Die Bedeutung des Wissens in unserer Gesellschaft hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Unternehmen reagieren darauf mit dem Konzept des Wissensmanagements, das durch eine gezielte Nutzung des inzwischen wichtigsten Produktionsfaktors Wissen zu einer Steigerung des Unternehmenserfolgs beitragen soll (Drucker 1993; Klimecki 1999; Nonaka/Takeuchi 1997).
Nonprofit Organisationen als wissensbasierte Organisation sind von diesem Wandel gleichermaßen betroffen (Zauner 2002). Doch während das Wissen über Wissenmanagement in Unternehmen stetig zunimmt, besteht in Hinblick auf Nonprofit Organisationen (NPOs) eine Forschungslücke (Lettieri/Borga/Savoldelli 2004: 19; Roßkopf 2004: 12). Es stellt sich die Frage, ob das auf Profit-Unternehmen ausgerichtete Konzept auf Nonprofit Organisationen übertragen werden kann, die sich von ersteren v.a. durch ihre langfristige Zielorientierung unterscheiden anstatt einer Ausrichtung auf eine Gewinnmaximierung.
Das Ziel dieser Arbeit ist es zu untersuchen, inwieweit eine Übertragung zu leisten und auch sinnvoll ist und an welchen Stellen sich auf Grund der besonderen Charakteristika von NPOs Unterschiede ergeben, die neue Lösungsansätze erforderlich machen. Dabei konzentriert sie sich auf basisnahe, mitgliederbasierte NPOs, die sich durch eine starke Stellung der ehrenamtlichen Mitarbeiter1 auszeichnen. An manchen Stellen wird Bezug genommen auf Interviews, die Anfang dieses Jahres in Umweltverbänden, die eine sehr starke basisdemokratische Organisationskultur haben, durchgeführt wurden.2
Es ist nicht Sinn und Zweck dieser Arbeit konkrete Lösungsansätze und Implementierungsvorschläge für den Umgang mit Wissensmanagement in NPOs darzustellen. Stattdessen soll aufgezeigt werden, wo Differenzen bestehen und wie basisnahe NPOs von dem Konzept des Wissensmanagement profitieren können.
Im folgenden erfolgt ein Überblick über das Konzept des Wissensmanagement basierend auf (Probst/Raub/Romhardt 2003). Nach der Darstellung von NPOs und ihren besonderen Charakeristika soll untersucht werden, inwiefern sich dieses Konzept auf NPOs übertragen lässt und welche Chancen und Risiken damit verbunden sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wissensmanagement
- Die besonderen Charakteristika von NPOS
- Was versteht man unter NPOs?
- NPOS im Wandel
- Wissensmanagement in NPOS
- Welche Besonderheiten haben NPOs bezogen auf das Wissensmanagement?
- Wie kann Wissensmanagement auf NPOs übertragen werden?
- Wie kann Wissensmanagement den Erfolg von NPOs verbessern?
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Übertragbarkeit des Wissensmanagement-Konzepts auf Nonprofit Organisationen (NPOs), insbesondere auf mitgliederbasierte NPOs. Es soll analysiert werden, inwieweit sich das auf Profit-Unternehmen ausgerichtete Konzept auf NPOs übertragen lässt und ob es Anpassungen aufgrund der besonderen Charakteristika von NPOs erfordert. Die Arbeit konzentriert sich auf die Frage, wie basisnahe NPOs von dem Konzept des Wissensmanagement profitieren können.
- Übertragbarkeit des Wissensmanagement-Konzepts auf NPOs
- Besonderheiten von NPOs im Hinblick auf Wissensmanagement
- Chancen und Risiken des Wissensmanagement-Einsatzes in NPOs
- Anpassungen des Konzepts an die spezifischen Bedürfnisse von NPOs
- Potenzial des Wissensmanagements für den Erfolg von NPOs
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Problematik der Übertragbarkeit des Wissensmanagement-Konzepts auf NPOs vor. Sie verdeutlicht die Bedeutung des Wissens in der heutigen Gesellschaft und die zunehmende Relevanz des Wissensmanagements in Unternehmen. Im Fokus steht die Frage, ob und inwieweit dieses Konzept auf NPOs, insbesondere auf mitgliederbasierte NPOs, übertragen werden kann.
- Wissensmanagement: Dieses Kapitel führt in das theoretische Konzept des Wissensmanagement ein. Es erklärt die grundlegenden Begriffe wie Daten, Informationen und Wissen und geht auf die verschiedenen Wissensarten ein, insbesondere implizites und explizites Wissen. Das Kapitel erläutert auch die Rolle des Metawissens im Wissensmanagement und stellt verschiedene Modelle und Ansätze vor, wie z.B. das Modell von Probst, Raub und Romhardt (2003).
- Die besonderen Charakteristika von NPOS: In diesem Kapitel wird der Begriff der Nonprofit Organisationen (NPOs) definiert und ihre besonderen Charakteristika dargestellt. Es wird auf die langfristige Zielorientierung von NPOs im Gegensatz zur Gewinnmaximierung von Unternehmen eingegangen und die Bedeutung des Ehrenamts in mitgliederbasierten NPOs hervorgehoben.
- Wissensmanagement in NPOS: Dieses Kapitel analysiert die Besonderheiten von NPOs im Hinblick auf das Wissensmanagement. Es wird die Frage gestellt, wie das Wissensmanagement-Konzept auf NPOs übertragen werden kann und welche Chancen und Risiken damit verbunden sind. Das Kapitel diskutiert die spezifischen Herausforderungen, die sich aus der besonderen Struktur und der ehrenamtlichen Mitarbeit in NPOs ergeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Konzept des Wissensmanagements und seiner Übertragbarkeit auf Nonprofit Organisationen (NPOs), insbesondere auf mitgliederbasierte NPOs. Die wichtigsten Schlüsselbegriffe sind: Wissensmanagement, Nonprofit Organisationen, Ehrenamt, Wissensschaffung, Wissenstransfer, Organisationale Wissensbasis, Implizites Wissen, Explizites Wissen, Metawissen.
- Citar trabajo
- Dipl.-Verwaltungswissenschaftlerin Anna-Lena Beilschmidt (Autor), 2006, Wie lässt sich das Konzept des Wissensmanagement auf Nonprofit-Organisationen übertragen? , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78928