In dieser Arbeit werde ich mich mit dem Roman En breve cárcel der argentinischen Autorin Sylvia Molloy beschäftigen und insbesondere eingehen auf die Beziehung zwischen Körper, Text und Identität. Der Körper als kulturelle und kulturtheoretische Kategorie spielt eine entscheidende Rolle in diesem Roman, da er Raum bietet für eine Introspektion und Selbsterfahrung. In ihm vollziehen sich komplexe Reflexionen über das Selbst, er ist Schauplatz der emotionalen Auseinandersetzung und Bewältigung der Vergangenheit. Er bildet ein von der Außenwelt abgeschirmtes Terrain, auf dem sich das Selbst ungestört zurückziehen, bewegen und entfalten kann. Die eigene Geschichte und Identität werden
(re-)konstruiert und reflektiert. Dieser Prozess geschieht durch den Vorgang des Schreibens, der quasi Körper und Text untrennbar miteinander verbindet. „ Schreiben wird zum Körper und Körper zum Schreiben, Körper ist Schreiben, Handeln, Darstellen und umgekehrt“
(de Toro ). Durch das Schreiben (re-)konstruiert und manifestiert sich das Selbst, der Körper wiederum produziert die Schrift und den Text.
Der Körper als Medium zur Kommunikation zwischen Ich und Gesellschaft soll hier vor allem im Hinblick auf die Identitätsbildung untersucht werden: wie wird Identität geschaffen und wo, wer ist daran beteiligt und was hat der z.B. der Körper damit zu tun? Diese Fragen sollen am Beispiel des Texts En breve cárcel behandelt werden, dabei sind es besonders die subtilen Verbindungen zwischen dem Ich, dem Körper, der Stimme und der Gesellschaft, die hier interessieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Der Körper als Rückzugsort der Seele und kulturelle Kategorie
- Der Identität einen neuen Raum schaffen: Das Verschmelzen von Körper, Schrift und Stimme
- Autobiographische Aspekte in En breve cárcel
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Roman En breve cárcel von Sylvia Molloy und analysiert die komplexe Beziehung zwischen Körper, Text und Identität. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle des Körpers als kulturelle Kategorie, die Raum für Introspektion und Selbsterfahrung bietet. Die Arbeit untersucht, wie der Körper in Molloy's Roman Schauplatz der emotionalen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist und wie er durch das Schreiben zum Medium der (Re-)Konstruktion von Geschichte und Identität wird.
- Der Körper als Raum der Selbstfindung und Reflexion
- Das Verschmelzen von Körper und Text im Schreibprozess
- Die Bedeutung der Stimme und der Sprache für die Identitätsbildung
- Die Rolle der Liebe, Gewalt und der Abwesenheit in der Entwicklung der Protagonistin
- Die Suche nach einer verlorenen Einheit und Ganzheit in der Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Roman En breve cárcel und die Forschungsfrage der Arbeit vor. Sie beleuchtet die zentrale Rolle des Körpers als kulturelle Kategorie und sein Bezug zu den Themen Introspektion, Selbsterfahrung und Identität. Außerdem wird die Verbindung zwischen Schreiben und Körper als Prozess der (Re-)Konstruktion von Geschichte und Identität hervorgehoben.
Hauptteil
Der Körper als Rückzugsort der Seele und kulturelle Kategorie
Dieser Abschnitt analysiert die Bedeutung des Körpers als Rückzugsort der Protagonistin Ella, in dem sie ihre Selbstfindung betreibt, sich reflektiert und ihre Vergangenheit verarbeitet. Der Raum des kleinen Apartments, in dem sie ihre Geschichte schreibt, ist geprägt von Erinnerungen, Emotionen und Träumen, die sie mit ihrer Vergangenheit und ihrer Suche nach Liebe verbinden. Der Körper wird als Ort des Rückzugs und der Introspektion betrachtet, in dem die Protagonistin sich mit sich selbst auseinandersetzt.
Der Identität einen neuen Raum schaffen: Das Verschmelzen von Körper, Schrift und Stimme
Dieser Abschnitt fokussiert auf das Verschmelzen von Körper und Text im Schreibprozess. Die Protagonistin schreibt ihre Geschichte und gestaltet dabei ihre Identität. Die Arbeit untersucht, wie Stimme, Sprache und Schrift in diesem Prozess eine wichtige Rolle spielen. Der Text wird als Spiegel der inneren Welt der Protagonistin betrachtet, der ihre Gedanken und Gefühle widerspiegelt.
Autobiographische Aspekte in En breve cárcel
Dieser Abschnitt befasst sich mit den autobiographischen Aspekten des Romans und bezieht sich auf Molloy's Forschung zur Autobiographie in der lateinamerikanischen Literatur. Der Fokus liegt darauf, wie die Autorin ihre eigenen Erfahrungen in die Geschichte der Protagonistin integriert und wie die Themen des Romans auf ihrer eigenen Lebensgeschichte aufbauen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Körper, Text, Identität, Introspektion, Selbsterfahrung, Schreiben, Sprache, Stimme, Autobiographie, Liebe, Gewalt, Abwesenheit, Gesellschaft und Marginalität. Der Roman En breve cárcel und das Werk Sylvia Molloy's stehen im Zentrum der Analyse. Die Arbeit greift auf postmoderne und postkoloniale Theorien zurück, um die komplexen Zusammenhänge zwischen Körper, Text und Identität zu erforschen.
- Arbeit zitieren
- Nathalie Solis Pérez (Autor:in), 2007, Das Verschmelzen von Körper und Text: Neue Aspekte des Schreibens in Sylvia Molloys "En breve cárcel", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77755