Die grosse Präsenz dargestellten Schaffens legt den Gedanken nahe, dass der Prozess der Entstehung grundlegend ist für diesen Roman. Thomas Mann reflektiert zeit seines Lebens sein eigenes Sein und Arbeiten, hält in seinem Tagebuch säuberlich seine Fortschritte und Beschwerlichkeiten beim Schreiben fest. Trotzdem ist die Intensität, wie dies hier im Doktor Faustus geschieht, herausragend. Thomas Mann schaltet in seinen Roman einen Erzähler ein, welcher sein eigenes Schreiben immer wieder thematisiert. Dieser Erzähler hat es sich zur Aufgabe gemacht, „das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn“ zu überliefern, dies in seiner Position als dessen Freund. Neben dessen Leben erzählt er auch viel von dessen Schaffen. Der Leser gewinnt Einblick in die Entstehung der Werke des genialen Künstlers. Zu dieser romanimmanenten Häufung von Darstellungen von Schaffensprozessen schreibt Thomas Mann einen Roman über seinen eigenen Schreibprozess am Doktor Faustus.
Ziel dieser Arbeit ist es, Thomas Manns Schreibprozess zu analysieren und ihn in der Folge den Schreib- und Schaffensprozessen Zeitbloms und Leverkühns gegenüber zu stellen. Finden sich dabei Parallelen und wenn ja, was sagen diese aus? Thomas Manns Schreibprozess wird hauptsächlich anhand des Teufelsgesprächs nachgezeichnet, welches in diesem Werk eine tragende Rolle einnimmt, da es alles enthält, was den Roman auszeichnet. Es wird deshalb weiter zu sehen sein, inwieweit es auch in Bezug auf Thomas Manns Schreiben aussagekräftig ist.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einführung.
- 1. Einleitung..
- Allgemeines
- Doktor Faustus – Ein Einblick
- Fragestellungen.
- Aufbau der Arbeit.
- Schreibprozessforschung.
- 2. Schreibprozessforschung.
- 2.1 Allgemeines
- 2.2 Psychologische Grundlagen.
- 2.3 Schreiben
- 2.4 Art des Schreibens
- II. Thomas Manns Schreibprozess.
- 1. Thomas Manns Schreiben - Die Grundlagen.
- 1.1 Allgemeines
- 1.2 Äussere Umstände
- 1.3 Inspirationsphase..
- 1.4 Aneignungsgeschäft.
- 1.5 Ausarbeitungsphase.
- 1.6.1 Der Begriff der Montage.
- 1.6.2 Funktion der Montage..
- 1.6.3 Problematik der Montage..
- 1.6.4 Fazit.......
- 1.7 Leitmotiv.
- 1.7.1 Der Begriff des Leitmotivs..
- 1.7.2 Funktion des Leitmotivs..
- 1.7.3 Beispiel eines Leitmotivs
- 1.8 Schreiben als Komposition der Wirklichkeit.
- 1.9 Schreiben als Selbstfindung.
- 1.10 Fazit
- 2. Die Entstehung des Teufelsgesprächs im Doktor Faustus........
- 2.1 Allgemeines
- 2.2 Arbeitsprozess..
- 2.3 Quellenarbeit..
- 2.3.1 Volksbuch
- 2.3.2 Adorno
- 2.3.3 Nietzsche.
- 2.3.4 Kierkegaard.
- 2.3.5 Goethe
- 2.3.6 Dostojewskijs Brüder Karamasow
- 2.3.7 Autobiographisches.
- 2.3.8 Eigenes Werk als Quelle.
- 2.3.9 Weitere Quellen
- 2.4 Zusammenführung der Quellen
- 2.5 Fazit
- III. Ästhetisierung des Schreibprozesses....
- 1. Schreiben im Roman......
- 1.1 Allgemeines
- 1.2 Serenus Zeitblom
- 1.2.1 Die Umstände.
- 1.2.2 Selbstkritik und Selbstverständnis..
- 1.2.3 Betonung der Authentizität
- 1.2.4 Legitimation der gewählten Erzählweise.
- 1.2.5 Montage
- 1.2.6 Funktion des Erzählers.
- 1.2.7 Fazit.
- 1.3 Leverkühns Komponieren......
- 1.3.1 Allgemeines
- 1.3.2 Appocalipsis cum figuris – Ein Schreibprozess.
- 1.3.3 Dr. Fausti Weheklag - Schaffen am Durchbruch
- 1.3.4 Musik und Sprache.
- 1.3.5 Weiterführung
- 1.4 Fazit
- 3IV. Das Teufelsgespräch – Eine Allegorie des Schreibprozesses ...
- 1. Allgemeines.........
- 2. Das Teufelsgespräch im Hinblick auf Thomas Manns Schreiben........
- 3. Thomas Manns Teufelspak.........
- 3.1 Allgemeines
- 3.2 Das Liebesverbot.
- 3.3 Die Kunst
- 4. Fazit..\li>
- V. Zusammenfassung..\li>
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Lizentiatsarbeit befasst sich mit dem Schreibprozess des Autors Thomas Mann, insbesondere anhand seines Romans "Doktor Faustus". Sie analysiert die einzelnen Phasen des Schreibens, von der Inspiration bis zur Ausarbeitung, und untersucht die spezifischen Techniken und Motive, die Mann in seinem Werk einsetzt. Dabei wird auch der Einfluss von verschiedenen literarischen und philosophischen Quellen auf Manns Schreibprozess beleuchtet.
- Die Analyse der verschiedenen Phasen des Schreibprozesses von Thomas Mann
- Die Untersuchung der Montage-Technik im Doktor Faustus
- Die Bedeutung des Leitmotivs im Werk von Thomas Mann
- Der Einfluss von verschiedenen Quellen auf die Entstehung des Teufelsgesprächs
- Die Ästhetisierung des Schreibprozesses im Roman Doktor Faustus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext des Romans Doktor Faustus und die Fragestellungen der Arbeit einführt. Im zweiten Kapitel wird die Schreibprozessforschung allgemein behandelt, während das dritte Kapitel den Fokus auf Thomas Manns Schreibprozess legt. Hier werden die verschiedenen Phasen des Schreibens, die verwendeten Techniken und die wichtigsten Einflussfaktoren analysiert. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Entstehung des Teufelsgesprächs im Doktor Faustus, wobei die verschiedenen Quellen und ihre Relevanz für den Schreibprozess von Mann hervorgehoben werden. Das fünfte Kapitel behandelt die Ästhetisierung des Schreibprozesses im Roman und stellt die Beziehung zwischen Schreiben und Kunst in den Vordergrund. Die Arbeit schliesst mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse und einer Diskussion der Relevanz der gewonnenen Ergebnisse.
Schlüsselwörter
Thomas Mann, Doktor Faustus, Schreibprozess, Montage, Leitmotiv, Quellenarbeit, Teufelsgespräch, Ästhetisierung, Kunst, Literatur, Philosophie.
- Quote paper
- Sandra Matteotti (Author), 2004, Eine Autobiographie des Schreibens - Thomas Manns Schreiben am und im "Doktor Faustus", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78658