Der „Götz von Berlichingen“ ist eines der repräsentativen Stücke des Sturm und Drang. Goethe wagte mit diesem Stück die Einführung einer neuen Dichtungsart, die sich stärker an der offenen Dramenform in Anlehnung an Stücke von Shakespeare orientierte. Auch war es ein erster Versuch eines nationalen Historienstückes. Mit dem „Götz von Berlichingen“ lassen sich also vielerlei Neuerungen verknüpfen.
In dieser Arbeit, bei der es sich um die Verschriftlichung eines mündlichen Referates im Rahmen der Veranstaltung „Zigeunerbilder in der Literatur“ handelt, soll allerdings ein anderer Interpretationsansatz im Vordergrund stehen. Zunächst soll aber ein Abriss über die Entstehungsgeschichte des Werkes einen Überblick geben, um das Stück zeitlich einordnen zu können und die Bedeutung der Umarbeitungen deutlich zu machen. Im Anschluss wird ein knapper Abriss über die Handlung gegeben, um einen Überblick zu verschaffen. Auch die folgende Erläuterung des besonderen Aufbaus des Stückes dient eben diesem Zweck und soll zudem eine Einordnung des, vielfachen Änderungen unterzogenen, fünften Aktes in das Gesamtstück ermöglichen.
Der fünfte Akt des Stückes beinhaltet in der Fassung des „Urgötz“ die Zigeunerszene, die Goethe in der späteren Fassung starken Veränderungen unterzogen hat. Bei der Interpretation werden folgende Punkte berücksichtigt: Zunächst soll die besondere Sprachlichkeit, die Goethe der Gruppe der Zigeuner zuordnet, analysiert werden, dabei soll die Analyse des Szeneneinleitenden Zigeunergesangs zusätzliche Aufschlüsse geben. Besonderen Augenmerk möchte ich auch auf die Charakterisierung der Zigeuner legen und dabei zwischen der eigenen, also durch die Figuren der Zigeuner selbst gegebenen, und der von außen entwickelten Vorstellung unterscheiden. Die Darstellung des Lebens und dem Wesen der Zigeuner erscheint mir besonders wichtig, da auch im Seminar das Hauptaugenmerk auf der Darstellung von Zigeunern in verschiedenen literarischen Texten und der Entwicklung von Stereotypen lag.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vom „Urgötz“ zum Götz - Entstehungsgeschichte des Werkes
- Handlung
- Aufbau des Stücks
- Die Zigeuner in Goethes „Götz“
- Die Sprachlichkeit der Zigeuner
- Die Charakterisierung der Zigeuner
- Abschluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Zigeunern im Drama „Götz von Berlichingen“ von Johann Wolfgang von Goethe. Im Fokus der Analyse steht die Zigeunerszene im fünften Akt des Stückes, wobei die besondere Sprachlichkeit und Charakterisierung der Zigeunerfiguren im Vordergrund stehen.
- Die Darstellung von Zigeunern in der Literatur
- Die Entwicklung von Stereotypen
- Die Sprache und Charakterisierung der Zigeunerfiguren in Goethes "Götz"
- Goethes Beitrag zur literarischen Auseinandersetzung mit dem Zigeunerthema
- Die Bedeutung der Zigeunerszene im Kontext des Stücks
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über die Entstehungsgeschichte von Goethes "Götz von Berlichingen" und stellt die Bedeutung der Zigeunerszene im fünften Akt heraus. Die Kapitel „Vom „Urgötz“ zum Götz - Entstehungsgeschichte des Werkes“ und „Handlung“ liefern eine Zusammenfassung der Geschichte des Werkes und skizzieren die wichtigsten Ereignisse und Personen des Stückes. Der Aufbau des Stücks wird im gleichnamigen Kapitel erläutert, wobei die besondere Bedeutung des fünften Aktes für die Analyse der Zigeunerszene hervorgehoben wird.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Themen Zigeunerbilder in der Literatur, Stereotype, Sprachlichkeit, Charakterisierung, „Götz von Berlichingen“ von Johann Wolfgang von Goethe, Zigeunerszene, historische Dramen, Sturm und Drang.
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- Marie Burger (Author), 2005, Die Zigeunermotivik in Goethes 'Götz von Berlichingen', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77820