Hollywood in Vietnam - Die Darstellung des Vietnamkriegs im Film unter dem politischen Einfluss des Pentagons


Dossier / Travail, 2005

37 Pages, Note: 1,0


Extrait


Gliederung

I. Vorwort

II. Das Sujet
1. Der Vietnamkrieg – ein historischer Abriss
2. Kriegsfront vs. Heimatfront
3. Folgen und Bedeutungen

III. Das Genre
1. Definition Kriegsfilm
2. Definition Anti-Kriegsfilm
3. Paradoxon

IV. Das Produkt - 3 Filme über den Vietnamkrieg
1. Apocalypse now
2. Rambo II
3. Good Morning Vietnam

V. Der Einfluss des Pentagons
1. Geschichte der Zusammenarbeit
2. Unterstützungsmöglichkeiten des Militärs
3. Kriterien
4. Beispiele geförderter und nicht geförderter Filme

VI. Resümee

VII. Quellen

VIII. Anhang

I. Vorwort

„Vietnam war wie ein Spielfilm, der sich verselbständigt hatte:

Die Kosten waren ins Astronomische gestiegen,

der Drehplan wurde nicht mehr eingehalten,

und auf dem Set gab es nur noch Streitereien.

Währenddessen war im Studio der erste „auteur“ gestorben,

der den Großteil des Drehbuchs im Kopf gehabt hatte,

der zweite hatte angewidert aufgegeben, und der dritte schwor,

dass er inzwischen alles auf Zelluloid gebannt habe.

In Wirklichkeit schlich er aber immer wieder zurück und drehte einige Extraszenen.“[1]

Die vorliegende Arbeit will die Zusammenhänge zwischen Filmen über den Vietnamkrieg und den Unterstützungsmöglichkeiten- und absichten des amerkanischen Militärs darstellen und anhand von drei ausgewählten Filmbeispielen verdeutlichen.

Zu Beginn der Arbeit wird der Vietnamkrieg in einem historischen Abriss kurz dargestellt und seine Besondersheit in der amerikanischen Kriegsgeschichte geklärt.

Im zweiten Kapitel folgt eine Definition der Filmgenres Kriegsfilm – Antikriegsfilm, die im dritten Kapitel anhand der Filme Apocalypse now, Rambo II – Der Auftrag und Good Morning Vietnam exemplarisch bearbeitet wird.

Das vierte Kapitel widmet sich dem Pentagon und dessen Einfluss auf die Entstehung von Kriegsfilmen im Allgemeinen und einigen Beispielen im Speziellen. Die Grundlage des Kapitels ist ein Referat im Seminar „Medien und politische Manipulation“ aus dem Sommersemester 2005 auf Basis von zwei Dokumentarfilmen (siehe Quellen, Sekundärmedien).

Im Anhang der Arbeit befindet sich eine Filmographie aller erwähnten Filme der Arbeit, die jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, sondern lediglich als Kurzzusammenfassung und Lesehilfe dienen soll.

II. Das Sujet

1. Der Vietnamkrieg – ein historischer Abriss

Die Geschichte des Vietnamkriegs oder zweiten Indochinakriegs zwischen dem Norden und dem Süden Vietnams beginnt bereits 1862 mit der französischen Kolonialisierung des Landes. Nach jahrhundertelanger Unterdrückung des vietnamesischen Volkes durch die Chinesen wollte nun Frankreich dem Land seine Herrschaft aufzwingen. Mit der Zusammenlegung der Protektorate Annam, Tonkin, Kabmodscha, Laos und der Kolonie Cochinchina zur „Förderation Indochina“ 1882 wurden aufständische Gruppen im Land geweckt, die sich gegen die Herrschaft aus Europa wehrten.

Nachdem die Franzosen sich Anfang des 20. Jahrhundertes aufgrund der wachsenden Widerstände aus dem Land zurückgezogen hatten, besetzten japanische Truppen von 1941 bis 1945 das Land. Die Besatzung endete mit der Rückkehr der Franzosen 1945 und dem Ausbruch des ersten Indochinakriegs von 1946 bis 1954. Nach der Niederlage Frankreichs wurde auf der Genfer Konferenz 1954 die Unabhängigkeit Vietnams, Kambodschas und Laos erklärt. Weiterhin wurde eine vorübergehende Teilung des Landes Vietnam in einen kommunistisch orientierten Norden und einen nicht-kommunistischen, westlich orientierten Süden vollzogen. Die Teilung sollte 1956 durch eine gemeinsame Wahl des Staatschefs wieder aufgehoben werden, kurz nach der Wahl annullierte Süd-Vietnam jedoch das Ergebnis und das Land blieb weiter geteilt.

