Wenn es um Kinderbetreuung geht, steht vorwiegend die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Vordergrund. Seltener wird danach gefragt, welche unmittelbaren und langfristigen Auswirkungen Kinderbetreuung im Kleinkindalter hat. Geht es den Kindern gut dabei? Profitieren sie unter Umständen davon?
Die Diskussion um Kinderbetreuung für unter 3-jährige wurde und wird oft sehr polemisch geführt, die einen sehen den einzig wahren Aufbewahrungsort für Kinder bei der Mutter, die anderen befürworten die Krippenerziehung.
Dabei kann es nicht darum gehen, Vor- und Nachteile einer Betreuungsform gegen die andere aufzurechnen: Die Art der Betreuung muss zum Kind und dessen Familie passen. Betreuung muss qualitativ hochwertig, vielseitig und den individuellen Bedürfnissen angepasst sein. Dies bedeutet auch, dass ein Kind nicht ausschließlich von der Mutter betreut werden muss. Kinder sollten nicht nur ein Recht Pflege, sondern auch ein Recht auf Bildung vom Tag ihrer Geburt an haben.
Wie wird dieser Bildungsauftrag derzeit in Deutschland erfüllt? Kann vorschulische Bildung eine nachhaltige Wirkung auf Bildungschancen und damit auf den weiteren Lebensweg der Kinder haben?
In der vorliegenden Untersuchung soll der Frage nachgegangen werden, ob und wie vorschulische Bildungseinrichtungen soziale Ungleichheiten und ihre nachteiligen Entwicklungsfolgen für Kinder abbauen können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die kindliche Entwicklung im Spannungsfeld von Elternhaus und Fremdbetreuung
- Die derzeitige Kinderbetreuungssituation in Deutschland
- Aktuelle theoretische Positionen zur Erklärung von Bildungsungleichheiten: Primäre und sekundäre Herkunftseffekte.
- Rational-Choice-Theorien
- Kann frühkindliche Förderung soziale Ungleichheiten beseitigen?
- Interviewleitfaden
- Quellenverzeichnis
- Anhang
- Interviews
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob und wie vorschulische Bildungseinrichtungen soziale Ungleichheiten und ihre negativen Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung abbauen können. Die Untersuchung analysiert, welche Erfahrungen Fachfrauen im Bereich der Kinderbetreuung gemacht haben und wie diese Erfahrungen mit theoretischen Modellen der Bildungsungleichheit in Verbindung stehen.
- Der Einfluss von vorschulischer Bildung auf die Entwicklung von Kindern
- Die Rolle von Kinderbetreuungseinrichtungen im Spannungsfeld von Elternhaus und Fremdbetreuung
- Die Auswirkungen von Kinderbetreuung auf die Entwicklung von sozialen Kompetenzen und Bildungserfolg
- Der Zusammenhang zwischen vorschulischer Bildung und der Reduzierung sozialer Ungleichheiten
- Die Bedeutung von qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Kinderbetreuung und die Frage nach deren Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern ein. Es wird die Problematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die unterschiedlichen Perspektiven auf die Bedeutung von Kinderbetreuung im Kleinkindalter beleuchtet. Die Untersuchung soll ergründen, ob vorschulische Bildungseinrichtungen einen Beitrag zur Reduzierung sozialer Ungleichheiten leisten können.
Das Kapitel „Die kindliche Entwicklung im Spannungsfeld von Elternhaus und Fremdbetreuung“ beleuchtet die komplexe Beziehung zwischen Elternhaus und Kinderbetreuungseinrichtungen. Es werden empirische Forschungsergebnisse vorgestellt, die die unterschiedlichen Wirkungen von Fremdbetreuung auf die Entwicklung von Kindern untersuchen. Im Mittelpunkt steht dabei die Arbeit von Alison Clarke-Stewart, die die Qualität von Kinderbetreuung in den USA und deren Auswirkungen auf Kinder untersucht hat.
Schlüsselwörter
Vorschulische Bildung, Kinderbetreuung, soziale Ungleichheit, Bildungsungleichheit, Fremdbetreuung, Elternhaus, Kinderkrippe, Kindergarten, Bildungserfolg, soziale Kompetenzen, Experteninterview, qualitative Inhaltsanalyse.
- Arbeit zitieren
- Tanja Schmidt (Autor:in), 2006, Vorschulische Bildungseinrichtungen - hilfreich, schädlich oder überflüssig?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78515