In dieser Hausarbeit beschäftigen wir uns mit dem Thema Sprechakte. Wir stützen uns dabei auf die Begründer der Sprechakttheorie J. L. Austin (1962) und J. R. Searle (1969). Ein Ziel der Sprachphilosophie ist es, eine wahrheits-bestimmte Sprach- und Argumentationstheorie zu finden, mit deren Hilfe es möglich sein soll, den Wahrheitsgehalt von Aussagen zu überprüfen. Es geht darum, woher man weiss, dass das, was man sagt, wahr ist. Das Ziel dieser Hausarbeit ist es zu zeigen, was wir tun, wenn wir sprechen. Eine faktische Sprachbeschreibung und ihre Analyse ist nicht das Ziel dieser Hausarbeit.
Searle stellt die Hypothese auf, dass „eine Sprache sprechen bedeutet, Sprechakte auszuführen“ . Diese Akte sind durch gewisse Regeln bestimmt. Searle ist weiterhin der Ansicht, dass Kommunikation ohne Sprechakte nicht möglich ist. Dabei ist nicht das einzelne Wort oder gar der ganze Satz an sich ausschlaggebend, sondern das Hervorbringen dieses Wortes oder dieses Sat-zes im Vollzug des Sprechaktes (Vgl. Searle, S.30). Die Pragmatik des Spre-chens und Schreibens ist bei den Sprechakten demnach also offensichtlich ausschlaggebend. Ein Sprecher hat nach Searle immer die Möglichkeit genau das zu sagen, was er meint, vorausgesetzt er spricht die Sprache, in der er sich äußert, aufrichtig und in einem passenden Zusammenhang. Searle nennt die-ses Phänomen das „Prinzip der Ausdrückbarkeit“ . Wir gehen in dieser Hausar-beit sowohl auf die Benennung und Beschreibung der einzelnen Sprechakte ein, als auch auf eine Reihe hinreichender und notwendiger Regeln für den Vollzug der Sprechakte. Es ist dabei festzustellen, dass die Benennung und die Aufteilung der Sprechakte bei Searle und Austin teilweise variieren. Des Weite-ren stellen wir einen Zusammenhang her, inwieweit die Sprechakttheorie für die Wahrheitstheorie von Nutzen bzw. von Bedeutung ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sprechakte
- Was ist ein Sprechakt?
- Die Sprechakttheorie nach Searle
- Der Äußerungsakt
- Der propositionale Akt
- Der illokutive Akt
- Regeln zum Verständnis des illokutiven Akts
- Regeln für den Vollzug eines illokutiven Akts
- Beispiele zur Verdeutlichung der von Searle formulierten Bedingungen
- Der perlokutive Akt
- Grundkategorien illokutiver Akte nach Searle
- Die Sprechakttheorie nach Austin
- Performative und konstatierende Äußerungen
- Der lokutionäre Akt
- Der illokutive Akt
- Der perlokutive Akt
- Katalogisierung illokutiver Verben nach Austin
- Indirekte Sprechakte
- Bedeutung der Sprechakttheorie für die wahrheitsbestimmte Sprach- und Argumentationstheorie
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema Sprechakte und analysiert die Theorien von J. L. Austin und J. R. Searle. Das Hauptziel ist es, die Funktionsweise von Sprechakten zu beleuchten und zu zeigen, was wir beim Sprechen eigentlich tun. Die Arbeit untersucht dabei die verschiedenen Teilakte, die einen Sprechakt ausmachen, und stellt die Regeln für den Vollzug dieser Akte dar.
- Untersuchung der Definition und Struktur von Sprechakten
- Analyse der Sprechakttheorien von Austin und Searle
- Beschreibung der verschiedenen Teilakte (z.B. Äußerungsakt, illokutiver Akt)
- Relevanz der Sprechakttheorie für die Wahrheitstheorie
- Untersuchung der Funktion von Sprechakten in der Kommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und führt in die grundlegenden Konzepte der Sprechakttheorie ein. Sie beleuchtet die Bedeutung der Sprechakttheorie für die Sprachphilosophie und die Suche nach einer wahrheitsbestimmten Sprach- und Argumentationstheorie.
Das Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Definition und den Komponenten von Sprechakten. Es stellt die Theorien von Austin und Searle gegenüber und untersucht die einzelnen Teilakte, die einen Sprechakt ausmachen. Dabei werden die Unterschiede in der Analyse der Sprechakte durch Austin und Searle hervorgehoben. Der Abschnitt behandelt auch die Regeln für den Vollzug eines illokutiven Akts und gibt Beispiele zur Verdeutlichung der von Searle formulierten Bedingungen.
Kapitel 2.4 beleuchtet das Phänomen der indirekten Sprechakte, während Kapitel 2.5 die Relevanz der Sprechakttheorie für die Wahrheitstheorie von Sprach- und Argumentationstheorie untersucht.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Hausarbeit sind: Sprechakte, Sprechakttheorie, Austin, Searle, Äußerungsakt, propositionaler Akt, illokutiver Akt, perlokutiver Akt, performative Äußerungen, konstatierende Äußerungen, Sprachphilosophie, Wahrheitstheorie, Argumentationstheorie, Indirekte Sprechakte.
- Arbeit zitieren
- Tina Heesel (Autor:in), 2003, Sprechakte - was tun wir, wenn wir sprechen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78494