Als Reaktion auf die Annullierung der Wahl bildete sich in Nord-Vietnam die Front National de Libération (FNL) als Opposition zur süd-vietnamesischen Regierung. Diese Gruppierung war kommunistisch geprägt und wurde später von den Amerikanern als „viet cong“, also „vietnamesischer Kommunist“, tituliert.

Nach der Gründung der Opposition unter der Duldung der nord-vietnamesischen Regierung bat Süd-Vietnam die USA um Unterstützung. Die Vereinigten Staaten, in der Sorge, Vietnam würde durch einen Sieg des Nordens über den Süden kommunistisch werden und andere Länder der Region würden daraufhin ebenfalls umstürzen (Domino-Theorie), griffen weiter in das Geschehen ein. Unter vier verschiedenen Präsidenten (und der Unterstützung von Australien und Süd-Korea) steigerten sie die militärische und wirtschaftliche Unterstützung des Landes im Laufe von zehn Jahren.

Der Norden des Landes, mittlerweile zur Demokratischen Republik Vietnam ausgerufen, wurde mit Waffen der UdSSR und der Volksrepublik China aufgerüstet. Zu Beginn des Kalten Kriegs zwischen den USA und der UdSSR stand Vietnam als offenes Kriegsfeld stellvertretend für die Konflikte der Großmächte.

Erst zehn Jahre nach den ersten amerikanischen Entsendungen brach der Krieg (ohne vorhergegangene Kriegserklärung) durch den Tonkin-Fall aus: Im August 1964 wurden zwei amerikanische U-Boote im Golf von Tonkin angegriffen. Der amerikanische Kongress entschied nun, aktiv in den Konflikt einzugreifen, da die USA (fälschlicherweise) davon ausgingen, die Angriffe seien von nord-vietnamesischen Truppen geleitet wurden.

Nun wurde ein offener Krieg geführt, der in Süd-Vietnam in den Grenzgebieten von Kambodscha und Laos als Bodenkrieg und in Nordvietnam als Bombenkrieg in die Geschichte einging. Amerika sendete, trotz des wachsenden Zweifels der amerikanischen Öffentlichkeit, bis 1968 über 500.000 Soldaten nach Vietnam, stetig versichernd, dass der Krieg schon so gut wie gewonnen und der Feind geschlagen sei.

Die Zweifel der Öffentlichkeit stiegen nach der Tet-Offensive im Januar 1968 weiter beachtlich, als bei einem Überraschungsangriff von über 80.000 Vietcong mehrere Städte Süd-Vietnams zurückerobert und die amerikanische Botschaft in Saigon angegriffen wurden. Die US-Truppen konnten sich zwar schnell widersetzen und nach nur einem Monat alle besetzten Städte zurückerobern, trotzdem trugen die Vietcong den psychologischen Sieg davon: Die USA hatten den Gegner schon am Boden geglaubt und der amerikanischen Öffentlichkeit immer wieder versichert, dass Nord-Vietnam so gut wie besiegt sei, trotzdem hatten die nord-vietnamesischen Truppen erstaunliche, nicht erwartete Offensivkräfte freigesetzt. Hier zeigte sich deutlich, dass es für die Vereinigten Staaten unmöglich war, den Krieg zu gewinnen, da sie öffentliche Kriegsmoral durch die jahrelange Irreführung der Regierungen gesunken war und die Angst wuchs, dass sich China in den Krieg einmischte. Die einzige Möglichkeit, den Krieg zu gewinnen, bestand darin, eine Invasion nach Nord-Vietnam zu unternehmen – dies wagte die amerikanische Regierung jedoch nicht.

Nachdem sich viele Präsidenten am Vietnamkrieg versucht hatten, ohne sichtbare Erfolge oder Verbesserungen zu erreichen, präsentierte Richard Nixon zur Wahl 1968 einen geheimen Plan, den Vietnam-Konflikt zu lösen, denn Nixon wollte „den falschen Krieg am falschen Platz“ so schnell wie möglich beenden[2]. Der Plan beinhaltete, die südvietnamesische Armee peu à peu aufzubauen und somit langsam aus dem Kriegsgeschehen auszusteigen, kurz: das Land sich selbst zu überlassen[3].

