In dieser Hausarbeit beschäftige ich mich mit Anaphern in der Rektions- und Bindungstheorie nach Chomsky. Die Bindungstheorie ist eine syntaktische Teiltheorie der Transformationsgrammatik nach Noam Chomsky. Die Bindungstheorie regelt „die Beziehungen von Anaphern, Pronomina, Namen und Spuren zu ihren möglichen Antezedens-Elementen“ . Solch ein Antezedens–Element bindet eine NP, die mit ihm koreferent ist, wenn sie von dem Antezedens c-kommandiert wird. Für diese Bindungen gibt es bestimmte Beschränkungen, die als Filter dienen und die dafür sorgen, dass nur grammatische Strukturen diese Bedingungen erfüllen. Nach Chomsky gibt es drei verschiedene Arten von Nominalphrasen, bei denen es solche Bindungsbeschränkungen gibt. Zum einen sind das die Anaphern. Bei den Anaphern unterscheidet man nochmals zwischen zwei verschiedenen Typen. Erstens gibt es die Nominalphrasen, die man als Reflexiv- und Reziprokpronomen identifizieren kann. Diese beiden Arten von Nominalphrasen sind meist gebunden durch eine Nominalphrase, die sich ebenfalls in diesem Teilsatz befindet. Zweitens gibt es bei den Anaphern noch die so genannten leeren Anaphern. Dabei handelt es sich um Spuren von Nominalphrasen.
Ein weiterer Typ der Nominalphrase neben den Anaphern ist die Gruppe der Pronominale. Dabei handelt es sich um Personalpronomen. Die Interpretation solcher Personalpronomen kann anaphorisch oder deiktisch sein, d.h. ein Personalpronomen kann sich auf einen Referenzgegenstand beziehen, der sich entweder in dem gleichen Satz befindet oder auf einen Referenzgegenstand, der sich nicht in dem gleichen Satz befindet wie das Personalpronomen. Bei dem letzten Typ der Nominalphrasen handelt es sich um die so genannten R-Ausdrücke. Damit sind alle die NP´s gemeint, die nicht in den ersten beiden Typen auftauchen, wie zum Beispiel Eigennamen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Worte
- Koreferenz
- R-Ausdruck
- C-Kommando
- Bedingungen für Koreferenz zwischen Pronomina und R-Ausdrücken
- Das Prinzip der Bindung
- Anapher und Pronomen
- Reflexiv- und Reziprokpronomina
- Die Beziehung zwischen Anapher und Antezedens
- Der vollständige funktionale Komplex
- M-Kommando
- Die Rektion
- Die Rektionskategorie
- Die klassische Version der Bindungstheorie
- Die erweiterte Version der Bindungstheorie
- BT-Kompatibilität
- Leere Anaphern
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht Anaphern im Kontext der Rektions- und Bindungstheorie nach Chomsky. Ziel ist es, die Prinzipien der Bindungstheorie zu erläutern und die Beziehungen zwischen Anaphern, Pronomen und R-Ausdrücken zu analysieren. Dabei werden die Bedingungen für Koreferenz und die Rolle von Kommando-Beziehungen untersucht.
- Koreferenz und die Bedingungen ihrer Anwendung
- Unterschiede und Beziehungen zwischen Anaphern und Pronomen
- Die Konzepte des C-Kommandos und M-Kommandos
- Die klassische und erweiterte Version der Bindungstheorie
- Der Begriff des vollständigen funktionalen Komplexes
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitende Worte: Die Arbeit behandelt Anaphern in Chomskys Rektions- und Bindungstheorie, einem syntaktischen Teilbereich der Transformationsgrammatik. Sie fokussiert auf die Beziehungen zwischen Anaphern, Pronomen, Namen und Spuren zu ihren Antezedenzien und die Beschränkungen dieser Beziehungen. Die Arbeit stellt drei Nominalphrasentypen vor: Anaphern (Reflexiv-/Reziprokpronomen und leere Anaphern), Pronominale (Personalpronomen) und R-Ausdrücke (nicht-pronominal, z.B. Eigennamen). Es wird ein Überblick über die zentralen Konzepte gegeben, die im weiteren Verlauf detailliert behandelt werden.
Koreferenz: Dieses Kapitel führt den Begriff der Koreferenz ein – die Beziehung zwischen zwei Nominalphrasen, die sich auf dasselbe Objekt beziehen. Es werden Beispielsätze analysiert, um die Bedingungen für Koreferenz zu illustrieren und den Unterschied zwischen koreferenter und disjunkter Referenz zu verdeutlichen. Die Bedeutung des Kontextes für die Interpretation koreferenter Nominalphrasen wird hervorgehoben. Der Begriff des R-Ausdrucks als nicht-pronominaler Nominalphrase wird eingeführt, sowie die Konzepte des C-Kommandos und der Bedingungen für Koreferenz zwischen Pronomen und R-Ausdrücken.
