Er stichelte und spöttelte, er kritisierte und ironisierte – bissig, schnoddrig, sarkastisch, zynisch, frech -, er zog Autoritäten durch den Kakao, er lästerte über Heroen der Kultur und der Gesellschaft, der Politik und des Wirtschaftslebens, er karikierte Wichtigtuer des Medienbetriebs und nahm sich selbst schelmisch auf den Arm: Heinz Dieckmann, Autor, Redakteur und Filmemacher (*18.5.1921 - +2.2.2002). Vor allem war er ein Vorkämpfer des modernen deutschen Medienromans. Sein Hauptwerk ist die "Narrenschaukel". Anders als andere konnte er eigene Fernseh-Erfahrungen als Kameramann und Filmemacher aus den Pionierzeiten des saarländischen Fernsehens und des ZDF umsetzen. Über mehr als zwei Jahrzehnte waren Filme seine Berufs- und Lebensinhalt. Dieckmann hat mehr als zehn Bücher geschrieben, vor allem aber hat er über 100 Filme gedreht. Wichtige waren darunter, viel diskutierte. So löste sein Fernsehfilm „Hitler und die Kunst“ heftige Zuschauerreaktionen aus, weil darin - lange vor Götz Aly - von einer Mitwisserschaft der Deutschen die Rede war und viele Zuschauer die Mitwisserrolle (und damit ihre Schuld) nicht akzeptieren wollten. Doch hat er sich auch von üblen Attacken nicht beeindrucken lassen.
Zahlreiche Prominente hat er gefilmt, interviewt, portraitiert: Künstler, Literaten, Politiker. Mit wenigen war er gut Freund, darunter der bedeutende Maler Willy Varlin , der Schriftsteller Gustav Regler und Claire Goll , andere galten ihm als gute Bekannte: Nelly Sachs, Ludwig Harig und Frans Masereel.
Armin König hatte Gelegenheit, im Archiv zu arbeiten, den Nachlass zu sichten und mit der Witwe des Autors in Wiesbaden zu sprechen.
König ist hauptamtlicher Bürgermeister. Er hat Germanistik und Sport studiert und war Redakteur. Sein Essay soll dazu beitragen, den Filmemacher Heinz Dieckmann als Autor neu zu entdecken.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Heinz Dieckmann: Entdeckung eines vergessenen Filmemachers, Medienkritikers und Satirikers
- Augenmensch und Globetrotter - Ausschnitte aus einem bewegten Leben nebst kurzer Beschreibung des Staats- und Heimatsenders Saarbrücken
- Heinz Dieckmann – Protagonist des deutschen Medienromans
- Anmerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit widmet sich dem saarländischen Autor und Filmemacher Heinz Dieckmann, dessen Werk trotz seiner Bedeutung in der deutschen Medienlandschaft weitgehend vergessen ist. Sie verfolgt das Ziel, Dieckmann als einflussreichen Pionier des modernen deutschen Medienromans zu etablieren und seine vielschichtigen Facetten als Filmemacher, Medienkritiker und Satiriker zu beleuchten.
- Dieckmanns Rolle als Wegbereiter des modernen deutschen Medienromans
- Seine satirische Kritik an gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen
- Die Bedeutung seiner Fernsehfilme für die Entwicklung des deutschen Fernsehens
- Dieckmanns literarisches Werk im Kontext der saarländischen Kulturlandschaft
- Die Auseinandersetzung mit Dieckmanns Werk im Vergleich zu anderen bedeutenden Medienromanen
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort
Das Vorwort stellt Heinz Dieckmann als einen vielseitigen Künstler vor, der als Autor, Redakteur und Filmemacher sowohl satirische Kritik als auch die Entwicklung des modernen deutschen Medienromans prägte. Dieckmanns Werk „Narrenschaukel“ wird als zentrales Werk seiner filmischen und literarischen Arbeit hervorgehoben.
Heinz Dieckmann: Entdeckung eines vergessenen Filmemachers, Medienkritikers und Satirikers
Dieses Kapitel bietet eine detaillierte Einführung in Dieckmanns Leben und Werk. Sein scharfer Witz, seine satirischen Angriffe auf gesellschaftliche und politische Autoritäten sowie seine Rolle als Pionier des modernen deutschen Medienromans werden beleuchtet.
Augenmensch und Globetrotter - Ausschnitte aus einem bewegten Leben nebst kurzer Beschreibung des Staats- und Heimatsenders Saarbrücken
Dieses Kapitel beleuchtet Dieckmanns Lebensweg und seine Erfahrungen als Filmemacher im Kontext des saarländischen Fernsehens und des ZDF. Es beleuchtet seine frühen Karriereschritte und die Entwicklung des Fernsehens im Saarland.
Heinz Dieckmann – Protagonist des deutschen Medienromans
Dieses Kapitel fokussiert auf Dieckmanns Werk als Medienroman-Autor und analysiert seine filmischen und literarischen Arbeiten im Kontext der medialen Entwicklung. Dieckmanns filmische und literarische Werke werden im Kontext der Entwicklung des deutschen Medienromans diskutiert.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Werk des saarländischen Filmemachers und Autors Heinz Dieckmann, der als einer der wichtigsten Vertreter des modernen deutschen Medienromans gilt. Sie beleuchtet seine satirische Kritik an gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen, seine Rolle als Wegbereiter des Fernsehfilms und seine Verbindung zur saarländischen Kulturlandschaft. Im Zentrum stehen Themen wie Medienkritik, Satire, Fernsehgeschichte, Medienroman, saarländische Kultur und Dieckmanns filmisches und literarisches Werk im Kontext des deutschen Fernsehens.
- Citation du texte
- Armin König (Auteur), 2007, Fernsehhelden auf der Narrenschaukel - Materialien zum saarländischen Autor und Filmemacher Heinz Dieckmann, dem Protagonisten des modernen Medienromans, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77732