Obwohl nach und nach amerikanische Soldaten abzogen, die Bombardements jedoch weiter fortgesetzt wurden, war zwei Jahre später immer noch keine Loslösung aus dem Konflikt erkennbar. 1970 beschloss Präsident Nixon den militärischen Überfall auf Kambodscha, um die dort befindlichen Rückzugsgebiete der FNL zu zerstören. Dieser erneute Eingriff in das Kriegsgeschehen löste in den USA heftige Protestwellen aus, in deren Rahmen es bei den „Kent State Shootings“ an der Universität von Kent/Ohio während eines mehrtägigen Protestmarsches der Studenten zu einem Übergriff der Nationalgarde kam und mehrere Demonstranten getötet wurden. Trotz der eskalierenden Lage in Amerika ordnete Nixon 1970 den Einmarsch nach Laos an, um weitere Vietcong-Truppen zu bekämpfen.

Erst 1973 endete die Offensive durch die Unterschreibung der Pariser Friedensverträge und löste einen Rückzug der amerikanischen Truppen aus. Trotz allem versprach Nixon der südvietnamesischen Regierung weiterhin Unterstützung, sollte erneute Gefahr durch den Norden drohen. Der Kongress lehnte ein weiteres militärisches Finanzierungspaket jedoch ab, und auch die Finanzierung der Wirtschaftshilfe wurde einige Jahre später wegen Veruntreuung der Gelder durch die süd-vietnamesische Regierung komplett eingestellt. 1975 verließen die letzten verbliebenen US-Truppen das Land, als der Norden nach Süd-Vietnam einfiel und das Land vollständig besetzte. 1976 wurden beide Länder zur Sozialistischen Republik Vietnam wiedervereinigt.

2. Kriegsfront vs. Heimatfront

[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Bereits zu Beginn der Interventionen Amerikas in Vietnam gab es vereinzelt kritische Stimmen im Land. Durch den einige Jahre zuvor gewonnenen 2. Weltkrieg war der Zuspruch der Öffentlichkeit jedoch ebenso wie das Vertrauen in die militärische Macht Amerikas größer und unterdrückte die zaghaften Proteste. Nach Eintritt in das Kriegsgeschehen veränderte sich im Laufe der Jahre jedoch die öffentliche Meinung. Die Bevölkerung durchblickte nach und nach die konsequente Irreführung der amerikanischen Regierungen und besonders durch die neuen Medien sank die Kriegsmoral beträchtlich. Der Krieg wurde der erste „Fernsehkrieg“ der Geschichte, da eine unzensierte Berichterstattung der Journalisten von der Front die Stärke und Grausamkeit des Krieges weltweit sichtbar machte. Besonders ab 1968, nach der Tet-Offensive, wuchs der Widerstand, da die gesamte Welt und besonders die Amerikaner im Fernsehen Kriegsschauplätze, verwundete und tote Soldaten und schwere Bombenangriffe mitverfolgen konnten. In dieser Zeit wurden die Berichte und Bilder der Journalisten auch zunehmend kritischer und der „embedded journalism“[4] zeigte seine unverfälschte und kritische Seite.

Nicht nur in Amerika, sondern auch weltweit wurde der Protest gegen das Agieren der amerikanischen Regierung lauter. Mit Studentenunruhen, Demonstrationen, Flower-Power, Woodstock und prominenten Kriegsdienstverweigerern wie Muhammad Ali versuchte die Weltbevölkerung der Regierung Einhalt zu gewähren. Besonders die zwei abgebildeten Fotografien von Eddie Adams und Nick Ut sind in dieser Zeit in das kollektive Bildgedächtnis der Welt eingegangen, da sie die hässliche Seite des Krieges ungeschönt zeigten und damit auch die USA kritisierten.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In Amerika versuchten immer mehr junge, wehrpflichtige Männer dem Einzug in die Armee zu entgehen, indem sie nach Kanada oder Schweden flüchteten, sich als wehruntauglich erklären ließen, studienbedingte Umstände vorschoben oder der Nationalgarde und den Friedenskorps beitraten.[5]

Trotz des sichtbaren Stagnierens der amerikanischen Interventionen wollte kein Präsident den kompletten Ausstieg aus dem Kriegsgeschehen anordnen, geschweigedenn eine Niederlage anerkennen. Unter dem stetigen Vorwand der Bedrohung durch die Domino-Theorie und der Angst, vor der Weltöffentlichkeit das Gesicht zu verlieren, verstrickten sich die USA immer weiter im Kriegsgeschehen.

