Markenpiraterie wird als die "wettbewerbswidrige Nachahmung von originären
Marken (Markenartikel), insbesondere von Warenzeichen."1 definiert.
"Eine Sonderform ist die Produktpiraterie, bei der sonderechtlich z.T. nicht
geschützte Produkte oder auch objektiv unikate Produkteigenschaften
nachgeahmt bzw. vervielfältigt werden. Marken- und Produktpiraterie verletzten
gewerbliche Schutzrechte"2.
Produktpiraterie lässt sich sowohl im engen als auch im weiteren Sinn verstehen.
Im engen Sinn versteht man darunter zum einen die Imitation von Ware,
welche unter einem gewerblichen Rechtschutz steht und auch danach behandelt
wird. Zum anderen fällt darunter eine Imitation, für die weder ein Patent-,
Gebrauchsmuster-, Warenzeichen-, Geschmacksmuster- oder Urheberschutz
besteht. Diese werden nach dem UWG behandelt. Unter Produktpiraterie im
weiteren Sinn fällt z.B. das Schmarotzen am Image einer Marke.3
Auch heute sehen sich Unternehmen einem wachsenden Anteil von Plagiaten
am Weltmarkt ausgesetzt. Als Plagiat bezeichnet man die 1:1 Kopie, d.h. dass
Marke und äußerliches Erscheinungsbild des Plagiats mit dem Original übereinstimmen.
Diese Variante kommt am häufigsten vor. Ebenso gibt es Plagiate,
bei denen entweder der Markennamen übernommen oder bei äußerlicher Produktgleichheit mit dem Original der Markennamen abgewandelt wurde. Die
dritte Möglichkeit eines Plagiats ist eine Hybridfälschung. Dabei handelt sich
um ein Produkt welches sich aus Marke und äußerlichem Erscheinungsbild
zweier unterschiedlicher Produkte zusammensetzt. Die wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit
von Herstellung und Vertrieb solcher Plagiate für den "Produktpiraten"
liegt auf der Hand. Aufgrund der heutigen technischen Möglichkeiten
können Produkte äußerlich täuschend echt, aber zu niedrigen Kosten gefälscht
werden. Außerdem fallen beim Fälscher keine Kosten für Marketing, Qualitätssicherung, Garantie, Service oder ähnlichem an. Diesen Kosten für ein minderwertiges Produkt stehen aber hohe Erlöse (für das vermeintliche Markenprodukt) gegenüber.6
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Markenpiraterie / Produktpiraterie
- Historie der Produktpiraterie
- Problemstellung
- Gang der Arbeit
- Rechtliche Grundlagen
- Nationale rechtliche Rahmenbedingungen
- Internationale Abkommen
- Supranationale Institutionen
- Strategien zum Schutz gegen Produktpiraterie
- Schutzrechtsmanagement
- Marketingpolitische Möglichkeiten
- Produktpolitik
- Preispolitik
- Distributionspolitik
- Kommunikationspolitik
- Sonstige Alternativen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit den Strategien zum Schutz gegen Produktpiraterie. Ziel ist es, die rechtlichen Grundlagen und marketingpolitischen Möglichkeiten zum Schutz vor Produktpiraterie aufzuzeigen.
- Definition und Abgrenzung von Markenpiraterie und Produktpiraterie
- Historische Entwicklung der Produktpiraterie
- Nationale und internationale rechtliche Rahmenbedingungen
- Marketingstrategien zur Bekämpfung von Produktpiraterie
- Analyse von Erfolgsfaktoren und Herausforderungen im Kampf gegen Produktpiraterie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Das erste Kapitel führt in das Thema Produktpiraterie ein, definiert den Begriff und betrachtet dessen historische Entwicklung. Die Problemstellung wird skizziert und der Aufbau der Arbeit vorgestellt.
Rechtliche Grundlagen
Kapitel 2 behandelt die rechtlichen Grundlagen des Schutzes gegen Produktpiraterie. Es werden nationale Gesetze, internationale Abkommen und supranationale Institutionen im Kontext des Schutzes gewerblicher Schutzrechte beleuchtet.
Strategien zum Schutz gegen Produktpiraterie
Kapitel 3 befasst sich mit Strategien zur Bekämpfung von Produktpiraterie. Es werden sowohl rechtliche Schutzmaßnahmen als auch marketingpolitische Möglichkeiten betrachtet, wie Produktpolitik, Preispolitik, Distributionspolitik und Kommunikationspolitik.
Schlüsselwörter
Produktpiraterie, Markenpiraterie, Schutzrechte, Rechtliche Rahmenbedingungen, Marketingstrategie, Produktpolitik, Preispolitik, Distributionspolitik, Kommunikationspolitik, Internationale Abkommen, Supranationale Institutionen.
- Citar trabajo
- Diplom-Betriebswirt (FH) Peter Schumann (Autor), 2006, Strategien zum Schutz gegen Produktpiraterie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78452