auf die Qualität von Versicherungsprodukten hat.
Das dritte Kapitel präsentiert die empirische Untersuchung des Aufsatzes von Kraft und Nolte, die sich mit der Qualität von Risikoberichten befasst. Es untersucht die formale und inhaltliche Qualität der Berichte anhand einer Stichprobe von Versicherungsgesellschaften.
Schlüsselwörter
Risikoberichterstattung, Versicherungsunternehmen, rechtliche Rahmenbedingungen, KonTraG, DRS, asymmetrische Informationen, Marktversagen, adverse Selektion, empirische Untersuchung, Qualitätskriterien, Kraft und Nolte.
- Quote paper
- Marc Abrahamowicz (Author), 2007, Risikoberichterstattung von Versicherungsunternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77673