Besonders hart wurde das Image der Regierung durch das Massaker von My Lai aus dem Jahre 1968 getroffen. Obwohl es erst anderthalb Jahre später, im Dezember 1969, vom Journalisten Seymour Hersh[6] im Life-Magazine ausführlich beschrieben wurde, löste es einen nachhaltigen, ideologischen Umschwung in Amerika aus. Das Dorf My Lai wurde wegen Kollaborations-Verdacht mit den nordvietnamesischen Truppen von der US-Armee überfallen und dabei alle Einwohner des Dorfes (400 bis 500 jeden Alters und Geschlechts), teilweise auch nach Folterung und Vergewaltigung, ermordet. Das Dorf wurde vollständig abgebrannt, kaum ein Soldat widersetzte sich dem Befehl. Amerika war entsetzt vom blutrünstigen, gewaltbereiten Eingreifen der Soldaten und verurteilte die in Vietnam befindlichen G.I.s zutiefst. Die Bevölkerung hatte bis dahin, auch nach berechtigtem Zweifel, gedacht, für eine gute und gerechte Sache zu kämpfen.

Die letztendliche Wende und damit der komplette Stimmungsumschwung in der Bevölkerung gegen den Vietnamkrieg wurde zu Beginn der 70er Jahre durch die so genannten Pentagon-Papiere ausgelöst. In diesen schilderte ein ehemaliger Mitarbeiter des Pentagons, Daniel Ellsberg, dass bis dato alle am Vietnamkrieg beteiligten Präsidenten der Vereinigten Staaten gewusst hatten, dass der Krieg ohne eine massive Steigerung des militärischen Engagements nicht zu gewinnen sei. Trotzdem habe keiner den entscheidenden Schritt gewagt, sich aus Vietnam zurückzuziehen repektive die Invasion in den Norden zu wagen.

Das Volk spaltete sich daraufhin in zwei Lager: Es gab weiterhin Stimmen, die den Krieg befürworteten und dies mit der Domino-Theorie und einem massiven Imageverlust der USA begründeten. Die große Masse stellte sich jedoch gegen den Krieg und begründete dies unter anderem mit folgenden Argumenten:

1. Der amerikanischen Regierung fehlen klare Zielsetzungen. Ohne die sei ein Krieg ohnehin nicht zu gewinnen.
2. Ein eigentlich politischer Konflikt (nämlich die Bekämpfung des Kommunismus) werde auf militärischer Ebene brutal und menschenverachtend ausgetragen.
3. Das Eingreifen in einen die USA nicht betreffenden Konflikt sei von Anfang an unmoralisch gewesen.
4. Der süd-vietnamesischen Regierung fehle jegliche politische Legitimität.
5. Es sei offensichtlich, dass ein Sieg nicht mehr zu erringen sei.
6. Der Krieg werde nur stellvertretend für einen anderen, viel grundlegenderen Konflikt geführt.

Bemerkenswert war hierbei, dass selbst Vietnam-Veteranen den Kriegsgegnern beitraten und in vielen Fällen damit unehrenvoll aus dem Militär entlassen wurden, also jeglichen Anspruch auf Rente und Versorgung ausschlugen. Neu war ebenfalls, dass heimkehrende Soldaten nicht wie bisher als Nationalhelden gefeiert, sondern oftmals sogar als Kriegsverbrecher bezeichnet wurden.

3. Folgen und Bedeutungen

Die Bilanz des Krieges lässt sich schwer ziehen, da besonders die vietnamesische Bevölkerung bis heute noch unter dem Einsatz der schweren Waffen leidet.

Faktisch gesehen haben über 58.000 amerikanische Soldaten und über 1,5 Millionen Vietnamesen in einem rund 11 Jahre andauernden Krieg ihr Leben gelassen. Doch die besonders grausamen Giftgaseinsätze der Amerikaner, darunter „Agent Orange“, ein Entlaubungsmittel (Herbizid) und krebserregendes Gift und „Agent Blue“, haben das Erbgut der Bevölkerung schwer beschädigt, sodass bis heute Menschen an den Spätfolgen sterben und kranke oder behinderte Kinder auf die Welt kommen. Auch die Umwelt hat unter dem Einsatz des Giftes gelitten, so sind noch heute große Teile des Landes unbewohnbar, verseucht und auch für die nächsten Jahrzehnte vollständig zerstört.

Nach dem Rückzug der Amerikaner und der Wiedervereinigung des Landes 1976 wurden viele Süd-Vietnamesen zur Flucht vor Gefangenenlagern und Umerziehungscamps gezwungen.

