Die Lehrpersonen in Kafkas „Das Schloß“


Hausarbeit, 2006

18 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Schloß
2.1. Der Autor und das Werk
2.2. Inhaltsangabe
2.3. Einordnung der Textstellen in den Handlungsverlauf

3. Die Lehrpersonen
3.1. Die erste Begegnung
3.2. Das Stellenangebot
3.3. Der Schuldiener
3.4. Die Kündigung

4. Abschlussreflexion

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Im Seminar „Zur sozialen Wahrnehmung von Lehrkräften“ beschäftigten sich die Seminarteilnehmer damit, wie Lehrer als soziale Figuren in sozialen Situationen wahrgenommen werden. Es handelt sich um Versuche einer soziologischen Betrachtung von Lehrern. Die soziologische Betrachtung von Lehrern sollte anhand von Darstellungen in der Romanliteratur und im Film geschehen.

In meiner Hausarbeit werde ich mich mit der Lehrerperson aus Franz Kafkas Roman Das Schloß befassen.

Im zweiten Kapitel beschäftige ich mich mit dem Autor und dem Werk selbst. Anschließend wird der Roman zusammenfassend vorgestellt. Die Ausgabe des Buches aus dem Deutschen Taschenbuch Verlag von 2005, auf die sich meine Arbeit stützt, folgt originalgetreu der Erstausgabe von 1926.

Weiter werde ich die Szenen, in denen die Lehrpersonen auftreten, skizzenhaft in den Handlungsverlauf einordnen.

Es sind vier Textstellen, anhand derer ich die Charakterisierung der Lehrpersonen im dritten Kapitel durchführe. Hier folge ich den Fragestellungen aus dem Seminar, die wie folgt lauten:

Was für Charaktere haben die dargestellten Lehrer? Welche Handlungen werden von ihnen vollzogen? In welchen Interaktionsverhältnissen stehen sie mit anderen Personen? In welchen Umgebungen findet das Handeln statt? Welche Elemente der Lehrerrolle werden sichtbar?

2. Das Schloß

Im folgenden Kapitel beschäftige ich mich mit dem Inhalt des Romans, dem Autor und seinem Roman, sowie mit der Einordnung der Szenen in den Handlungsverlauf, in denen die Lehrpersonen dargestellt werden.

2.1 Der Autor und das Werk

Der Roman von Franz Kafka Das Schloß entstand 1922. 1925 publizierte Max Brod den Roman gegen Kafkas Testament, in dem er die Vernichtung aller seiner Fragment gebliebenen Werke anordnet. Der Roman erscheint 1926 im Kurt Wolf Verlag in München.

Durch die Unvollendetheit des Romans, in dem Kafka diesen zurück ließ, bleibt der Roman ohne Ende. Brod berichtet im Nachwort vom geplanten Schluss, den ihm Kafka verriet.

2.2 Inhaltsangabe

Spätabends kommt der Protagonist K. in ein verschneites Dorf, das unterhalb eines Schlosses liegt. In einem Wirtshaus findet er einen Platz zum Schlafen, doch seine Nachtruhe wird durch Bauern gestört. Sie klären K. darüber auf, dass er eine Aufenthaltsgenehmigung benötige. K. behauptet, er sei der Landvermesser, der vom Graf Westwest bestellt wurde. Ein Telefonanruf im Schloss durch den Kastellanssohn Schwarzer bestätigt die Bestellung eines Landvermessers.

Am nächsten Morgen macht sich K. auf den Weg zum Schloss, wo er jedoch nicht ankommt. Auf seinem Weg durch das Dorf versucht er mit Dorfbewohnern Kontakte zu knüpfen, doch man begegnet ihm distanziert und mit Misstrauen. Als er am Abend in das Brückenwirtshaus zurückkehrt empfangen ihn seine vom Schloss zugeteilten Gehilfen Jeremias und Artur. Durch den Schlossboten Barnabas erhält K. einen Brief von dem Schlossbeamten Klamm, in dem ihm die Aufnahme in die Schlossdienste bestätigt wird. K soll sich mit seinem unmittelbaren Vorgesetzten, dem Gemeindevorsteher, in Verbindung setzen. Da K. in die Dorfgemeinde aufgenommen werden möchte, schließt er sich Barnabas an, da er glaubt, dass dieser noch ins Schloss geht, wo K. sein Anliegen vortragen möchte. Barnabas dagegen geht mit K. zu seiner Familie, wo K. die Schwestern des Barnabas, Olga und Amalia, kennen lernt. Olga bringt ihn zum Herrenhof, einem anderen Wirtshaus, in dem die Schlossbeamten einkehren. Dort beobachtet K. Klamm durch ein Guckloch, doch er kann ihn nicht erreichen. K. lässt sich mit dem Schankmädchen Frieda, Klamms Geliebten, vor Klamms Türe ein.

Den folgenden Tag verbringen K. und Frieda in K.s Zimmer im Brückenwirtshaus. K. entschließt sich Frieda zu heiraten.

