Wilhelm I. von Preußen schrieb als Deutscher Kaiser Geschichte. Mit seiner Person verbinden sich ebenso viele Geschichten wie Mythen. In der folgenden Untersuchung wird dabei nicht versucht, das gesamte Leben dieser für die deutsche Geschichte so bedeutsamen Persönlichkeit darzustellen. Der Fokus liegt auf der „vorbismarckschen Zeit“ und im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage, ob Wilhelm als „Kartätschenprinz“ und/oder als „liberaler Begründer der Neuen Ära“ anzusehen ist. Beide Zuschreibungen erfuhr er durch die öffentliche Meinung. Es soll untersucht werden, warum der Kronprinz in der Revolutionszeit 1848/49 als „Kartätschenprinz“ in das öffentliche Bewusstsein einging. Interessieren soll in der Folge auch der erstaunliche Wandel dieser Wahrnehmung Wilhelms in der Öffentlichkeit. Bei der Übernahme der Regentschaft von seinem Bruder wird er als Vertreter des Liberalismus und der Thornwechsel als Beginn einer „Neuen Ära“ gefeiert.
Dazu soll die Persönlichkeit des späteren Deutschen Kaisers genauer untersucht werden. Zunächst sind dafür Erziehung und die prägenden Ereignisse aus Kindheit und Jugend von Bedeutung. Auch auf die Folgezeit bis zu seiner Heirat soll eingegangen werden. Anschließend wird das Augenmerk auf die Periode als Kronprinz ab 1840 gerichtet, wobei besonders das Verhältnis zu seinem Bruder König Friedrich Wilhelm IV. und dessen Regierung im Mittelpunkt stehen wird. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Untersuchung der Rolle Wilhelms in der revolutionären Zeit um 1848. Ferner ist die Analyse der Koblenzer Zeit, die Phase nach 1848 bis zur Übernahme der Regentschaft für die Gesamtproblematik entscheidend.
Um letztendlich zu einem Urteil über den „Kartätschenprinzen“ oder Liberalen zu gelangen, gilt es in einem letzten Schritt den Zeitraum bis zum Heereskonflikt zu betrachten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wilhelm I. ,,Kartätschenprinz“ oder Liberaler?
- Thesen/Quellen/ Literatur
- Die Jugend des Prinzen Wilhelm
- Kindheit und Erziehung
- Erste Liebe und späte Heirat
- Politische Grundsätze
- Kronprinz Wilhelm-,,Kartätschenprinz“ von 1848?
- Wilhelm als Begründer der „,Neuen Ära“?
- Der Prinz von Preußen auf dem Abstellgleis
- Regent und König – Eine „Neue Ära“ der Widersprüche
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Untersuchung befasst sich mit der Person Wilhelm I. von Preußen und beleuchtet dessen Rolle in der „vorbismarckschen Zeit“. Sie analysiert die Frage, ob er als „Kartätschenprinz“ oder als „liberaler Begründer der Neuen Ära“ betrachtet werden kann. Hierbei wird besonders die öffentliche Wahrnehmung des Prinzen in der Zeit zwischen 1840 und 1862 in den Fokus genommen.
- Die Entwicklung des öffentlichen Bildes Wilhelms I. und die Gründe für die unterschiedlichen Zuschreibungen
- Die prägenden Einflüsse der Kindheit und Jugend sowie die politischen Grundsätze Wilhelms
- Die Rolle Wilhelms in der Revolutionszeit von 1848/49 und dessen Verhältnis zu seinem Bruder König Friedrich Wilhelm IV.
- Die Koblenzer Zeit und die Rolle Wilhelms in der Phase nach 1848 bis zur Übernahme der Regentschaft
- Die politische Entwicklung Wilhelms bis zum Heereskonflikt
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die zentrale Frage der Untersuchung vor: Ist Wilhelm I. als „Kartätschenprinz“ oder als „liberaler Begründer der Neuen Ära“ zu sehen? Der Fokus liegt auf der Analyse der öffentlichen Wahrnehmung des Prinzen in der Zeit zwischen 1840 und 1862.
- Das Kapitel „Wilhelm I. - „Kartätschenprinz“ oder Liberaler?“ thematisiert die unterschiedlichen öffentlichen Zuschreibungen an Wilhelm I. Es wird argumentiert, dass diese Zuschreibungen nicht auf grundlegende Veränderungen seiner Persönlichkeit zurückzuführen sind, sondern auf die öffentliche Wahrnehmung seiner politischen Handlungen.
- Das Kapitel „Die Jugend des Prinzen Wilhelm“ beleuchtet die prägenden Einflüsse aus Kindheit und Jugend. Es zeigt, wie Wilhelm durch seine Erziehung zu einem typisch preußischen Militärs geprägt wurde und seine konservativen politischen Ansichten bereits in jungen Jahren entwickelte.
- Das Kapitel „Kronprinz Wilhelm-,,Kartätschenprinz“ von 1848?“ analysiert Wilhelms Rolle in der Revolutionszeit von 1848/49. Dabei wird untersucht, warum er als „Kartätschenprinz“ in das öffentliche Bewusstsein einging.
Schlüsselwörter
Die Untersuchung befasst sich mit den zentralen Themen der deutschen Geschichte im 19. Jahrhundert, insbesondere der Rolle des preußischen Königshauses. Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Wilhelm I., „Kartätschenprinz“, „liberaler Begründer der Neuen Ära“, Preußen, Revolution von 1848, Kronprinz, König, Regent, öffentliche Wahrnehmung, politische Ansichten, Konservatismus, Liberalismus, Erziehung, Jugend, Kindheit, Militär, Politik.
- Quote paper
- Berno Bahro (Author), 2002, Wilhelm I. - „Kartätschenprinz“ oder Liberaler?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78080