Anapher und Pronomen: Hier werden Anaphern und Pronomen genauer untersucht. Es wird zwischen Reflexiv-/Reziprokpronomen und leeren Anaphern unterschieden. Die Beziehung zwischen Anapher und Antezedens wird erläutert, wobei betont wird, dass ein Antezedens auch ein ganzes Subjekt sein kann. Der Begriff des „vollständigen funktionalen Komplexes“ wird eingeführt um die komplexeren Beziehungen darzustellen. Die Grenzen des C-Kommandos werden diskutiert, was zur Einführung des M-Kommandos führt.
Die klassische und erweiterte Version der Bindungstheorie: Dieses Kapitel beschreibt die klassische Version der Bindungstheorie und ihre Grenzen. Durch Beispiele wird gezeigt, dass die klassische Version nicht alle Fälle abdeckt, was zur Einführung der erweiterten Version und dem Konzept der BT-Kompatibilität führt. Der Unterschied zwischen lexikalischen und leeren Anaphern wird kurz erwähnt.
Schlüsselwörter
Anapher, Bindungstheorie, Rektions- und Bindungstheorie, Koreferenz, Pronomen, R-Ausdruck, C-Kommando, M-Kommando, Reflexivpronomen, Reziprokpronomen, Leere Anaphern, vollständiger funktionaler Komplex, BT-Kompatibilität, Chomsky.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Anaphern in der Rektions- und Bindungstheorie
Was ist das Thema der Hausarbeit?
Die Hausarbeit behandelt Anaphern im Kontext der Rektions- und Bindungstheorie nach Chomsky. Sie analysiert die Beziehungen zwischen Anaphern, Pronomen und R-Ausdrücken, untersucht die Bedingungen für Koreferenz und die Rolle von Kommando-Beziehungen.
Welche Prinzipien der Bindungstheorie werden erläutert?
Die Arbeit erläutert die Prinzipien der Bindungstheorie, einschließlich der klassischen und erweiterten Version. Sie beschreibt die Konzepte des C-Kommandos und M-Kommandos und untersucht die Bedingungen für Koreferenz zwischen Pronomen und R-Ausdrücken.
Welche Arten von Nominalphrasen werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet zwischen drei Nominalphrasentypen: Anaphern (Reflexiv-/Reziprokpronomen und leere Anaphern), Pronominale (Personalpronomen) und R-Ausdrücke (nicht-pronominal, z.B. Eigennamen).
Was ist Koreferenz und wie wird sie in der Arbeit behandelt?
Koreferenz beschreibt die Beziehung zwischen zwei Nominalphrasen, die sich auf dasselbe Objekt beziehen. Die Arbeit analysiert Beispielsätze, um die Bedingungen für Koreferenz zu illustrieren und den Unterschied zwischen koreferenter und disjunkter Referenz zu verdeutlichen. Die Bedeutung des Kontextes für die Interpretation wird hervorgehoben.
Wie werden Anaphern und Pronomen unterschieden und in Beziehung gesetzt?
Die Arbeit untersucht die Unterschiede und Beziehungen zwischen Anaphern und Pronomen, einschließlich Reflexiv-/Reziprokpronomen und leeren Anaphern. Sie erläutert die Beziehung zwischen Anapher und Antezedens und führt den Begriff des „vollständigen funktionalen Komplexes“ ein.
Was sind C-Kommando und M-Kommando und welche Rolle spielen sie?
Die Arbeit erklärt die Konzepte des C-Kommandos und M-Kommandos und ihre Bedeutung für die Analyse von Koreferenzbeziehungen. Die Grenzen des C-Kommandos werden diskutiert, was zur Einführung des M-Kommandos führt.
Wie werden die klassische und erweiterte Version der Bindungstheorie verglichen?
Die Arbeit beschreibt die klassische Version der Bindungstheorie und ihre Grenzen. Sie zeigt anhand von Beispielen, warum die klassische Version nicht alle Fälle abdeckt und führt die erweiterte Version mit dem Konzept der BT-Kompatibilität ein.
Was sind leere Anaphern und wie werden sie behandelt?
Die Arbeit erwähnt den Unterschied zwischen lexikalischen und leeren Anaphern und behandelt diese im Kontext der erweiterten Bindungstheorie.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Hausarbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Anapher, Bindungstheorie, Rektions- und Bindungstheorie, Koreferenz, Pronomen, R-Ausdruck, C-Kommando, M-Kommando, Reflexivpronomen, Reziprokpronomen, Leere Anaphern, vollständiger funktionaler Komplex, BT-Kompatibilität, Chomsky.
- Citation du texte
- Tina Heesel (Auteur), 2003, Anaphern in der Rektions- und Bindungstheorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78491