Die Bewertung eines Unternehmens steht, unabhängig vom Zweck der Unternehmensbewertung, in engem Zusammenhang mit den Charakteristika der zugehörigen Branche. Für die Prognose und Planung der entscheidenden Parameter, welche das Ergebnis der Unternehmenswertberechnung bestimmen, sind branchenspezifische Anpassungen unabdingbar. Die Überschätzung von Marktpotential, Wachstum, oder Synergien kann im Einzelfall zu Fehlbewertungen mit gravierenden Folgen führen. Merkmale wie das Wettbewerbsumfeld, der Kapitaleinsatz, die Verteilung der Marktanteile oder die Kostenstrukturen können je nach betrachteter Branche sehr unterschiedlich sein. Auch Wachstumsperspektiven, die Abhängigkeit von gesamtwirtschaftlichen Konjunkturzyklen oder die technologische Entwicklung sind in verschiedenen Branchen ungleich ausgeprägt. In Wachstumsbranchen wirkt sich zudem die Berücksichtigung von Risiko und Flexibilität auf den Unternehmenswert aus. Im Rahmen dieser Untersuchung soll daher auf die Gesetzmäßigkeiten und Besonderheiten einer Auswahl von Branchen eingegangen und die notwendige Anpassung der für die Unternehmenswertberechnung anzuwendenden Bewertungsmethoden abgeleitet werden.
Im ersten Kapitel erfolgt eine Einleitung in die grundsätzliche Problemstellung. Kapitel zwei befasst sich mit den Besonderheiten der Unternehmensbewertung bei Banken, Handelsunternehmen sowie Pharmaunternehmen. Dabei werden zum einen die Besonderheiten der jeweiligen Industrie im Rahmen der Unternehmensbewertung analysiert und zum anderen notwendige Anpassungen abgeleitet. Des Weiteren wird die Eignung der klassischen Methoden der Unternehmensbewertung untersucht. Kapitel drei widmet sich der New Economy, wie z.B. den Branchen Biotechnologie und Internet. Dabei soll insb. auf die Charakteristika junger Wachstumsunternehmen sowie die Behandlung von Risiko und Flexibilität eingegangen werden. Es werden alternative Bewertungsverfahren vorgestellt, wie z.B. die Venture-Capital-Methodik und das erweiterte Net Present Value (NPV) Modell. Abschließend erfolgt eine Schlussbetrachtung. Das fünfte Kapitel besteht aus einer Fallstudie, im Rahmen derer die Bewertung eines Handelsunternehmens am Beispiel der Metro Group errechnet wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Gang der Untersuchung
- Unternehmensbewertung in verschiedenen Branchen
- Bewertung von Banken
- Bewertung des Passivgeschäfts
- Ergebnis aus Fristentransformation
- Bewertung des Aktivgeschäfts
- Berücksichtigung der Zinsstruktur
- Bewertung von Provisionsgeschäft und Eigenhandelsaktivitäten
- Berücksichtigung von Ausschüttungsbeschränkungen
- Bewertung von Handelsunternehmen
- Negatives Net Working Capital
- Verbindlichkeiten außerhalb der Bilanz
- Berücksichtigung der Immobilien
- Korrektur der Finanzmittel um saisonale Effekte
- Bewertung von Pharmaunternehmen
- Berücksichtigung von Patentrechten
- Bewertung der Forschungs- und Entwicklungs-Pipeline
- Fortführungswert
- Hersteller von Generika
- Unternehmensbewertung in der New Economy
- Bewertung von Biotechnologieunternehmen
- Das erweiterte Net Present Value Konzept
- Anwendbarkeit von Optionspreismodellen
- Bewertung von Internetunternehmen
- Ergänzung der klassischen Bewertungsmethoden
- Die Venture-Capital-Methode
- Schlussbetrachtung
- Fallstudie
- Auswahl von Bewertungsobjekt und -methodik
- DCF-Bewertung der Metro Group
- Wert des Eigenkapitals
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Berücksichtigung von Branchenspezifika bei der Unternehmensbewertung. Ziel ist es, die Besonderheiten der Bewertung in verschiedenen Branchen aufzuzeigen und anhand von Fallstudien zu verdeutlichen, wie diese Besonderheiten bei der Anwendung von Bewertungsmethoden berücksichtigt werden können.
- Bewertung von Unternehmen in verschiedenen Branchen
- Berücksichtigung branchenspezifischer Besonderheiten bei der Unternehmensbewertung
- Anwendung von Bewertungsmethoden auf verschiedene Branchen
- Einfluss von Branchenspezifika auf die Auswahl der Bewertungsmethoden
- Vergleich verschiedener Bewertungsmethoden in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Unternehmensbewertung ein und erläutert die Problemstellung sowie den Gang der Untersuchung. Kapitel 2 befasst sich mit der Bewertung von Unternehmen in verschiedenen Branchen. Es werden die Besonderheiten der Bewertung von Banken, Handelsunternehmen und Pharmaunternehmen vorgestellt und erläutert, wie diese Besonderheiten bei der Anwendung von Bewertungsmethoden berücksichtigt werden können. Kapitel 3 widmet sich der Unternehmensbewertung in der New Economy. Es werden die Bewertung von Biotechnologieunternehmen und Internetunternehmen beleuchtet und die Anwendung des erweiterten Net Present Value Konzepts sowie von Optionspreismodellen diskutiert.
Schlüsselwörter
Unternehmensbewertung, Branchenspezifika, Banken, Handelsunternehmen, Pharmaunternehmen, New Economy, Biotechnologieunternehmen, Internetunternehmen, Net Present Value Konzept, Optionspreismodelle.
- Citation du texte
- Hanno Pingsmann (Auteur), 2007, Die Berücksichtigung von Branchenspezifika bei der Unternehmensbewertung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78667