Doch auch in Amerika sind die Folgen bis heute sichtbar. Abgesehen von dem permanenten Leugnen einer Kriegsschuld der Politik kämpfen viele Amerikaner immer noch mit den Nachwirkungen des Krieges. Familien wurden zerrüttet, Veteranen aus der Gesellschaft verstoßen, Traumata[7] unbehandelt sich selbst überlassen. Besonders die heimkehrenden Soldaten fühlten sich von der Heimatfront verraten. Viele Veteranen und auch Politiker äußerten sogar, dass der Krieg besonders durch die fehlende Unterstützung aus Amerika verloren worden sei. Resigniert, zerstört, psychisch und körperlich verletzt, als „Kriegstreiber“ und „Verbrecher“ beschimpft, wählten viele Veteranen den Freitod oder das Exil in beinahe unbewohnten Flecken der Erde, gaben sich der Drogensucht hin und zogen sich in den meisten Fällen komplett von der Gesellschaft zurück.

Bis heute ist das „Trauma Vietnam“ ein großes, unliebsames Thema in Amerika und spaltet die Nation. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Vietnamkrieg eine solche Brisanz hat und immer wieder Erklärungsversuche stattfinden, die Geschehnisse von damals zu rekapitulieren und verständlich zu machen, bzw. einen sensiblen Umgang mit der Schuldfrage zu ermöglichen. So gibt es seit Mitte der 60er Jahre immer wieder Filme, die Vietnam als Schauplatz des Geschehens wählen und entweder eine kritische oder verherrlichende Sichtweise einnehmen.[8]

[...]


[1] Smith, Julian: Looking Away. Hollywood and Vietnam. New York, 1975. S. 103. in: Hölzl, Gerhard/Peipp, Matthias: Fahr zur Hölle, Charlie! Der Vietnamkrieg im amerikanischen Film. Wilhelm Heyne Verlag, München, 1991. S. 7.

[2] Schäfer, Horst / Schwarzer, Wolfgang: Von Che bis Z. Polit-Thriller im Kino. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main, 1991. S.175

[3] Dieser Grundstein der Nixon-Doktrin wurde auch „Vietnamisierung“ genannt.

[4] „embedded journalism“ = eingebetteter Journalismus, d.h. dass Journalisten, Fotografen und Kamerateams nicht nur aus dem Land, sondern direkt von der Front berichten. Weil sie den Soldaten und Truppen näher und enger verbunden sind, hoffte die amerikanische Regierung, auf eine patriotische und beschönigende Kriegsberichterstattung.

[5] Prominentester „draft dodger“ (Kriegsdienstverweigerer) dieser Zeit ist US-Präsident George W. Bush, der sich seinerzeit für die Nationalgarde verpflichtete und sich so dem Vietnamkrieg entzog. Im US-Präsidentschaftswahlkampf 2004 konnte der Herausforderer John Kerry mit seiner Teilnahme am Vietnamkrieg viele Stimmen sammeln.

[6] Seymour Hersh bekam für seine Reportage den Pulitzer-Preis.

[7] Man spricht bei diesem Trauma vom PVS, dem Post-Vietnam-Syndrom, das von den amerikanischen Psychologen in den häufigsten Fällen als Diagnose bei Heimkehrern gestellt wurde. Schnell wurde der Begriff jedoch nicht nur die Bezeichnung für die psychische Krankheit eines Einzelnen, sondern für die eines ganzen Volkes.

[8] Für den historischen Abriss wurden die Quellen http://de.wikipedia.org/wiki/Vietnamkrieg (03.01.2006, 16:25) und Dieter Nohlen und Franz Nuscheler, Handbuch der dritten Welt, Band 7: Südasien und Südostasien, Verlag J.H.W. Dietz, Bonn, 1994. S. 565 – 587, verwendet.

Fin de l'extrait de 37 pages

Résumé des informations

Titre
Hollywood in Vietnam - Die Darstellung des Vietnamkriegs im Film unter dem politischen Einfluss des Pentagons
Université
University of Hildesheim  (Institut für Sozialwissenschaften)
Cours
Medien und politische Manipulation
Note
1,0
Auteur
Année
2005
Pages
37
N° de catalogue
V78425
ISBN (ebook)
9783638837149
ISBN (Livre)
9783638837453
Taille d'un fichier
923 KB
Langue
allemand
Mots clés
Hollywood, Vietnam, Film, Medien, Manipulation, Good Morning Vietnam, Rambo II, Apocalypse Now, Vietnamkrieg, Kriegsfilm, Anti-Kriegsfilm, Pentagon, Vietnamkriegsfilm
Citation du texte
Lisa Bitzer (Auteur), 2005, Hollywood in Vietnam - Die Darstellung des Vietnamkriegs im Film unter dem politischen Einfluss des Pentagons, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78425

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