Als Regierungspartei von der ersten Stunde an hat die CDU die Nachkriegszeit des deutschen Staates entscheidend mitgestaltet. Mit dem für sie überraschenden Verlust der Macht an die SPD 1969 geriet die Partei in eine für sie völlig unbekannte Situation, auf die sie sich schnellstens einleben mußte, um eine adäquate politische Alternative darzustellen. Somit gestalteten sich die siebziger Jahre für die CDU zu einem Reformjahrzehnt, nachdem erste Reformversuche in den sechzigern eher halbherziger Natur waren. Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit den einzelnen Merkmalen, an denen sich der Reformprozeß beobachten läßt; dazu gehören zum einen die Entwicklung der Mitgliedsstruktur und besonders die Ausarbeitung der Programmarbeit, aber auch die Machtverteilungen der einzelnen Bestandteile Regierung, Fraktion und Partei, sowie die Einflüsse einzelner "starker" Politiker. Zudem ist dem besonderen Verhältnis mit der Schwesterpartei CSU ein Kapitel gewidmet, welches seit jeher ein wichtiger Bestandteil auch der CDU ist. Abschließend werden die Ergebnisse zusammengefaßt mit der Folge, daß der CDU letzten Endes die Rückkehr an die Macht gelang, und womit deutlich werden soll, daß die siebziger Jahre auch in konservativer Hinsicht als ein Zäsurjahrzehnt der bundesrepublikanischen Geschichte angesehen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Parteistruktur
- Partei vs. Fraktion
- Programmatik
- CDU vs. CSU
- Mitglieder
- Schlußwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Entwicklung der CDU von einer gutsherrenartig geführten Partei unter Konrad Adenauer hin zu einer modernen Volkspartei. Sie beleuchtet die Herausforderungen, die mit diesem Wandel einhergingen, und den Reformprozeß, der innerhalb der Partei ablief.
- Die Veränderung der Parteistruktur und der Einfluss der Parteiorgane
- Der Machtanspruch von Partei, Fraktion und Kanzleramt
- Die Entwicklung der Programmarbeit und die Rolle von intellektuellen Köpfen
- Der Konflikt mit der Schwesterpartei CSU
- Die Mitgliederentwicklung als Indikator für den Strukturwandel
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Bedeutung der CDU als eine der wichtigsten Parteien der Bundesrepublik Deutschland dar und skizziert ihren Wandel von einer traditionellen Partei zu einer modernen Volkspartei.
- Parteistruktur: Dieses Kapitel untersucht die strukturellen Besonderheiten der CDU im Vergleich zu anderen Parteien, die Entwicklung der Parteiorgane und den Einfluss des ausgeprägten Föderalismus auf die Parteiarbeit. Es beleuchtet auch den Machtkampf zwischen Partei, Fraktion und Kanzleramt unter Adenauer.
- Partei vs. Fraktion: Der Fokus dieses Kapitels liegt auf den Spannungen zwischen der CDU als Partei und ihrer Bundestagsfraktion. Die Arbeit untersucht den Einfluss von Adenauer auf die Fraktion und die Bedeutung der Parteidisziplin in der frühen Phase der CDU.
- Programmatik: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung der Programmarbeit der CDU. Es beleuchtet die Emanzipation der Partei, die Rolle von intellektuellen Köpfen und die Bedeutung der Installation des Generalsekretärs als Gegengewicht zum Parteivorsitzenden.
- CDU vs. CSU: Dieses Kapitel beleuchtet den Konflikt zwischen der CDU und der CSU, der zum Kreuther Trennungsbeschluß und der Kanzlerkandidatur von Franz Josef Strauß führte. Die Arbeit zeigt auf, wie dieser Konflikt die Entwicklung der Union beeinflusst hat.
- Mitglieder: Dieses Kapitel untersucht die Mitgliederentwicklung der CDU als Beleg für den Strukturwandel und den Erfolg der Wandlungsprozesse. Es zeigt die Entwicklung der CDU zu einer Mitgliederpartei.
Schlüsselwörter
CDU, Bundesrepublikanische Geschichte, Parteistruktur, Programmarbeit, Konflikt mit CSU, Mitgliederentwicklung, Wandel, Reformprozesse, Machtverhältnisse, Adenauer, Erhard, Kiesinger, Partei und Fraktion, Generationswechsel, Volkspartei.
- Citation du texte
- Stephan-Pierre Mentsches (Auteur), 2007, Die CDU - Vom Kanzlerwahlverein zur modernen Partei, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78848