In der Zeit zwischen 1995 und 2000 entstand aufgrund des Wachstums im Internetsektor die so genannte Dot-Com-Blase. Während dieser Zeit kam es zu einer Vielzahl von Neugründungen internetbasierter Unternehmen, die häufig als „DotComs“ bezeichnet werden. Die anfangs hohen Umsätze dieser Unternehmen führten zu vermehrten Börsengängen. Aufgrund der Verbindung von stark steigenden Kursen, den Spekulationen der Kleinanleger und das in großem Rahmen verfügbare Venture Capital entstand ein üppiges Umfeld, in dem viele Unternehmen traditionelle Geschäftsmodelle aufgaben und sich stattdessen auf steigende Marktanteile konzentrierten. Diese konnten gesteigert werden, da die Unternehmen ihre Dienstleistungen zunächst kostenlos zur Verfügung stellten um bei den Kunden ein Markenbewusstsein zu erzeugen, und erst später dafür eine Gebühr verlangen wollten. Nur wenige Unternehmen waren mit dieser Strategie erfolgreich und der Großteil der „Dotcoms“ erzielte nur Verluste. Den Höhepunkt fand diese Entwicklung dann im Platzen der Dot-Com-Blase im Jahre 2000. Hierbei wird deutlich, dass die Gestaltung der Geschäftsmodelle ein zentraler Faktor bei der Bewältigung der Herausforderung des E-Business ist. Darüber hinaus zeichnen sich Unternehmen, die die Blase überlebt haben und weiterhin erfolgreich im e-Business tätig sind aus, neben der Gestaltung ihrer Geschäftsmodelle ganz besonders durch die Berücksichtigung bestimmter internetrelevanter Erfolgsfaktoren aus.
Ein Geschäftsmodell kann dabei als ein Prozessmodell verstanden werden, das eine Geschäftsstrategie im Internet umsetzt. Da die Literatur zu Electronic Commerce bei der Benutzung des Begriffs „Geschäftsmodell“ nicht einheitlich ist, soll an dieser Stelle für die weitergehende Arbeit eine Abgrenzung und Definition des Begriffs nach Timmers (2000) gegeben werden. Timmers (2000, S.32ff.) definiert ein Geschäftsmodell für elektronische Märkte als
„..an architecture for product, service and information flows, including a description of the various business actors and their roles; and a description of the potential benefits for the various business actors; and a description of the sources of revenue.”
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Internet: Geschäftsmodelle und Ertragsquellen
- 2.1 Die Veränderung der Geschäftsmodelle durch das Internet
- 2.2 Klassifizierung der Geschäftsmodelle im Internet
- 2.3 Ertragsquellen im Internet
- 3. Wichtige Erfolgsfaktoren im E-Business
- 3.1 Vision und Engagement des Top Managements
- 3.2 Strategische Partnerschaften
- 3.3 Branding
- 3.4 ePricing
- 3.5 Individualisierte Angebote
- 3.6 Prozessdesign im E-Business
- 3.7 1-to-1 Marketing
- 3.8 Community Building
- 3.9 Personalstrategie
- 3.10 Strategischer IT-Einsatz
- 4. Analyse der Geschäftsmodelle ausgewählter Unternehmen
- 4.1 Amazon.com
- 4.1.1 Das Produkt-, Dienstleistungs- und Strategiemodell
- 4.1.2 Das Akteurmodell „Kunde“, der IT-Einsatz, Branding und die Prozessgestaltung
- 4.1.3 Das Akteurmodell „Kooperationen“ und das Erlösmodell
- 4.2 AOL.com
- 4.2.1 Das Produkt-, Dienstleistungs- und Strategiemodell
- 4.2.2 Das Akteurmodell
- 4.2.3 Das Erlösmodell
- 4.3 Expedia.de
- 4.3.1 Das Produkt-, Dienstleistungs- und Strategiemodell
- 4.3.2 Das Akteurmodell
- 4.3.3 Das Erlösmodell
- 4.4 Google.com
- 4.4.1 Das Produkt-, Dienstleistungs- und Strategiemodell
- 4.4.2 Das Akteurmodell
- 4.4.3 Das Erlösmodell
- 4.5 MySpace.com
- 4.5.1 Das Produkt-, Dienstleistungs- und Strategiemodell
- 4.5.2 Das Akteurmodell
- 4.5.3 Das Erlösmodell
- 4.1 Amazon.com
- 5. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung und Bedeutung von Geschäftsmodellen im Kontext des E-Business. Sie analysiert die Veränderungen, die das Internet auf traditionelle Geschäftsmodelle ausübt und beleuchtet die spezifischen Herausforderungen und Erfolgsfaktoren des E-Business.
- Die Analyse von Geschäftsmodellkategorien und -ertragsquellen im Internet
- Die Identifizierung und Beschreibung wichtiger Erfolgsfaktoren im E-Business
- Die Untersuchung der Geschäftsmodelle ausgewählter Unternehmen aus verschiedenen Branchen
- Die Bewertung des Nutzens für Kunden und der Erlösquellen der untersuchten Unternehmen
- Die Analyse der Entwicklung des Internets hin zum „Web 2.0“ und der Bedeutung von sozialer Interaktion und Nutzerbeteiligung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik des E-Business ein und beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der Dot-Com-Blase. Es stellt dar, wie die Gestaltung von Geschäftsmodellen eine zentrale Herausforderung im E-Business darstellt und definiert den Begriff „Geschäftsmodell“ im Kontext von elektronischen Märkten.
Kapitel 2 widmet sich der Analyse der Veränderungen von Geschäftsmodellen durch das Internet. Es werden Kategorien von internetbasierten Geschäftsmodellen und Ertragsquellen vorgestellt und kategorisiert.
Kapitel 3 erarbeitet wichtige Erfolgsfaktoren für das E-Business, die von einem renommierten Beratungsunternehmen identifiziert wurden.
Kapitel 4 bietet eine detaillierte Analyse der Geschäftsmodelle ausgewählter Unternehmen (Amazon.com, Google.com, Expedia.de, AOL.com und MySpace.com). Es werden die Produkt-, Dienstleistungs- und Strategiemodelle, Akteurmodelle und Erlösmodelle der Unternehmen untersucht.
Schlüsselwörter
E-Business, Geschäftsmodell, Internet, Ertragsquellen, Erfolgsfaktoren, Dot-Com-Blase, Web 2.0, Social Media, Nutzerbeteiligung, Kundenutzen, Amazon.com, Google.com, Expedia.de, AOL.com, MySpace.com.
- Quote paper
- Michaela Bruckner (Author), F. Safie (Author), A. Rudes (Author), 2006, Geschäftsmodelle erfolgreicher internetbasierter Unternehmen der 2. Generation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78006