Am vierten Tag erfährt K. vom Gemeindevorsteher, dass im Dorf kein Landvermesser benötigt wird und seine Bestellung ein Irrtum der Behörden sei. Weiter erklärt er K. die undurchschaubaren amtlichen Vorgänge als ein von außen unangreifbares System, durch dessen Komplexität die Fehlerquote erhöht wird. Nachdem er ins Brückenwirtshaus zurückgekehrt ist, unterhält er sich mit Gardana, der Wirtin des Brückenwirtshauses und vermutlich Friedas Mutter, lange über Frieda, K.s Absichten und Klamm. Als K. in sein Zimmer kommt, unterbreitet ihm der Lehrer ein Angebot des Gemeindevorstehers, der K. bis zur Entscheidung über seine Angelegenheit die Stelle als Schuldiener anbietet.

In der Nacht kehrt K. erneut im Herrenhof ein und glaubt im Innenhof Klamms Kutsche vorzufinden. Er wartet vergebens auf das Erscheinen des Schlossbeamten. Während einer Unterredung mit Klamms Dorfsekretär Momus, K. soll ihm helfen seine Akten zu vervollständigen, fährt Klamm mit der Kutsche weg. K. weigert sich die Fragen von Momus zu beantworten, zieht somit den Ärger der Herrenhof Wirtin und des Dorfsekretär auf sich und nach ihrer Meinung verpasst er somit einen Weg zu Klamm. Auf dem Rückweg ins Brückenwirtshaus trifft K. Barnabas, der ihm einen Brief von Klamm überreicht. In diesem lobt Klamm die Arbeiten von K. und den Gehilfen. Verwirrt bittet K. Klamm schriftlich um die Klärung der Angelegenheit. Doch ob sein Brief durch Barnabas überreicht wir, bleibt fraglich, da er seinen Dienst eher sporadisch ausführt und die Dienstwege der Behörden alles andere als gradlinig sind. K. bezieht mit Frieda und den Gehilfen eines der Schulzimmer.

Am fünften Morgen werden die vier von der Lehrerin schlafend vorgefunden. Das Schulzimmer ist nicht aufgeräumt und das Feuerholz wurde in der Nacht verbraucht. Dadurch verliert K. fast seine Anstellung als Schuldiener. Er weigert sich jedoch, die Kündigung des Lehrers anzunehmen. K. feuert die Gehilfen mit dem Grund, sie würden Frieda belästigen. Frieda und er streiten daraufhin, da Frieda K. verdächtigt, sie aufgrund ihrer Vergangenheit mit Klamm nur als Mittel zum Zweck, um an Klamm heranzukommen, zu gebrauchen. Sie möchte am liebsten auswandern, K. jedoch will bleiben und über Klamm ins Schloss gelangen. Seine Hoffnung liegt nun auf Barnabas. Am fünften Abend geht K. gegen Friedas Willen zu ihm. Doch bei ihm zu Hause trifft er nur seine Schwestern. Olga erzählt K. die traurige Geschichte ihrer Familie und warum sie im Dorf nicht mehr so hoch angesehen sind. Vor drei Jahren widersetzte sich Amalia der in einem züchtigen Brief enthaltenen Aufforderung eines Schlossbeamten. Daraufhin folgt die Sanktion des Dorfes gegen die ganze Familie: Die Kunden des väterlichen Schustergeschäft bleiben aus und Freunde distanzieren sich von der Familie. Der Vater wird aus der Feuerwehr ausgeschlossen. Völlig isoliert versucht die Familie durch Bittgänge des Vaters, auch in Form von Bestechung, die Schuld abzutragen. Die Familie verarmt und die Eltern erkranken. Olga versucht den Boten des Schlossbeamten zu finden, da ihre Schuld wohl nur in der Beleidigung des Boten liegt. Amalia warf ihm den zerfetzten Brief aus lauter Ärger an den Kopf. Dafür lässt sie sich im Herrenhof mit den Boten ein, um ihnen Informationen zu entlocken. Dieser Versuch misslingt, da der Bote und der Beamte nicht mehr aufzufinden sind. Olga verschafft Baranbas eine Anstellung als Bote, doch offiziell scheint diese Anstellung nicht zu sein. K. verlässt nach der Ausführung Olgas erst spät das Haus. Jeremias fängt in draußen ab und erzählt ihm, dass Frieda ihn aufgrund des Betrugs an ihr verlassen hat und wieder im Herrenhof arbeitet. Das Gespräch wird durch Barnabas unterbrochen, der K. berichtet, dass Erlanger, der erste Sekretär von Klamm im Herrenhof auf ihn wartet. Im Herrenhof trifft er Frieda und versucht sie vergeblich zurück zu gewinnen.

Hier bricht in der vorliegenden Ausgabe der Roman ab. Im Nachwort berichtet Max Brod von dem von Kafka geplanten Romanende: K. sollte am siebten Tag an körperlicher und seelischer Entkräftung sterben. Genau in diesem Moment erhält er aus dem Schloss einen Brief, worin ihm das Leben und Arbeiten im Dorf gestattet wird.

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Die Lehrpersonen in Kafkas „Das Schloß“
Hochschule
Bergische Universität Wuppertal
Veranstaltung
Zur sozialen Wahrnehmung von Lehrern
Note
2,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
18
Katalognummer
V78355
ISBN (eBook)
9783638829113
Dateigröße
522 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Lehrpersonen, Kafkas, Schloß“, Wahrnehmung, Lehrern
Arbeit zitieren
Katharina Plottke (Autor:in), 2006, Die Lehrpersonen in Kafkas „Das Schloß“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78355

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